Alte Filmaufnahme der Freiheitsstatue in New York

Drei Präsentationen beim NYU Orphan Film Symposium 2020

Das 12. NYU Orphan Film Symposium 2020 sollte vom 23. bis 27.5.2020 im Eye Filmmuseum in Amsterdam stattfinden. Nun zieht es aber wegen der Corona-Pandemie vom 26. bis 28. Mai ins Digitale um. Das Haus des Dokumentarfilms ist mit drei Präsentationen vertreten.

Das internationale NYU Orphan Film Symposium findet alle zwei Jahre statt. Dieses wird vom New Yorker Filmprofessor Dan Streible organisiert. Hier treffen sich Fachleute des Filmerbes, Historiker, Archivare, Kuratoren, Künstler und Restauratoren, um Filme zu sehen und zu diskutieren, die nicht kommerziell ausgewertet werden. Es sind „verwaiste“ Werke, die auch die Landfilmsammlung Baden-Württemberg archiviert.

Plakat Orphan Film Symposium 2020

NYU Orphan Film Symposium 2020: Wasser, Klima und Migration

Da es dieses Mal um die Themen Wasser, Klima und Migration geht, passt das Motiv der in Wassermassen untergehenden Freiheitsstatue als Plakatmotiv des Symposiums. Es stammt aus Outtakes des Films „If the Antarctic Ice Cap Should Melt?“ (1929) der Fox Movietone News. Das Material liegt bei der „University of South Carolina Moving Image Research Collections“. Die Bilder vom untergehenden New York zeigen auch, dass schon damals in den Wochenschauen getrickst wurde. 

Das HDF und die Landesfilmsammlung BW beim Symposium

Anna Leippe von der Landesfilmsammlung stellt einen 8mm Film zum Flüchtlingsheim „Schwertmühle“ in Esslingen vor. Dieses wurde schon während des Zweiten Weltkrieges als Lager für Kriegsgefangene aufgebaut. Nach Flüchtlingen und Vertriebenen aus dem Zweiten Weltkrieg waren dort Sozialhilfeempfänger und Obdachlose untergebracht.

Kay Hoffmann präsentiert das deutsch-französische Projekt „RhInédits. Amateurfilm am Oberrhein“ mit Filmen zum Rhein. Erzählt wird die Geschichte des im 19. Jahrhundert begradigten Flusses, von der geplanten Industrieansiedlung und den Anti-Atomprotesten der 1970er Jahre, die das Schlimmste verhinderten.

Schließlich zeigt eine internationale Gruppe frühe deutsche Naturfilme. Dafür stellt die Landesfilmsammlung Baden-Württemberg vier frühe Tierfilme des Pioniers Hermann Hähnle zur Verfügung. Er gehörte weltweit zu den Ersten, der Bewegtbilder von Tieren drehte, und schrieb damit Filmgeschichte.

Alle Infos unter https://wp.nyu.edu/orphanfilm

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Picture of Kay Hoffmann
Dr. Kay Hoffmann war langjähriger Studienleiter Wissenschaft im HDF und Gesamtkoordinator des DFG-Projekts „Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland 1945-2005“. Zusätzlich war er bis Mai 2024 Kurator der DOK Premieren in Ludwigsburg.
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