TV- & Mediatheken-Tipps – Olympische Winterspiele
Am 4. Februar starten in Peking die 24. Olympischen Winterspiele. Zu diesem Anlass richtet auch das Haus des Dokumentarfilms den Fokus der TV- und Mediatheken-Tipps vom 31.01. bis zum 13.02.2022 auf die internationale Sportveranstaltung.
Schon bevor die Olympischen Spiele Anfang Februar beginnen, steigen unsere Doku-Tipps mit passenden Dokumentarfilmen ein. Los geht es am Montag um 20:15 in der ARD: „Spiel mit dem Feuer – Wer braucht noch dieses Olympia?” nimmt nicht nur die Euphorie der Sportler:innen in den Blick, sondern legt auch die Schattenseiten der Arbeit des Olympischen Komitees offen. Ähnlich wird das Thema in der Mediathek in der Dokumentation „Schmutzige Spiele – IOC unterstützt Zwangsarbeit in China” behandelt.
Blick in die Vergangenheit
Auch rückblickend gab es immer wieder Kontroversen in der Geschichte der Olympischen Spiele. „Als Olympia die Unschuld verlor – Die Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen” gibt einen Eindruck auf die Veranstaltung in der Krisenzeit, die vom NS-Regime geschickt für eine Imageverbesserung genutzt wurde. Der Film wird am Mittwoch, den 02.02., um 23 Uhr im WDR ausgestrahlt.
Zu einzelnen Sportler:innen liefert das Fernsehprogramm natürlich auch Material, so etwa zur Eiskunstläuferin Katarina Witt am Dienstag den 01.02. oder dem Eisläuferduo Aljona Savenchko und Bruno Massot am Donnerstag den 03.02. Beide Dokumentarfilme behandeln die unterschiedlichen Herausforderungen, die die Athlet:innen bewältigen mussten.
Montag, 31.01.2022
ARD, 20:15 Uhr, „Spiel mit dem Feuer – Wer braucht noch dieses Olympia?” (Erstausstrahlung)
Felix Neureuther, ehemaliger Skispring Weltmeister und Sohn zweier Wintersportlegenden, hinterfragt die Entscheidung des International Olympic Committee (IOC), die diesjährigen Winterspiele in China abzuhalten. Gemeinsam mit Wissenschaftlern, Kritikern und Visionären versucht Neureuther zu ergründen, wie es dazu kommen konnte, dass sich das IOC scheinbar gegen Nachhaltigkeit, Meinungsfreiheit und Klimaschutz entschied. Der Dokumentarfilm schafft den Spagat zwischen den von Olympia abhängigen Hoffnungen und Träumen der Sportler:innen und der legitimen Kritik an der Institution.
Dienstag, 01.02.2022
MDR, 22:10 Uhr, „Katarina Witt – Weltstar aus der DDR”
Die Doku über den Weltstar Katarina Witt verfolgt eine der größten deutschen Erfolgsgeschichten in den olympischen Winterspielen. Ein schüchternes Mädchen aus der DDR schaffte es in den 1980er Jahren dank ihrer Erfolge bis nach Hollywood. Jahrzehnte nachdem sie Chemnitz verlassen hat, wirft Witt einen Blick in die Akten, die die Stasi über ihr Leben führte. Auf den über 3.000 Seiten sind unter anderem Trainingsbeurteilungen, Auseinandersetzungen und Wettkämpfe dokumentiert – aber auch die Angebote aus dem Westen, die ein besseres Leben zu versprechen schienen.
Mittwoch, 02.02.2022
WDR, 23:00 Uhr, „Als Olympia die Unschuld verlor – Die Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen”
Die Olympischen Winterspiele 1936 waren der Beginn eines neuen Kapitels: Erstmals wurde ein internationales Publikum auf die Veranstaltung aufmerksam und verfolgte angespannt die Resultate der Spitzensportler. Dieses Interesse wurde vom damaligen NS-Regime geschickt genutzt, um das Image eines toleranten, weltoffenen und erfolgreichen Landes zu schaffen – auch wenn dies weit von der Wahrheit entfernt war. Garmisch-Partenkirchen diente als Bühne für die politische Inszenierung der Nazis und als Testlauf für die Sommerspiele in Berlin.
