Im März 2023 stehen Podcasts zu den Dokumentarfilmen „Into the Ice“ von Lars Ostenfeld, „Herr Bachmann und seine Klasse“ von Maria Speth und „Schattenkind“ von Jo Müller auf dem Programm. Die Podcast-Episoden blicken hinter die Kulissen der Filmprojekte.
1. Dokumentarfilm „Into the Ice“ von Lars Ostenfeld
Lars Ostenfelds Dokumentarfilm „Into the Ice” schildert die Entdeckungsreise zum Inlandeis in Grönland. Die klimatischen Veränderungen am Eis werden auch unser Leben auf der Erde beeinflussen. Regisseur Lars Ostenfeld begleitet die Gletscherforscher:innen Dorthe Dahl-Jensen, Jason Box und Alun Hubbard bei ihren wissenschaftlichen Expeditionen. Sie sind Anhänger der „Ground Truth“-Idee. Sie besagt, dass sich Klimaforschung nicht allein auf Satellitenmessungen und Computermodelle stützen kann. Die Glaziolog:innen haben ihr Leben der Erforschung des Geheimnisses des Eises gewidmet. Sie suchen nach Antworten auf die Fragen: Wie schnell schmilzt es? Und wie schnell steigt der Meeresspiegel?
„Into the Ice” ist noch bis zum 13.04.2023 in der Arte Mediathek verfügbar.
Eine Stunde Film Podcast – Deutschlandfunk Nova
„Eine Stunde Film“ wirft einen Blick auf die neuesten und fesselndsten Inhalte aus Kino, Serien und Fernsehen. Egal ob Blockbuster oder Arthouse, Spielfilm oder Doku – Podcaster Tim Westerholt schaut, reviewt und spricht über die Hintergründe zu filmischen Produktionen. Gäste sind neben Regisseur:innen und Schauspieler:innen auch weitere Branchenstars. „Eine Stunde Film“ gibt es jeden Dienstag ab 22 Uhr als Podcast auf Deutschlandfunk Nova, Spotify, Apple Podcasts, ARD Audiothek.
Episode: Umweltdoku „Into The Ice” – Campino: „Wir müssen aus allen Rohren schießen”
51-minütige Folge in deutscher Sprache
In „Eine Stunde Film“ sprechen Tim Westerholt und Kollegin Anna Wollner neben den Internationalen Filmfestspielen von Venedig über das rasant dahinschmelzende Grönlandeis, das eine wichtige Rolle im Klimawandel spielt. Sie thematisieren, mit welchem Elan die drei Glaziolog:innen in „Into The Ice“ ihre besondere und waghalsige Art der Forschung über das Ewige Eis betreiben. Aber wie „ewig” ist dieses Eis überhaupt noch?
Campino, Frontsänger der Band „Die Toten Hosen“, hat der deutschen Fassung der Naturdoku seine Stimme geliehen. Im Interview mit Tim Westerholt erzählt er von seiner Faszination für die Eiswüsten unserer Erde und von der Verzweiflung über die Versäumnisse der Politik in Sachen Klimawandel und Umweltbewegung. Wie Campino und „Die Toten Hosen“ versuchen, die Umwelt weniger zu belasten und was ihre Tour damit zu tun hat, erfahren Zuhörer:innen im Podcast.
2. Dokumentarfilm „Herr Bachmann und seine Klasse“ von Maria Speth
Dieter Bachmann ist Lehrer in der Kleinstadt Stadtallendorf im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf. Er unterrichtet eine Klasse mit Schüler:innen, mit zwölf unterschiedlichen Nationalitäten. Nur wenige von ihnen sprechen Deutsch, aber das ist zweitrangig. Für Herr Bachmann ist im Unterricht nicht allein der Lernerfolg entscheidend, sondern vielmehr die Zusammenarbeit mit- und untereinander. Der Lehrer möchte seinen Schüler:innen vermitteln, wie wertvoll sie sind und ihnen dabei helfen, sich auf ihre weitere Schullaufbahn vorzubereiten.
