TV-Tipps 12.9.: Inside Job – Der Film, der 20 Billionen kostete
Der amerikanische Filmemacher Charles Ferguson hat mit seinem 2011 Oscar-prämierten Dokumentarfilm »Inside Job« die Ursachen und die Schuldigen am ökonomischen Weltbeben im September 2008 benannt. Der Film (am Mittwochabend bei ZDFinfo) analysiert die Hintergründe der Lehmann-Brothers-Pleite ohne Rücksicht auf die political correctness. Zehn Jahre nach 9/15 (dem Tag, an dem die Pleite offen ausbrach) ein noch immer wichtiger Film. Zumal manche Finanzexperten ja längst schon wieder die nächste nahende Krise im Blick haben.
ZDFinfo, 12.9.2018, 21 Uhr: Inside Job
Die Zahlenkombination 9/11 kennt heute fast jedes Kind. Der Anschlag auf die Twin-Tower in New York hat sich in das globale Gedächtnis als Wegmarke eingebrannt. Bei 9/15 ist das schon anders, denn die Folgen, die der 15. September hatte, kamen mit unterschiedlicher Intensität wie die Wellen eines Tsunamis im Ozean erst verspätet bei den anderen Ländern und Kontinenten an. Doch das ökonomische Megabeben von 9/15 ist bis heute spürbar, seine wirtschaftlichen Verwerfungen werden lange noch nicht eingeebnet sein.
Der 2011 mit dem Doku-Oscar ausgezeichnete Dokumentarfilm von Charles H. Ferguson verdichtet das Geschehen rund um den 15. September 2008 – dem Tag, an dem mit der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers der Sturm losbrach. Die Ursachen dieses globalen Finanzbebens liege aber viel tiefer und die Verursacher haben sich meist vorher, nach Einstreichen ihrer obszönen Profite, weggedeckt. Das deckt Ferguson gnadenlos auf. Einer der sicher wichtigsten Dokumentarfilme des Jahrzehnts – leider Jahre zu spät gedreht.
20 Billionen Dollar Schaden waren entstanden, Millionen Menschen haben ihre Jobs und Unterkünfte verloren. Die USA, Deutschland und viele weitere Industrieländer rutschten in eine Rezession. Doch wie konnte es so weit kommen? Welche Faktoren beeinflussten die Wirtschaftskrise? Der Film zeichnet ein verständliches Bild und deckt viele Hintergründe auf.