Donnerstag, 03.02.2022
Arte, 20:15 Uhr, „Die Kür ihres Lebens” (Erstausstrahlung)
Das Eislaufpaar Aljona Savenchko und Bruno Massot hatten ihre Träume vom Olympia-Gold schon beinahe aufgegeben, als sie 2018 bei den Winterspielen in Korea ankamen. Doch dank eines neuen Choreografen mit einer einzigartigen kreativen Vision und einer nahezu perfekten Performance erreichten die beiden ihr Lebensziel. Mithilfe von unveröffentlichten Trainingsvideos und privaten Aufnahmen illustriert der Dokumentarfilm das Auf und Ab einer filmreifen Sportgeschichte.
Samstag, 05.02.2022
BR, 23:15 Uhr, „Bayerische Olympiageschichten” (Erstausstrahlung)
Diese Zeitreise in fünf Teilen zeigt eindrucksvoll, wie Bayern und die Olympischen Spiele miteinander verbunden sind. Gestartet wird in den 1950er-Jahren bei den Olympischen Winterspielen in Oslo, bei denen Anderl Ostler im Bob zweimal Gold und Mirl Buchner Silber in der Abfahrt gewannen. Die Athlet:innen von damals erinnern sich an ihre sportlichen Erfolge und Errungenschaften, die überall auf der Welt stattgefunden haben, von Salt Lake City bis Innsbruck. Mit humorvollen Anekdoten und herausragenden Geschichten führt die Doku-Reihe unterhaltsam durch ein halbes Jahrhundert Bayerischer Olympiageschichte.
Sonntag, 06.02.2022
ZDF, 17:10 Uhr, „Der Traum vom olympischen Eishockey-Wintermärchen” (Erstausstrahlung)
In dieser Doku wird das deutsch Eishockeyteam auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Peking begleitet. Aufopferung und Zusammenhalt prägen das Team, das gemeinsam auf ein ganz bestimmtes Ziel hinarbeitet: die olympische Goldmedaille. Nach dem Erfolg von Pyeongchang im Jahr 2018 geht die Mannschaft nun mit einem neuen Trainer an den Start, um an den vorherigen Erfolg anzuknüpfen.
Mediathek
NDR, „Schmutzige Spiele – IOC unterstützt Zwangsarbeit in China”
Die Aufregung um die Olympischen Spiele 2022 in China ist groß, doch Kritik um das Internationale Olympische Komitee (IOC) bleibt nicht aus. Gesponsert wird das IOC von ANTA Sports, dem drittgrößten Sportartikelhersteller der Welt. Dieser lässt Artikel in der chinesischen Region Xinjiang unter Zwangsarbeit herstellen. Der NDR und die Süddeutsche Zeitung haben mehrere Monate recherchiert, um die Ungerechtigkeit aufzudecken und die vermeintliche politische Neutralität des Olympischen Komitees in Frage zu stellen. Das IOC geht jedoch noch immer mit keinem Wort auf die in Xinjiang unterdrückte Minderheit der Uiguren und die dort verübten Menschenrechtsverletzungen ein.
Verfügbar bis 23.01.2023
ZDFinfo, „Olympia – Die Wiege der Spiele”
Mithilfe von neuen Techniken und Historiker:innen betrachtet der Filmemacher Olivier Lemaître die Anfänge der Olympischen Spiele. Über tausend Jahre lang kamen die Menschen der griechischen Antike auf heiligen Spielstätten zusammen, um ihre sportliche Exzellenz zu messen. Diese Spielstätten können heute durch archäologische Arbeit freigelegt werden und somit zeigen, wie das erste olympische Dorf wirklich ausgesehen hat.
Verfügbar bis 31.03.2024
ZDF, „Olympische Helden – Auf der Suche nach dem Sieger-Gen”
Die Dokumentation „Olympische Helden” geht der Frage auf den Grund: Wie wird man zum Helden? Wie schafft man es, ein Sieger zu werden? Die Goldmedaille, ist der Traum fast aller Sportler:innen. Doch wie schwer ist der Weg auf das Podest wirklich? Die Doku begleitet Jette Fleschütz, Bo Kanda Lita Baehre und Oliver Zeidler, die in den Disziplinen Hockey, Stabhochsprung und Schwimmen über sich hinausragen. Sie will unter anderem erfragen, unter welchen Bedingungen der Sprung vom Amateur- zum Profisport gelingen kann.
Verfügbar bis 31.12.2022