TV- & Mediatheken-Tipps: Zeitgeschehen – Themen die bewegen
Die TV- und Mediatheken-Tipps vom 09.06.-15.06.22 richten ihren Blick auf die Vergangenheit, Gegenwart, aktuelle Themen und Ereignisse, die bewegen. Die Dokus beschäftigen sich unter anderem mit Kultur und Religion, Mobilität, Leben und Wohnen.
Die Dokumentarfilme widmen sich in dieser Woche den Geschichten des Alltags. Sie berichten über Formen und Folgen des gesellschaftlichen Wandels. Darüber hinaus blicken einige Filme auf vergangene Ereignisse, die die Welt bewegt haben und deren Relevanz heute immer noch spürbar ist. Auch aktuelle politische Geheschnisse, wie die Hintergründe des Ukraine-Kriegs werden thematisiert.
09.06.
20:15 Uhr, 3sat: „Scheitern als Chance. Fehlerkultur“ (2022)
Jeder Mensch macht Fehler und doch verbinden viele damit Angst oder Scham, sogar Schuldgefühle. Bereits in der Schule wird mittels Rotstift und Korrekturen beigebracht, dass Fehler etwas Schlechtes sind. Die Forschung zeigt jedoch ein anderes Bild: um erfolgreich zu sein, müssen wir Menschen lernen zu scheitern. Eine wichtige Erkenntnis lautet, je häufiger Fehler auftreten, desto weniger werden sie wiederholt. Fehlerkultur als Lernkultur, wie soll das gehen? Der Film von Anja Leuschner und Maike Wurtscheid zeigt, welche positiven Effekte es haben kann, Fehler zu begehen. Thematisiert wird auch, in welchen Bereichen Fehler ein besonderes Risiko bergen, die sogar Menschenleben kosten können.
22.55 Uhr, 3sat: „Geknechtet unterm Kreuz – Leben in einer katholischen Sekte“ (2021)
Der Dokumentarfilm von Erhart Querner und Christian Wölfel will die sektenähnliche Gemeinschaft der Katholischen Integrierten Gemeinde (KIG) näher untersuchen. Gegründet wurde die Gruppe nach dem Zweiten Weltkrieg in München mit dem Ziel, die katholische Kirche zu revolutionieren. Doch für viele Mitglieder nehmen die ehrwürdigen Ideale alptraumartige Ausmaße an. Neben dem Verbot für Frauen, schwanger zu werden, wird Paaren dazu geraten, sich scheiden zu lassen. Das Bild der katholischen Sekte ist außerdem geprägt von Kindern, die von ihren Eltern getrennt werden und Zahlungen, die dem Aufbau der Gemeinschaft, der „neuen Familie“, dienen. Wer an dem Konzept zweifelt, widersetzt sich dem Willen Gottes. Für ihren Film sprachen Querner und Wölfel mit über 12 Aussteiger:innen, die unter anderem davon berichten, wie ihr Glaube von anderen Gläubigen zur Machtausübung benutzt wurde. Obwohl die Gemeinschaft nach einer kirchenrechtlichen Untersuchung aufgelöst wurde, ist die Forderung der Betroffenen nach einer echten Aufarbeitung groß.
Verfügbar in der ARD Mediathek bis zum 30.11.2026.
23:45 Uhr, hr: „Schalom und Hallo – 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ (2020)
In der Dokumentation „Schalom und Hallo“ reist die Schauspielerin Susan Sideropoulos durch 1.700 Jahre deutsch-jüdische Geschichte und begibt sich so auf die Spuren ihrer eigenen Vorfahren. Sie blickt retrospektiv auf vergangene Ereignisse in der Geschichte und stellt immer wieder den Bezug zur Gegenwart her. Zu ihren Interviewpartner:innen zählen namhafte Persönlichkeiten wie die Rabbinerin Jasmin Andriani, Folk Musiker Daniel Kahn, der Publizist Josef Joffe oder der Historiker Julius Schoeps. Thematisiert wird, dass viele Menschen die angespannte Lage zwischen Israel und Palästina kennen. Viele wissen auch über die historischen Ereignisse, wie den Pogromen der Kreuzritter und der Shoah Bescheid. Was den Alltag und die Rituale jüdischer Mitbürger:innen, sowie die deutsch-jüdische Geschichte betrifft, ist allerdings weniger bekannt. Gegenwärtig keimen Antisemitismus und auch Verschwörungsideologien immer wieder auf. Deshalb hat sich der Film zur Aufgabe gemacht, zu zeigen, wie reich die deutsch-jüdische Geschichte trotz aller Verfolgungen und Gewalttätigkeiten einst war und wie sich Alltag, Kultur und Weltanschauung von Juden und Nichtjuden stets reziprok beeinflussten. Der Film taucht ein in die Welt jüdischer Traditionen und stellt dar, wie das heutige jüdische Leben stattfindet. Er schafft es, das Bild der Juden nicht auf die Opferrolle zu reduzieren, sondern vielmehr Verbundenheit und Nähe in den Vordergrund zu rücken. Der Dokumentation gelingt es, ohne die sonst übliche Schwere des Themas interessante und sympathische Vertreter:innen eines dynamischen und vielfältigen deutschen Judentums zu Wort kommen zu lassen.
