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Kinder und Doku-TV: »Der Krieg und ich«

Dokumentarische Formate richten sich – im Kino wie im TV – zumeist an Erwachsene. Nicht so die Serie »Der Krieg und ich«. Der Branchentreff Dokville (28. und 29. Juni 2018 in Stuttgart) stellt diese von Looksilm und dem SWR produzierte Drama-Serie vor. In der Diskussion geht es speziell darum, wie Kinder auf verängstigende Themen wir Krieg reagieren.

Was bedeutet es, ein Kriegskind zu sein? Mit dieser Frage setzt sich die achtteilige Drama-Serie »Der Krieg und ich« bewusst auseinander und stellt der traditionellen Geschichtsschreibung eine junge und internationale Perspektive entgegen. Gezeigt wird, wie Kinder in Europa den Zweiten Weltkrieg erlebt haben. Erstmals wird in einem europäischen TV-Format aus der Sicht von Kindern für Kinder erzählt. Im Mitteilpunkt der Serie stehen die Erlebnisse von acht jungen Protagonisten aus Deutschland, Polen, Frankreich, Großbritannien, Norwegen, der Sowjetunion und der Tschechischen Republik. Erzählt wird beispielsweise, wie ein zehnjähriger Junge aus Polen versucht, seine Familie aus dem Ghetto zu retten; wie ein Kindersoldat aus Deutschland versucht, seine Heimat zu verteidigen und wie ein zwölfjähriges Mädchen und ihre Familie aus Frankreich, jüdische Kinder verstecken – mit allen weitreichenden Folgen.

Grundlage für die Drama-Serie waren Tagebücher und Briefe von Kindern aus den Jahren 1933 bis 1945. Die sehr ernsten und sensiblen Themen Krieg und Holocaust sollen in einer altersgerechten Form für Kinder aufbereitet werden. Im Mittelpunkt stehen ihre Erlebnisse, ihre Reaktionen auf den Krieg, auf Bombenangriffe, auf Verlust, Flucht oder Verfolgung. Die authentischen Geschichten erleichtern Kindern von heute die Identifikation mit den Kindern von damals. Der multiperspektivische Ansatz ermöglicht es den jungen Zuschauern, verschiedene Blickwinkel einzunehmen, die Geschichten zu vergleichen und dabei Parallelen zum eigenen Leben zu ziehen.

Bei Dokville werden am Gespräch teilnehmen: Ramona Bergmann, Producerin und Drehbuchautorin, und Gunnar Dedio, Produzent (beide Looksfilm & TV), sowie Stefanie von Ehrenstein (Abteilungsleiterin des Kinder- und Familienprogramms beim SWR) und Lene Neckel (Redakteurin beim SWR) die in enger Zusammenarbeit mit Looksfilm und dem Drehbuchautor Matthias Zirzow die Serie entwickelt hat; außerdem Dr. Maya Götz, Leiterin des Internationalen Zentralinstituts für Jugend- und Bildungsfernsehen. Sie betreute und wertete Screenings von Pilotfolgen vor Schulklassen aus.

Die Serie ist eine internationale Koproduktion von SWR und Looksfilm. Zu den Partnern zählen u. a. Toto Studio (Polen), BBC Alba / MG Alba und Ceska Televise. Die Serie wird von der Mitteldeutschen Medienförderung, dem Creative Europe Programm der EU, £ódŸ Kreuje, CE Media und den CeTA Studios Wroclaw gefördert.

Dokville 2018
Donnerstag, 28. Juni 2018
14 Uhr
Serien für junge Zielgruppen
»Der Krieg und ich«

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Picture of Astrid Beyer
Astrid Beyer war mehr als zehn Jahre lang Kuratorin des Branchentreffs DOKVILLE für das Haus des Dokumentarfilms und setzte Veranstaltungen wie die Meisterklassen um.
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