Das vom Haus des Dokumentarfilms (Stuttgart) realisierte audiovisuelle Onlineprojekt »Daheim in der Fremde« ist am Donnerstag, 22. November 2018, in Stuttgart mit dem Förderpreis beim Russlanddeutschen Kulturpreis 2018 des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet worden. Das Webportal erzählt in filmischen Zeitzeugen-Interviews, Texten, Fotos und in moderner, digitaler Aufbereitung von der Zuwanderer-Integration früherer Generationen. Das Modul über russlanddeutsche Zuwanderer nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von der Preisjury stellvertretend für das gesamte Projekt ausgezeichnet.
Die mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung übergab Staatssekretär Wilfried Klenk im Stuttgarter Innenministerium. Für das Haus des Dokumentarfilms waren die Geschäftsführerin des Medienhauses, Dr. Irene Klünder, die an dem Projekt maßgeblich beteiligte Filmakademie-Studentin Elena Schilling und Anita Bindner, Archivleiterin des Hauses und Leiterin des Projektes, anwesend. Prof. Dr. Thomas Schnabel, Leiter des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg, hielt eine Laudatio auf das prämierte Webportal. Darin betonte er, wie wichtig es sei, diese geschichtlichen Ereignisse auch für die jüngeren und nachfolgenden Generationen aufzubewahren und aufzubereiten – dies sei mit dem Multimedia-Portal aus dem Haus des Dokumentarfilms besonders gut gelungen.
Die multimediale Plattform Daheim in der Fremde präsentiert außergewöhnliche filmische und schriftliche Interviews von Zeitzeugen, historische Aufnahmen aus der Landesfilmsammlung Baden-Württemberg und Tondokumente des SWR und bettet diese in einen zeitlichen Kontext ein. Das Projekt wurde über den Innovationsfonds vom Land Baden-Württemberg, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst gefördert. »Die Plattform ist offen und soll im Rahmen der Möglichkeiten um weitere Zeitzeugen und Themenfelder ergänzt werden«, sagte Elena Schilling, die im Projektteam speziell das Thema Russlanddeutsche betreut hat. Sie trug zudem einen wichtigen Anteil an der Gestaltung und Entwicklung des Webportals »Daheim in der Fremde«.
Das Projekt soll nach Worten von Dr. Irene Klünder auch 2019 fortgesetzt werden: »Es gibt noch viele Geschichten zu erzählen, das wollen wir sehr gerne auf ‘Daheim in der Fremde’ tun und suchen dafür auch noch weitere Anregungen und Erlebnisberichte.«
Am Montag, 3. Dezember 2018, wird das Multimedia-Portal von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten bei einem Empfang vorgestellt (Innenstadtbüro Stuttgart, Geißstraße 4). Dort gibt es auch Ausschnitte von Zeitzeugeninterviews zu sehen und es können Kontakte für die nächste Entwicklungsstufe von »Daheim in der Fremde« geknüpft werden. Die Veranstaltung (Beginn: 18 Uhr) ist kostenlos. Interessenten können sich vorab unter [email protected] oder unter 0711.92930900 anmelden.