Verfügbar in der ARD Mediathek bis zum 25.10.2022.
11:15 Uhr, alpha: „Pop-Up-Store und Kiezlabor – Ideen für eine Stadt von morgen“
Immer mehr Menschen leben in Städten, der Bedarf an Wohnraum steigt. Zu viele Autos belasten die Luft und verstopfen die Straßen. Viele in der Stadt lebende Menschen träumen von einer ruhigeren, grüneren Stadt – generell von mehr Lebensqualität. Der Dokumentarfilm von Katja Devaux fragt danach, wie die Stadt von Morgen aussehen könnte. Thematisiert werden die vielen innovativen Konzepte, die von Initiativen, Architekt:innen und Stadtplaner:innen zur Gestaltung moderner Städte entwickelt werden.
23:00 Uhr, hr: „Schwarz und deutsch. Die Geschichte der Afrodeutschen“
Obwohl viele Afrodeutsche bereits seit vielen Generationen in Deutschland leben, erfahren sie immer noch Anfeindungen und Rassismus. Viele Menschen unterstellen ihnen aufgrund der Hautfarbe nicht „deutsch“ zu sein. Doch hunderte Afrodeutsche kamen schon im Kaiserreich aus den damaligen Kolonien. Oft missbraucht für sogenannte „Völkerschauen“ oder um eine Ausbildung zu machen. Im Film kommt Abenaa Adomako zu Wort, die Urenkelin von Mandenga Diek, der als erster Schwarzer 1896 die deutsche Staatsbürgerschaft erhielt. Diek setzte sich als erfolgreicher Kaufmann mit dem „Afrikanischen Hilfsverein“ für die Rechte Schwarzer Bürger:innen ein. Im Film „Schwarz und deutsch“ von Brigitte Kleine erzählen sowohl Frauen als auch Männer aus vier Generationen ihre bewegenden Geschichten.
Verfügbar in der ARD Mediathek bis zum 21.04.2023.
10.06.
08:30 Uhr, ZDFinfo: „Leben auf der Straße – Obdachlos und abgehängt“
In Deutschland leben immer mehr Menschen auf der Straße. Grund hierfür sind steigende Mietpreise. Doch Wohnungsverlust kann auch Bürger:innen der Mittelschicht treffen. Der Film von Thomas Kasper begleitet Wohnungslose in Deutschland und sucht nach Auswegen aus der Not. Gezeigt werden Hilfsprojekte wie „Housing First“ in Berlin oder die „Wohnschule“ in Leipzig. Sie versuchen Betroffenen zu helfen und wollen über „richtiges Wohnen“ aufklären. Kaspers Dokumentarfilm thematisiert mit historischen Rückblicken außerdem die unterschiedlichen Strategien der beiden deutschen Staaten mit Obdachlosigkeit.
Verfügbar in der ZDF Mediathek bis zum 31.05.2024.
11:30 Uhr, ZDFinfo: „Albtraum Wohnen – Kampf um Mietwohnungen“ (2021)
Die finanzielle Situation für Mieter:innen verschärft sich zunehmend. Der Wunsch nach einem schönen Zuhause sowie fehlender, bezahlbarer Wohnraum ziehen groteske Folgen nach sich. Der Wohnungsmarkt ist zum Schauplatz einer neuen Form des Klassenkampfs herangewachsen und macht auch vor rassistischen Auswüchsen keinen Halt. So werden beispielsweise Paare mit deutschem Namen oft privilegiert behandelt. Hinzu kommen steigende Mietpreise: Eine Wohnung kostet mittlerweile doppelt so viel wie noch vor zehn Jahren. Die angespannte Situation des Mietmarkts führt außerdem zu radikalen Auseinandersetzungen gegenüber großen Wohnungsunternehmen. Der Dokumentarfilm stellt die Krise des deutschen Wohnungsmarkts in den Fokus.
