Von der Bedeutung kultureller Teilhabe: Visions du Réel 2.0
Das international renommierte Festival Visions du Réel findet noch bis zum 2. Mai 2020 erstmals rein digital statt. Die Schweizer wollen auch in Zeiten von Corona das zeitgenössische Filmschaffen und die kulturelle Teilhabe fördern.
Festival Visions du Réel erstmals digital
“Rund um die Neugestaltung fanden leidenschaftliche Diskussionen statt”, erklären die Macher eines der wichtigsten internationalen Festivals für Dokumentarfilme in einer Pressemitteilung. “Das gesamte Team hat unter Hochdruck daran gearbeitet, das Festival als Online-Veranstaltung stattfinden zu lassen, ohne seine wesentlichen Merkmale aufzugeben.” Eine Absage oder Verschiebung seien dabei nicht zur Diskussion gestanden. “Die kulturelle Teilhabe ist von entscheidender Bedeutung”, heißt es mit Blick auf die aktuelle Corona-Pandemie weiter aus Nyon. “Wir möchten auch das Publikum dazu ermutigen, soziale Bindungen über die von zu Hause aus zugänglichen Kulturgüter zu knüpfen.”
Filme kostenlos streamen
Der Austausch findet dabei über eine vielfältige Online-Plattform statt. So sind nahezu alle der gut 130 Filme der offiziellen Selektionen über die Festival-Homepage kostenlos abrufbar. Das Programm ist in zwei Wochenblöcken mit verschiedenen Inhalten (17.-24.4.2020 und 25.4.-2.5.) online. Pro Film können bis zu 500 Zuschauer*innen streamen und zuschauen. Dafür notwendig ist lediglich eine einmalige Anmeldung mit E-Mail-Adresse und Passwort.
Der diesjährige Eröffnungsfilm “Reunited” von Mira Jargil geht beispielsweise am 25. April live. Die Jurys vergeben die Preise in den verschiedenen Kategorien ebenfalls online. Die Gewinner werden am Sonntag, den 3. Mai 2020, bekannt gegeben.
Online-Masterclasses, Interviews und vieles mehr
“Unser Festival bleibt eine Plattform der freien Meinungsäußerung”, betont Festivalpräsident Raymond Loretan, der zu spannenden virtuellen Begegnungen einlädt. Die Masterclasses von Claire Denis (Mittwoch, 29. April, 15 Uhr), Petra Costa (Donnerstag, 30. April, 15 Uhr) und Peter Mettler (Freitag, 1. Mai, 15 Uhr) finden als interaktive Online-Events statt.
Dazu gesellen sich beispielsweise Kurzinterviews mit Regisseuren und Filmemachern, Porträts, ein Kritiker-Blog, aber auch Angebote für eine jüngere Zielgruppe wie ein Filmparcours für Schulen und ein Malwettbewerb für Kinder.