Das Online-Projekt »Die 68er« wurde vom Haus des Dokumentarfilms gemeinsam mit dem Südwestrundfunk und der Stuttgarter Zeitung realisiert. Verwendet werden darin auch Amateurfilme, die das Haus des Dokumentarfilms zur Verfügung gestellt hat. Damit werde ein anderer Blick auf 1968 möglich, so Irene Klünder, die Geschäftsführerin der Institution: »68 ist immer Schwarzweiß, und es sind immer Menschen auf den Barrikaden. Die allermeisten Menschen haben aber 68 etwas anderes erlebt – und davon erzählen unsere Amateurfilm-Ausschnitte.«
Amateurfilme aus der Zeit von 1968 – dieses wertvolle Material, so Irene Klünder, “erzählt etwas anderes, als was man sonst von 1968 erzählt bekommt. Es erzählt das Zeitkolorit. Das klingt erst einmal banal, ist aber sehr wichtig”, so die Geschäftsführerin des Hauses des Dokumentarfilms.
Der zeitgeschichtliche Hintergrund mache sichtbar, was die Menschen damals bewegt habe, so Klünder. Migranten spielten keine Rolle. Viele Menschen seien auf der Suche nach dem Idyll, einer heilen Welt gewesen.
Zeitgeschichtlicher Hintergrund für Aufbegehren der 68erDas Material, erläutert Klünder, stamme “von Menschen, die nicht Studierende waren, sondern ganz normal die Zeit aufzeichneten”, darunter Familien, Kinder, Kriegsversehrte, Entwurzelte. Die Bilder, zum Beispiel von einer steifen Familienfeier, zeigten gut, wogegen sich die 60er gewendet hätten.
Irene Klünder ist sich deshalb sicher: Das mit dem Schwerpunkt »Die 68er« zusammengestellte Material sei medienpädagogisch wertvoll, »weil man Materialien hat, die aus der Zeit stammen, auf verschiedene Weise kombiniert wurden – und das in moderner, neuer Form.«
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(SWR)