Verfügbar in der ZDF Mediathek bis zum 29.04.2026.
11.06.
07:15 Uhr, tagesschau24: „Work-Life-Balance: Wieviel arbeiten, um gut zu leben?“
Moderator Philipp Engel hinterfragt in dieser Folge der Dokureihe das Konzept Arbeit und die damit einhergehenden Belastungen. Viele Menschen würden gerne weniger arbeiten, aber wer kann sich das überhaupt leisten? Vielen reicht das Geld oft nicht zum Leben und 50% der Deutschen sieht sich von Burnout bedroht. Thematisiert werden unter anderem Achtsamkeit und Work-Life-Balance sowie die Frage danach, welchen Zweck Arbeit eigentlich erfüllen sollte.
Verfügbar in der ARD Mediathek bis zum 05.05.2023.
09:15 Uhr, tagesschau24: „Jeder Tag ein Kampf? – Queere Menschen in Deutschland“
Die Dokumentation fragt danach, wie gleichgestellt queere Menschen in Deutschland sind und wie tolerant ist unsere Gesellschaft wirklich ist. Ausgangspunkt hierfür ist das Jahr 2021, als beim Fußballspiel Deutschland gegen Ungarn die Allianz-Arena in München in Regenbogenfarben leuchten soll. Doch die UEFA verbietet das. Als Zeichen des Protests gegen die Ungarische Regierung werden bundesweit Wahrzeichen bunt angestrahlt, die eigene Aufgeklärtheit und Toleranz zelebriert.
Verfügbar in der ARD Mediathek bis zum 30.05.2023.
17:30 Uhr, ZDFneo: Terra X Doku „Putins Krieg – Geschichte als Waffe“
Der Film von Stefan Brauburger und Stefan Gierer behandelt die Hintergründe von Putins Krieg in der Ukraine. Die größte Waffe des Staatsmanns: Russlands Geschichte und imperiale Tradition. Die Autoren widmen sich der Untersuchung historischer Fakten und ihrem Zusammenhang mit dem Angriffskrieg. Deutlich wird, dass Putin die Vergangenheit als Legitimation seiner umstrittenen Politik aktiviert und instrumentalisiert. Der Film veranschaulicht, welches Bild der Geschichte der russische Präsident zeichnet, wo er sie umdeutet oder sogar verfälscht. Die Doku führt durch 1000 Jahre russischer Geschichte, auf deren Momente, Personen und Wendepunkte sich Putin immer wieder rückbezieht.
Verfügbar in der ZDF Mediathek bis zum 13.03.2027.
17:35 Uhr, ZDF: „plan b: Dr. Future“
Die Dokumentation stellt dar, wie künstliche Intelligenz die Medizin verändert. Ärzt:innen kommen ihre Pflicht zu helfen nach indem sie Computer als Hilfsmittel verwenden, Apps programmieren oder Daten in KIs einspeisen. Dies soll bessere Diagnosen und weniger Behandlungsfehler versprechen. Der Film gibt Einblicke in die Arbeit von Prof. Surjo Soekadar, der an der Berliner Charité daran forscht, wie Neurotechnologie im Alltag gelähmter Patient:innen zur Unterstützung eingesetzt werden kann. Des Weiteren konnte von Prof. Ursula Schmidt-Erfurth am Allgemeinen Krankenhaus Wien (AKH) ein erstes KI-basiertes Diagnoseverfahren bereits bis zur Zulassung entwickelt werden. Am Universitätsklinikum Essen arbeiten Mediziner:innen und Informatiker:innen gemeinsam daran, das Krankenhaus auf digitale Versorgung umzustellen.
12.06.
09:35 Uhr, hr: „Radikal komisch – die Macht der Satire“
Die hr-Sendung „Radikal komisch“ fragt nach den Auswirkungen von Satire auf die Welt. Beantwortet wird diese Frage in mehreren Episoden von der Crème de la Crème der deutschen Comedy-Szene. In der dritten Folge „Die Macht der Satire“ sprechen Comedians und Satiriker:innen wie Serdar Somuncu und Sarah Bosetti darüber, wie politische Satire zeigt, wie die Welt sich dreht und welcher Zeitgeist herrscht. Zugleich fragt sie danach, ob politische Satire die Welt nicht sogar ein bisschen verändern kann.
