Kein Berlinale Dokumentarfilmpreis im März
Es ist alles etwas anders bei der 71. Berlinale. Die Internationalen Filmfestspiele Berlin werden 2021 in zwei Abschnitten im März und Juni über die Bühne gehen – und zunächst ohne die Verleihung des Berlinale Dokumentarfilmpreises auskommen müssen.
Auf Nachfrage durch das Haus des Dokumentarfilms erklärt die Presseabteilung der Berlinale, der hochdotierte Dokumentarfilmpreis könne Anfang März nicht vergeben werden. Für ihn sind sonst die besten Dokumentarfilme aller Sektionen nominiert. Gestiftet wird er seit 2020 vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Andere Wettbewerbe der Berlinale laufen indes auch unter „Corona-Bedingungen“ wie gehabt.
rbb zeigt „großes Verständnis“
Die Entscheidung kommentiert Martina Zöllner, Leiterin des Programmbereichs „Doku und Fiktion“ beim rbb, gegenüber dem Haus des Dokumentarfilms wie folgt: „Aufgrund der Pandemie hat die Berlinale entscheiden müssen, im März zunächst lediglich als Industry Event online und nur für das Fachpublikum stattzufinden und im Sommer das Festival für das Publikum nachzuholen. In dieser Folge wird die Vergabe des Berlinale-Dokumentarfilmpreises zumindest im Rahmen des Industry Events nicht stattfinden. Dafür haben wir großes Verständnis.“
Verleihung des Dokumentarfilmpreises im Juni?
Was die Zukunft bringt, könne man nicht absehen. „Ihre Planungen für das Sommer-Festival hat die Berlinale gerade erst begonnen; wir werden sehen, ob die Vergabe des Dokumentarfilmpreises im Juni in dessen Rahmen nachgeholt werden kann“, so Zöllner weiter. „Der Preis und sein Anliegen, den Fokus auf künstlerisch besondere Dokumentarfilme zu legen und auf die Kraft des Genres aufmerksam zu machen, ist uns ungebrochen wichtig.“
Zur Geschichte des Berlinale Dokumentarfilmpreises
Der Dokumentarfilmpreis der Berlinale wurde 2017 ins Leben gerufen und von der sächsischen Uhrenmanufaktur Glashütte mit 50.000 Euro dotiert. 2020 übernahm der rbb und lobte 40.000 Euro aus. Damals freute sich rbb-Intendantin Patricia Schlesinger, mit dem Preis „eine ganz besondere Filmform aktiv zu fördern“. Ihn gewann Rithy Panh für seinen Film „Irradiés“.