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Doku-Tipps: Holocaust Gedenktag am 27.01.2023

Der 27. Januar ist seit 1996 der internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des nationalsozialistischen Regimes. Er erinnert an die Befreiung der Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee vor 78 Jahren, im Jahr 1945.

In der Woche vom 23-.31.01.23 zeigen mehrere Sender Dokumentarfilme und Dokus rund um den Holocaust-Gedenktag. Eine Übersicht gibt es im Programm der ARD. Wir haben in den „Geschichtsdoku-Tipps für den Monat Januar 2023“ bereits auf Christophe Cognets „Blinden Schrittes“ hingewiesen. 

24.01.23

22.55 Uhr, 3sat: „Das Schweigen der Alten“ (Deutsche Erstausstrahlung)

In einem kleinen Dorf in Niederösterreich wurden wenige Tage vor Ende des Zweiten Weltkriegs 228 Kinder, Frauen und ältere Männer getötet. Man hat die Täter weder strafrechtlich verfolgt noch ihre Taten einer breiten Öffentlichkeit bekannt gegeben. Hans Hochstöger reiste für seinen Film in die dunkle Vergangenheit der Nachbarorte Hofamt Priel und Persenbeug, wo er selbst aufwuchs. Er kommt einem tabuisierten Verbrechen der letzten Kriegstage auf die Spur. Noch immer gibt es Gerüchte über die Beteiligung lokaler Unterstützer:innen, die möglicherweise bei der Wahl der Erschießungsorte geholfen haben. „Das Schweigen der Alten” ist die TV-Fassung des 2021 entstandenen Kinofilms „Endphase” von Hans Hochstöger.

25.01.23

20.15 Uhr, 3sat: „Geboren in Auschwitz“ 

Im Mai 1944 kommt eine junge Jüdin nach Auschwitz. Sie ist im zweiten Monat Schwanger und wird von Dr. Josef Mengele für medizinische Experimente benutzt. Ihre Tochter Angela wiegt bei der Geburt gerade mal ein Kilogramm. Bis zur Befreiung des Todeslagers wird sie fünf Wochen versteckt. Angela ist das einzige jüdische Kind, das im Konzentrationslager geboren wurde und überlebte. Andras Takacs und Eszter Csekes Dokumentarfilm zeigt, wie Angela das Holocaust-Trauma ihrer Mutter geerbt und an ihre eigene Tochter Kati weitergegeben hat. „Geboren in Auschwitz” erzählt die Geschichte von Mutter und Tochter, die sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen.

21.15 Uhr, 3sat: „Nummer 161.896: Der letzte Häftling von Dachau“ (Erstausstrahlung)

Filmstill Nummer 161.896: Der letzte Häftling von Dachau“Thomas Muggenthaler und Christian Stücken suchen in ihrem Dokumentarfilm nach den Spuren des letzten, von der Schutzstaffel (SS) registrierten Häftlings im Konzentrationslager Dachau. Er ist aus Polen und erhält die Nummer 161.896. Am 27. April 1945, zwei Tage bevor die Amerikaner das Lager befreien, ist er der Letzte, der in das KZ Dachau gebracht wird. Die Recherche von Muggenthaler und Stücken führt sie in die Heimat des Häftlings, in die dunkelsten Jahre des Zweiten Weltkriegs. Der Dokufilm offenbart eine Liebes- und Spionagegeschichte und führt zur Familie des Häftlings. Die Filmemacher fragen: Was ist aus dem Häftling mit der Nummer 161.896 geworden?

26.01.23

20.15 Uhr, tagesschau24: „Vernichtet- Eine Familiengeschichte aus dem Holocaust“ 

Der anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz, im Jahr 2020 entstandene Dokumentarfilm „Vernichtet- Eine Familiengeschichte aus dem Holocaust“, erzählt vom Schicksal der Familie Labe. Die Familienmitglieder wurden zuerst auseinandergerissen, dann deportiert und später in unterschiedlichen Vernichtungslagern ermordet. Filmemacher Andreas Christoph Schmidt begibt sich an die Orte des größten Genozids der Geschichte, unter anderem nach Kaunas und Treblinka, nach Bielefeld und Berlin-Grunewald.

20.15 Uhr, Arte: „Ein Tag in Auschwitz“

Die Jüdin Irene Weiss und SS-Mann und Fotograf Bernhard Walter treffen im Mai 1944 im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau aufeinander. Walter fotografiert die ankommenden Jüdinnen und Juden, und damit auch die damals 13-jährige Irene. Dokumente, Fotos und ein Interview mit der im Jahr 2020 89-jährigen Irene Weiss rekonstruieren den Alltag in der Tötungsfabrik Auschwitz, das sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Höhepunkt seiner Existenz befand. Während des sogenannten Ungarn-Programms im Jahr 1944 wurden innerhalb von acht Wochen rund 350.000 ungarische Juden ermordet.

21.45 Uhr, Arte: „Frauen der NS-Zeit“ von Christiane Ratiney

Entgegen der Annahme, dass Frauen während des Zweiten Weltkriegs nur am Rande agierten, gibt Christiane Ratineys Doku Einblicke in das Leben von hunderttausenden Frauen, die sich aktiv am Völkermord des Nazi-Regimes beteiligten. Sie standen als Sekretärinnen, Krankenschwestern, Hausfrauen und KZ-Wächterinnen im Dienst der Nationalsozialisten. Persönliche Dokumente der Täterinnen und Berichte von Angehörigen verbinden sich mit Archivaufnahmen zu einer Collage über die Komplizenschaft der Frauen.

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Picture of Salome Hanselmann
Salome Hanselmann ist in der Online-Redaktion vom Haus des Dokumentarfilms tätig, schreibt Doku-Tipps fürs lineare TV-Programm, Mediatheken und Streaming-Portale, stellt dokumentarische Podcasts vor und betreut die Social Media Kanäle.
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