NaturVision überzeugte mit einer Mischung aus faszinierenden Natur- und Tierfilmen und aufrüttelnden Dokumentarfilmen zu Umwelt und Nachhaltigkeit. Oft standen Menschen im Mittelpunkt, die sich für die Rettung der Welt engagieren.
Internationale Gewinner:innen
Dies machte schon der Eröffnungsfilm „Helden der Meere“, der den Publikumspreis gewann, von Sabine Streich und Katrin Eigendorf deutlich, die York Hovest begleiten, wie er verschiedene Aktivist:innen besucht, die an Lösungen für das Meer arbeiten. Höhepunkt des Festivals im Ludwigsburger Central Kino war sicherlich die gut besuchte Preisverleihung, bei der 13 Preise mit einer Dotierung von insgesamt 37.000 Euro vergeben wurden. Die Gewinner:innen kamen aus Deutschland, aber auch aus der Schweiz, Österreich, England, Südafrika, Frankreich und Italien. Dies zeigt die Internationalität des Festivals, die inzwischen Produktionen aus der ganzen Welt erhält.
Veränderung ist möglich
Dem Festival geht es darum, das Bewusstsein des Publikums zu sensibilisieren. Zum zweiten Mal wurde der Umdenken-Preis vergeben. Ihn gewann David Klammer mit seinem Dokumentarfilmdebüt „Barrikade – Bilder einer Waldbesetzung“, der subjektiv und mitreißend vom Engagement der Aktivist:innen im Dannenröder Wald erzählt. Mit dem ‚Deutschen Filmpreis Biodiversität‘ – von der Hahn+Kolb GmbH mit einem Preisgeld von 8.333 dotiert – ausgezeichnet wurde Heiko De Groot für „Stilles Land – Vom Verschwinden der Vögel“. Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg dotiert den ‚Deutschen Umwelt- und Nachhaltigkeitsfilmpreis‘ in gleicher Höhe. Darüber freuen konnte sich der österreichische Regisseur Kurt Langbein. In „Der Bauer und der Bobo“ zeigt er den Zwist zwischen einem Bergbauern und einem Journalisten aus Wien. Gegensätze zwischen Stadt und Land, Wirtschaft und Ökologie, Tradition und Fortschritt werden so unterhaltsam sichtbar und lassen das Publikum über die Zukunft der Landwirtschaft nachdenken.
Faszinierende Tierwelt
Den Deutschen Wildlife Filmpreis stiftet die Stadt Ludwigsburg in gleicher Höhe. Gewonnen haben ihn Victoria Stone und Mark Deeble aus Südafrika für ihren kunstvoll gestalteten Film „The Elephant and the Termite“. Den Preis für die beste Kamera kann der Schweizer Mario Theus für „Wild – Jäger und Sammler“ mit nach Hause nehmen. Darin setzt er sich tiefgründig mit dem Verhältnis von Mensch, Tier und Natur auseinander. Den Filmmusikpreis gewann Steffen Kaltschmidt für seine Arbeit an „Wildes Marokko – der Goldene Süden“.
Investigativer Dokumentarfilm
Um den vielen mutigen und journalistisch herausragenden Arbeiten ein eigenes Forum zu bieten, hat die Hauptjury in diesem Jahr zusätzlich die Kategorie Story – investigativ bestimmt. Gewonnen hat diesen Spezialpreis „Green Warriors: Cursed Uranium“ von Martin Boudot. Die Dokumentation über radioaktive Verschmutzung durch den Abbau und die Lagerung von Uranium beeindruckt nicht nur durch spektakuläre Drohnenaufnahmen und authentische Interviews, sie hat sogar zu einer Klage gegen das Bergbauunternehmen geführt.
Nachwuchs überzeugt
In der Kategorie Newcomer waren fünf Filme nominiert. Sie waren alle so gut, dass die Jury den von dieUmweltDruckerei mit 1.000 Euro dotierten Preis teilen musste. „Circle of Moose“ von Josefin Kuschela erzählt humorvoll von der außergewöhnlichen Beziehung des Menschen zum Elch in Alaska. „Sagebrush Gold“, der Abschlussfilm von Marcus Widger beleuchtet klug die Frage, welchen Preis eine Energiewende hat, die auf Elektroenergie setzt.
Kinder und Jugendliche vergeben Preise
NaturVision ist es wichtig, dass auch die Kinder und Jugendlichen eine eigene Stimme beim Wettbewerb haben. Über den NaturVision Preis der Jugendjury darf sich eine junge Webdokumentationsserie des SWR freuen. Besonders schätzen die Jugendlichen, dass in „Axel Wagner und die Klimakrise“ der Moderator sie mit seiner direkten und vorwurfsfreien Art ganz individuell erreicht. Die Kinderjury wählte „Pia und die wilde Natur: Abtauchen in die Seegraswiese“ zu ihrem Favoriten.
Bärendienste
Zum fünften Mal hat NaturVision zusammen mit der Audi Stiftung für Umwelt GmbH einen Kurzfilmpreis ausgeschrieben. Gewinner ist der Italiener Mattia Cialoni für seinen berührenden und witzigen Film „My Neighbour is a Bear“. Der NaturVision Ehrenpreis wurde in der zwanzigjährigen Festivalgeschichte bisher sechsmal vergeben. Diesmal wurde Udo Zimmermann ausgezeichnet, ein Filmemacher und ehemaliger BR-Redakteur, der das Festival von Anfang an unterstützt hat. Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht betonte in seinem Grußwort, dass sich die Stadt Ludwigsburg zusammen mit dem Kreis, der Wirtschaftsregion Stuttgart und dem Land Baden-Württemberg bei NaturVision finanziell stärker engagieren will.