Zum ersten Mal vergaben drei Ministerien zusammen mit dem Ludwigsburger Festival NaturVision den mit 10.000 Euro dotierten Filmpreis Baden-Württemberg. Ausgezeichnet wurde „Der unsichtbare Fluss – Unter Wasser zwischen Schwarzwald und Vogesen“.
Der Filmpreis Baden-Württemberg wurde im Rahmen des „Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt“ von den Ministerien für Umwelt, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie für Verkehr in Zusammenarbeit mit dem NaturVision-Filmfestival ausgelobt. Er würdigt Filme, die die biologische Vielfalt der Natur- und Kulturlandschaften Baden-Württembergs in all ihren Facetten darstellen. Insgesamt wurden dafür 34 Produktionen eingereicht, von denen sechs für den Preis nominiert wurden.
Naturfilme können aufklären
Das Spektrum reichte von Neueinsteiger:innen bis zu prominenten, profilierten Filmemacher:innen. Bei der Begrüßung betonte Umweltministerin Thekla Walker die Bedeutung des Mediums Film für die Aufklärung: „Naturfilme fördern sehr eindrücklich das Verständnis für komplexe Themen wie den Erhalt der biologischen Vielfalt. Sie sind Inspiration, klären auf und animieren, sich zu engagieren. Das Medium Film ist dabei fast unschlagbar.“
Sonderpreis: Plädoyer für Erhalt der Böden
Die dreiköpfige Jury, zu der neben Prof. Carola Pekrun und Prof. Johannes Steidle die HDF-Geschäftsführerin Ulrike Becker gehörte, entschied sich, zusätzlich einen mit 2.500 Euro dotierten Sonderpreis zu vergeben. Damit ausgezeichnet wurde Marc Uhlig für seinen unabhängig produzierten Dokumentarfilm „Unser Boden, unser Erbe“. Er zeigt, dass die Bodenqualität eine unmittelbare Lebensgrundlage ist, aber durch Ausbeutung und den Klimawandel massiv bedroht ist. Bei der Übergabe machte Verkehrsminister Winfried Hermann deutlich, wie wichtig seinem Ministerium der Erhalt der Böden ist und sie damit sehr bewusst umgehen.
Unterwasseraufnahmen zeigen unbekannte Lebenswelten
Mit dem Hauptpreis ausgezeichnet wurde der Dokumentarfilm „Der unsichtbare Fluss – Unter Wasser zwischen Schwarzwald und Vogesen“ von Regisseur Serge Dumont und Autor Frank Nischk. Mit spektakulären Unterwasseraufnahmen zeigt er das größte Grundwasserreservoir und die Feuchtgebiete im Schwarzwald und am Oberrhein. Er dokumentiert bislang nie beobachtete Verhaltensweisen von Fischen und Vögeln, Insekten und Amphibien.
Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, betonte bei der Übergabe: „Wenn wir den Menschen die Herausforderungen des Klimawandels für den Wald und die Artenvielfalt bewusstmachen möchten, dann brauchen wir eindringliche und einfach verständliche Kommunikationsmittel. Filme können uns Menschen in eine andere Welt eintauchen lassen und uns tief berühren.“
Die Nominierungen zeigen ein breites Spektrum an Filmen
Zu den weiteren nominierten Filmen gehörte „Rettet die Insekten“ des bekannten Naturfilmers Jan Haft. Gewohnt bildgewaltig untersucht er das Artensterben, aber auch die Ansiedlung neuer Arten in Regionen im Südwesten. Ein Paradies für Insekten und Tiere sind Streuobstwiesen, deren Anzahl jedoch ebenfalls zurückgeht.
Der Dokumentarfilm „Karussell des Lebens – Die Streuobstwiesen“ des Heidelberger Tierfilmers Klaus Scheurich zeigt eine solche Wiese im Jahreslauf. Ganz auf eine im Freien lebende Kuhherde im Hohenzollernalbkreis konzentriert sich Herbert Ostwald in seinem Dokumentarfilm „Ziemlich wilde Rinder“. Klaus Weissmann präsentiert in „Wildes Deutschland – Die schwäbische Alb“ in opulenten Bildern die Fauna und Flora dieser Region.
Filme zeigen biologische Vielfalt in der Natur
Ralph Thoms, Leiter des NaturVision Filmfestivals, der die Preisverleihung im Audimax der Universität Hohenheim moderierte, betonte das Besondere an der Zusammenarbeit des Festival mit gleich drei Ministerien: „Besonders freut uns dabei die Ausrichtung des NaturVision Filmpreises Baden-Württemberg, dessen Fokus sich auf die biologische Vielfalt unserer Natur richtet, für deren unbedingten Schutz wirbt und gleichzeitig die Filmemacher:innen unterstützt.“