Alle Folgen der Staffel sind in der ARD Mediathek verfügbar.
18:30 Uhr, hr: „Sind Radfahrer die besseren Menschen?“
Ein weiterer Film aus der Reihe „Engel fragt“ fühlt den Radfahrer:innen auf den Zahn. Vor dem Hintergrund der Energiekrise sollte man mit dem Auto langsamer und für kleinere Strecken mit dem Fahrrad fahren. Bei jeder Witterung steigen passionierte Radfahrer:innen aufs Rad und leisten somit aus Überzeugung einen Beitrag für die Umwelt. Aber wie verhalten sie sich fernab des Radwegs? Moderator Philipp Engel geht der Frage auf den Grund, ob sie wirklich die „besseren“ Menschen sind oder ob sie sich aus ihrer moralischen Überlegenheit heraus mehr Freiheiten nehmen.
13.06.
Damit die Gräueltaten vergangener Zeiten nicht in Vergessenheit geraten, widmen sich die beiden nachfolgenden Dokumentarfilme den Themen Erbe, Schuld und Verantwortung im Hinblick auf die im Zweiten Weltkrieg begangenen Verbrechen. Die beiden nachfolgenden Dokumentationen sollen dabei helfen, nicht zu schnell zu vergessen.
00:00 Uhr, ZDFinfo: „Das Nazi-Erbe – Trauma, Schuld, Verantwortung“ (2021)
Sechs Nachfahren von SS-Tätern und -Opfern kommen im Dokumentarfilm zu Wort. Sie berichten jeweils, wie sie mit ihrem schweren Erbe umgehen. Obwohl die nachfolgenden Generationen nicht für die Geschehnisse des Holocaust verantwortlich sind, sind ihre Lebenswege dennoch von Schuld und Trauma ihrer Vorfahren geprägt. Es sprechen unter anderem die Großnichte von Hermann Göring und die Urenkelin des Rapportführers Wilhelm Dreimann, von den Häftlingen „Henker von Neuengamme“ genannt, über ihr Erbe und die damit einhergehende Verantwortung. Die Sängerin und Schauspielerin Sharon Brauner, Nichte des jüdischen Filmproduzenten Artur Brauner, steht im Dialog mit Sportkommentator Marcel Reif, dessen Vater ebenfalls Jude war. Sie ergründen gemeinsam wie Schweigen und Konfrontation ihren Umgang mit dem Trauma ihrer Vorfahren beeinflusst haben.
Verfügbar in der ZDF Mediathek bis zum 27.02.2024. (Länderbeschränkung in Deutschland, Österreich, Schweiz)
21:00 Uhr, ZDFinfo: „Ganz normale Männer – Der “vergessene Holocaust“
Während des Zweiten Weltkriegs wurden über sechs Millionen Juden ermordet. Vier Millionen Leben wurden in Konzentrationslagern ausgelöscht, zwei Millionen wurden in Massenerschießungen getötet. Etwa 75 Jahre nach dem Ende des Hauptverfahrens der Nürnberger Prozesse wirft die Dokumentation einen Blick auf einen der größten Mordprozesse der Geschichte gegen Angehörige der vier Todes-Kommandos aus Sicherheitspolizei und dem Sicherheitsdienst der SS. Mit Hilfe von schriftlichen Überlieferungen, Originaldokumenten, Filmaufnahmen und Fotos zeichnet Autor Manfred Oldenburg den Weg eines der Mordbataillone nach und fragt: Wer waren diese Männer, die solche Morde verüben konnten? Es berichtet der inzwischen 101 Jahre alte Benjamin Ferencz, der als damals 27-Jähriger zum Chefankläger im Einsatzgruppenprozess wird. Er konnte mit Hilfe von Todeslisten die Verbrechen belegen und die Verantwortlichen vor Gericht stellen.
Verfügbar in der ZDF Mediathek bis zum 20.01.2027.