Maria Speths Langzeitdokumentarfilm feierte Weltpremiere im Internationalen Wettbewerb der 71. Berlinale 2021. Er gewann den Silbernen Bären (Preis der Jury) und den Publikumspreis. Er wurde außerdem mit dem Deutschen Filmpreis 2021 und dem Deutschen Dokumentarfilmpreis 2022 (ex aequo mit „Dear Future Children“) als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet.
hr2-Podcast „Doppelkopf“
Im Podcast „Doppelkopf“ des hessischen Rundfunks unterhalten sich die unterschiedlichsten Zeitgenoss:innen zusammen mit den Gastgeber:innen des Podcasts über ihre Arbeit und ihr Leben.
Die Sendung „Doppelkopf“ gibt es neben hr2-Kultur auch in der ARD Audiothek.
Folge „Zum Lernen gehört Vertrauen“ | Dieter Bachmann über seine Klasse und seine Musik
50-minütige Folge in deutscher Sprache
Dieter Bachmann ist pensionierter Lehrer. Darüber hinaus ist er auch passionierter Bildhauer und Musiker. Er erlangte Bekanntheit als Lehrer, der die Kinder auch mal gemeinsam dösen, jonglieren und Musik machen lässt. Seine Devise: Lernen ist wichtig, aber funktioniert nur, wenn die Schüler:innen ihren eigenen Lernweg finden können. Im Gespräch mit Podcast-Host Juliane Orth erklärt Bachmann, warum es für ihn wichtig ist, mit Kindern Musik zu machen. Die Episode wird zudem musikalisch untermalt mit Liedern von Crosby, Stills, Nash & Young und AC/DC.
Bachmann und Juliane Orth sprechen außerdem über die Zeit, bevor Dieter Bachmann Lehrer wurde. Nach einem Soziologiestudium und etlichen Taxifahrten später fand er sich in Stadtallendorf als Lehrer wieder. Dort fühlte er sich wohl, weil ihn vieles an sein Schulpraktikum in Neukölln erinnerte.
3. Dokumentarfilm „Schattenkind“ von Jo Müller
Jo Müllers Protagonist, der Fotograf Andreas Reiner, zeigt auf seinen Fotos Menschen, die am Rande der Gesellschaft und nur selten im Licht der Öffentlichkeit stehen. Er will den Außenseiter:innen ein Gesicht geben. Dabei spielt auch seine eigene, tragische Biografie eine Rolle. Sie hilft ihm, sich in die Lage der anderen hineinzuversetzen. Jo Müller blickt mit seinem filmischen Porträt hinter die Kulissen der Arbeit von Andreas Reiner. „Schattenkind“ erhielt bei den Hofer Filmtagen den Preis für die beste Dokumentarfilm-Regie.
Der Dokumentarfilm lief außerdem als DOK Premiere vom Haus des Dokumentarfilms am 17.01.2023 und am 15.03.2023 in Ludwigsburg. Hier geht’s zum Nachbericht von Maggie Schnaudt.
SWR2 – „Kultur Aktuell“ Podcast
Der „Kultur Aktuell“-Podcast widmet sich täglich Nachrichten, Gesprächen, Kritiken und Tipps. Zuhörer:innen erfahren alles über Buchneuerscheinungen, Kinostarts, bekommen einen Überblick über die Festivalsaison und Hintergründe zur Kulturwelt und Kulturpolitik.
Episode „Dokfilm „Schattenkind“ über den Ausnahmefotografen Andreas Reiner – Hoffnung trotz Trauma“
8-minütige Folge in deutscher Sprache
Im Podcast „Kultur Aktuell“ fragt Interviewer Julian Burmeister „Schattenkind“-Regisseur Jo Müller, wie er den Fotografen Andreas Reiner kennengelernt hat und was ihn so stark für einen Kinofilm macht. Müller spricht neben gegenseitigem Vertrauen und Respekt auch von Grenzerfahrungen beim Dreh. Ihm und seinem Filmteam war es besonders wichtig, die persönlichen und intimen Momente der Protagonist:innen nicht auszubeuten und zu exponieren. „Es war die größte Herausforderung, nicht in das Voyeuristische des Privatfernsehens abzugleiten. Sondern wirklich zu schauen, dass die Menschen ihre Würde behalten“, so Müller. Sein Film und Protagonist Andreas Reiner möchten Menschen zeigen, dass es trotz schwieriger Schicksalsschläge immer Hoffnung gibt.
