Vom 24.-26. September 2021 findet in Ludwigsburg das Festival NEULAND auf dem ehemaligen Industrieareal der Firma Franck statt. Die Landesfilmsammlung Baden-Württemberg ist mit historischen Aufnahmen der Stadt vertreten.Die Caro-Kaffeefabrik der Firma Franck am Bahnhof war im 20. Jahrhundert ein wichtiges Traditionsunternehmen. Wenn geröstet wurde, roch man dies deutlich in der Umgebung. Vor drei Jahren verlagerte der Nestlé-Konzern den Produktionsstandort dann nach Osteuropa; Arbeitsplätze gingen verloren. Die Stadt kaufte das Areal und sucht nach neuen Nutzungsmöglichkeiten.
Anstoß für eine neue Nutzung
Beim „NEULAND: Festival für Stadt Raum Kunst“ wird das Areal zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und mit Kunst und Kultur gefüllt. Es gibt verschiedene Installationen, Ausstellungen und Aktivitäten, bei denen sich die Besucher:innen beteiligen können. Es gibt für die Gebäude noch keine konkreten Pläne von Seiten der Stadt, bestätigte Oberbürgermeister Matthias Knecht: „Denkbar ist vieles, das Gelände hat tolle Entwicklungschancen. Co-Working-Spaces, Mobilitätsthemen, pulsierende Konzerte oder Klettern im historischen Ambiente.“ Um die Frage, welche Chancen und welches Entwicklungspotential das Areal hat, geht es auch Philip Kurz von der Wüstenrot-Stiftung, die das Festival zu ihrem 100-jährigem Jubiläum maßgeblich unterstützen. Sie haben auch bei der Filmakademie Baden-Württemberg den Trailer in Auftrag gegeben.
Historische Filme der Landesfilmsammlung
Erst einmal sollen Kunst, Kultur und Stadtplaner Impulse und Denkanstöße geben. Akteure entwerfen Perspektiven und suchen künstlerische Potenziale für das Industrieareal. Das umfangreiche Programm lädt zum kostenlosen Besuch ein. Neben den Kunst- und Theaterprojekten zeigt die Filmakademie spannende Kurzfilme und ihre „Ludwigsburg Symphonie“. Das Haus des Dokumentarfilms hat aus Beständen der Landesfilmsammlung Baden-Württemberg historische Aufnahmen der Stadt zusammengestellt. Das halbstündige Programm mit schwarzweißen und farbigen Filmen wird ständig auf die Wand der Fahrradstation am Bahnhof projiziert.
Sie machen deutlich, wie sich Ludwigsburg verändert hat von der Garnisonsstadt, bei der das Militär das Stadtbild und den Alltag prägte. Inzwischen werden die ehemaligen Kasernen für die Kultur- und Kreativwirtschaft genutzt. Anziehungspunkte waren natürlich schon immer die Schlösser, das Blühende Barock, der Märchengarten. Der Marktplatz wurde noch in den 1960er Jahren als Parkplatz genutzt, was heute unvorstellbar ist. Die historischen Aufnahmen zeigen den Wandel, den Ludwigsburg durchlaufen hat.