21:00 Uhr, ZDFinfo: „Ganz normale Männer – Der “vergessene Holocaust“
Während des Zweiten Weltkriegs wurden über sechs Millionen Juden ermordet. Vier Millionen Leben wurden in Konzentrationslagern ausgelöscht, zwei Millionen wurden in Massenerschießungen getötet. Etwa 75 Jahre nach dem Ende des Hauptverfahrens der Nürnberger Prozesse wirft die Dokumentation einen Blick auf einen der größten Mordprozesse der Geschichte gegen Angehörige der vier Todes-Kommandos aus Sicherheitspolizei und dem Sicherheitsdienst der SS. Mit Hilfe von schriftlichen Überlieferungen, Originaldokumenten, Filmaufnahmen und Fotos zeichnet Autor Manfred Oldenburg den Weg eines der Mordbataillone nach und fragt: Wer waren diese Männer, die solche Morde verüben konnten? Es berichtet der inzwischen 101 Jahre alte Benjamin Ferencz, der als damals 27-Jähriger zum Chefankläger im Einsatzgruppenprozess wird. Er konnte mit Hilfe von Todeslisten die Verbrechen belegen und die Verantwortlichen vor Gericht stellen.
Verfügbar in der ZDF Mediathek bis zum 20.01.2027.
14.06.
02:45 ORF: „Hitze in der Stadt – was hilft wirklich?“ (2022)
Für viele Menschen ist der jährliche Sommerbeginn, im Gegensatz zu früher, nicht mehr bloß eine gute Nachricht. In dicht verbauten Gebieten sowie in den oberen Stockwerken staut sich die Hitze und führt oft zu einer unbequemen Wohnsituation. Städte und Gemeinden überbieten sich in Maßnahmen gegen die Erwärmung vorzugehen. Die Dokumentation stellt die Frage danach, ob Konzepte, wie die Begrünung von Hausmauern oder Wasserschleier auf Gehwegen, ausreichend und wirksam sind. Besonders prekär ist, dass im Land Österreich immer mehr Grünflächen versiegelt werden, damit Infrastrukturprojekte, aber auch privatwirtschaftliche Neubauten Platz finden. Der Film von Martin Voil macht auf die Auswirkungen eines immer wärmer werdenden Stadtklimas im Nachbarland Österreich aufmerksam.
04:40 Uhr, 3sat: „Why Are We Creative“ (2018)
In seinem Dokumentarfilm begibt sich Herman Vaske auf eine Reise in die Welt der Kreativen. Ihn treibt die Frage um, warum Menschen kreativ sind. Eine scheinbar naive Frage, deren Antwort komplexer ist als angenommen. Vaske trifft berühmte Persönlichkeiten und versucht den Ursprung schöpferischer Prozesse zu ergründen. So berichten Hollywood-Stars wie Diane Kruger oder Sean Penn über ihr künstlerisches Schaffen. Der britische Musiker Nick Cave erzählt von seiner kreativen Ader, die durchaus Belastungen für Freunde und Familie mit sich bringt. Schauspieler:innen wie Angelina Jolie, Musiker:innen wie Björk und Bono, aber auch Staatsmänner wie Nelson Mandela oder Wissenschaftler:innen wie Stephen Hawkins sind Teil von Vaskes Beobachtungen.Der Film berichtet in über 30 Jahren gesammeltem Filmmaterial von Kreativgesprächen mit über 50 Nobel- und Oscarpreisträger:innen, die dem Filmemacher Hermann Vaske in seinem Bestreben mehr über die Kreativität der Menschen zu erfahren, Rede und Antwort stehen.
15.06.
01:00 Uhr, Arte: „Feindbild Frau“
Frauen erfahren täglich sexistische Beleidigungen und Bedrohungen durch Männer. Expert:innen verzeichnen einen antifeministischen Backlash, eine sogenannte Bestrebung gegen Frauenrechte, der achtbar zu werden scheint. Besonders betroffen sind Frauen in öffentlich sichtbaren Positionen, wie Politikerinnen, Schauspielerinnen, Journalistinnen, Moderatorinnen oder Unternehmerinnen. Der Film von Ursula Duplantier fragt nach den Angreifern und ihren Motiven. Er blickt außerdem ins Nachbarland Frankreich, in dem die Situation bezüglich Frauen in Führungspositionen kaum besser zu sein scheint. Immer wieder werden Redebeiträge im Parlament gezielt unterbrochen, nach Spielkommentaren mit Hassmails bombardiert oder nach wohl gemeinten Statements für Geflüchtete auf der Straße verfolgt. Immer wieder versuchen Männer in der anonymen Welt von Social Media jegliche Fortschritte der Emanzipation rückgängig zu machen. Die sogenannten Maskulinisten glauben Frauen gegenüber überlegen zu sein und kämpfen gegen die Errungenschaften des Feminismus.
Verfügbar in der Arte Mediathek bis zum 14.08.2022.