Monatlich weist das Haus des Dokumentarfilms auf sehenswerte und relevante historische Dokus hin. Im November sind das u. a. „Generation Euromaidan“ und „Zeitenwende – Zurück zum Kalten Krieg?“ zu den jüngsten politischen Verschiebungen in Osteuropa.
Das Hauptaugenmerk der Geschichtsdoku-Tipps liegt auf Dokumentarfilmen, die sich mit wichtigen zeithistorischen Ereignissen des 20. Jahrhunderts und der jüngsten Vergangenheit beschäftigen und mit Archivmaterial arbeiten. Auf weitere thematische Eingrenzungen wird bewusst verzichtet, um so die ganze Bandbreite der Auseinandersetzung mit Geschichte aufzeigen zu können. Im November werden unter anderem zwei dokumentarische Formate empfohlen, die sich den jüngsten politischen Verschiebungen in Osteuropa zuwenden.
„Terror in Paris: Chronik einer Fahndung“
„Terror in Paris: Chronik einer Fahndung“, ein Dokumentarfilm von Christophe Cotteret. Produziert von Veilleur de Nuit und Wrong Men gemeinsam mit RTBF und Arte France.
“Generation Euromaidan – Sehnsucht nach Demokratie“
Montag, 14.11.2022, 23:55 im ZDF und schon ab 11.11.22 in der ZDF-Mediathek
Der Dokumentarfilm „Generation Euromaidan – Sehnsucht nach Demokratie“ zeigt den politischen Werdegang von Serhij Leschtschenko, Switlana Salischtschuk und Mustafa Najjem. Sie setzen sich in der Ukraine ein gegen Korruption und Oligarchen und kämpfen für eine freie, pluralistische Gesellschaft sowie die Rechte von Frauen und der LGBTQ-Community. Von den Protesten auf dem Majdan 2013 bis heute begleitet der Film die drei befreundeten Journalist:innen und Aktivist:innen dabei, wie sie sich zu Politiker:innen eines zerbrechlichen demokratischen Systems entwickeln. Mit teils privaten Aufnahmen und unter Verwendung von Nachrichtenmittschnitten macht Kristof Geregas Langzeitportrait „Generation Euromaidan – Sehnsucht nach Demokratie“ die Menschen hinter den politischen Erschütterungen der jüngsten Vergangenheit sichtbar.
„Generation Euromaidan – Sehnsucht nach Demokratie“, ein Dokumentarfilm von Kristof Gerega. Produziert von ThurnFilm und Schuldenberg Films in Koproduktion mit Weltfilm im Auftrag des ZDF („Das kleine Fernsehspiel“).
„Zeitenwende – Zurück zum Kalten Krieg?“
Montag, 21.11.22, 23:05 Uhr bei Das Erste und in der ARD-Mediathek
Die drei jungen Journalist:innen Julia Grantner, Sophie Labitzke und Danijel Stanic suchen in der jüngsten Vergangenheit nach Antworten auf Fragen der Gegenwart. Sie reisen durch Deutschland und bis nach Srebrenica, wo sie Zeitzeugen des Kalten Krieges zu ihren Erfahrungen befragen. „Zeitenwende – Zurück zum Kalten Krieg?“ ist auch ein Roadmovie in die Vergangenheit, in eine Zeit von Krieg, Frieden und Wettrüsten in Europa. Die ausführlichen Zeitzeugenberichte lassen dabei die vielschichtige Geschichte des eigentlich für beendet erklärten Kalten Krieges lebendig werden. Und sie erlauben es, Rückschlüsse zu ziehen auf unsere brüchiger gewordene Gegenwart.
„Zeitenwende – Zurück zum Kalten Krieg?“, eine Dokumentation von Christian Gropper. Eine Koproduktion von hr, Radio Bremen und BR.
„Die Ecke“
Montag, 21.11.22, 23:40 auf Arte und in der Arte-Mediathek
Im April 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, wird ein amerikanischer Soldat mitten im Dorf Oberdorla in Thüringen erschossen. Ein Foto dieses Ereignisses erlangte Berühmtheit und ist Auslöser für Christa Pfafferotts Recherche. Mit Forensiker:innen, einem jungen amerikanischen Soldaten und Zeitzeug:innen geht sie der Frage nach, wer dieser Mann war und was damals passiert ist. Christa Pfafferotts „Die Ecke“ verwebt Gegenwart und Vergangenheit einer einzigen Straßenecke in Thüringen zu einem einzigartigen Zeitbild. Archivmaterial, dokumentarische Aufnahmen und virtuelle Realität schließen Fakten, Erinnerungen und Emotionen um diesen einen Ort kurz. So zeigt der Film, wie facettenreich das ist, was wir Wahrheit nennen und wie das Gestern im Heute weiterwirkt. Die Weltpremiere fand bei DOK Leipzig 2022 im Rahmen des MDR Specials „DOK around the clock“ statt und ist auf positive Resonanz gestoßen.
„Die Ecke“, ein Dokumentarfilm von Christa Pfafferott. Eine Koproduktion von Sinn Filmproduktion, Christa Pfafferott und MDR, in Zusammenarbeit mit arte.