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Beyond Documentary: Schwarze Adler, Ostsee und Glaube

Im Mai 2023 stehen Podcasts zu den Dokufilmen „Schwarze Adler“, „Wem gehört mein Dorf“ sowie zur Doku-Serie „Seelenfänger“ auf dem Programm. Neben Rassismus und Lokalpolitik werden auch Glauben und Religion thematisiert.

1. Dokumentarfilm „Schwarze Adler“ von Torsten Körner

Schwarze Adler Dokumentarfilm Filmplakat

Die Doku “Schwarze Adler” erzählt die Geschichte von Schwarzen Deutschen Fußball-Nationalspieler:innen. Das Symbol des schwarzen Adlers auf dem Trikot der deutschen Fußballnationalmannschaft soll Einheit und Gemeinschaft zeigen. Doch stecken diese Werte tatsächlich hinter dem Leibchen? Lange Zeit sorgte es für eine gegenteilige Botschaft. Denn deutsche Fußballhelden sollten wenn möglich deutsch und Weiß sein, so die gängige Meinung. Das heutige Nationalteam scheint heute deutlich diverser als früher, doch bis dahin war es ein langer Weg. In Torsten Körners Dokumentation erzählen Spieler:innen mit Migrationshintergrund, wie Gerald Asamoah und Shary Reeves, von ihren Erfahrungen mit rassistischen Anfeindungen im Fußball.

Eine Stunde Film Podcast – Deutschlandfunk Nova

„Eine Stunde Film“ gibt einen Überblick über die neuesten Inhalte aus Kino, Serie und Fernsehen. Podcast-Gäste sind unter anderem Regisseur:innen und Schauspieler:innen. „Eine Stunde Film“ erscheint immer Dienstag ab 22 Uhr als Podcast auf Deutschlandfunk Nova, Spotify, Apple Podcasts, ARD Audiothek.

„Dokumentation „Schwarze Adler“: Über Rassismus im Profi-Fußball“
28-minütige Folge in deutscher Sprache

Zu Gast im Podcast ist der ehemalige Fußballer Patrick Owomoyela. Er spielte bei Arminia Bielefeld, Werder Bremen und Borussia Dortmund. Mit Tim Westerholt spricht Owomoyela über seine Erfahrungen mit Rassismus in der Fußball-Industrie. Im Jahr 2006 fiel er einer rassistischen Plakat-Schmutz-Kampagne der NPD zum Opfer. Wer glaubt, dass es heute keinerlei rassistische Anfeindungen mehr gegenüber Schwarzen Fußballer:innen gibt, irrt. Auch die Sportberichterstattung ist nicht frei von Alltagsrassismus.

2. Dokumentarfilm „Wem gehört mein Dorf?“ von Christoph Eder

Das kleine Dorf Göhren an der Ostsee ist die Heimat des Filmemachers Christoph Eder. Der Ort gilt als Touristenmagnet, jedoch mit einer ungewissen Zukunft. Seit Jahren streitet sich das Dorf darüber, in welche Richtung es sich entwickeln soll. Als auch noch der letzte unberührte Fleck der Küste umgebaut werden soll, steigt der Unmut unter den Bürger:innen. Der Film zeigt, wie sich Göhrens Bewohner:innen gegen die Entscheidung des Gemeinderats auflehnen und gegen das Bauvorhaben demonstrieren.

„LETsDOK – der Talk zum Dokumentarfilm“ Podcast

Im LETsDOK-Podcast treffen die Hosts auf Filmschaffenden aus der Szene. Sie sprechen mit ihnen über Fragen, die sie umtreiben. Dabei thematisieren sie, wie man  sich einem sozialen Mikrokosmos mit der Kamera nähert und wie viel Haltung oder gar Aktivismus Dokumentarfilmschaffende zeigen dürfen.

„Große Politik im kleinen Ostseebad – Christoph Eder über seinen Film ‚Wem gehört mein Dorf ‘“
29-minütige Folge in deutscher Sprache

Christoph Eder reiste für seinen preisgekrönten Film „Wem gehört mein Dorf?“ in den Ort seiner Kindheit zurück: nach Göhren auf der Insel Rügen. Im Gespräch mit LETsDOK Podcast-Host Philipp Eins spricht er über die Entwicklungen der letzten zehn Jahre, wie z. B, den Aufbau der touristischen Infrastruktur. Im Podcast spricht der Regisseur mit Philipp Eins über seine Kindheitserinnerungen an sein Heimatdorf Göhren. Er erzählt, warum seine eigene Geschichte mit dem Dorf das Filmen nicht unbedingt vereinfacht hat und welche Rolle die Wende beim Umbau Göhrens gespielt hat.

3. Dokumentation „Seelenfänger. Verrat im Namen des Herrn: Die Integrierte Gemeinde“

Filmstill Dokumentation Seelenfänger im Sog der Integrierten Gemeinde

In den 1960er Jahren wird die Katholische Integrierte Gemeinde mit dem Anspruch, die christlichen Ideale zu leben, gegründet. Es gilt als Reformprojekt der Kirche. Einer ihrer wichtigsten Unterstützer war Joseph Ratzinger. Hinter der schönen Fassade verbarg sich jedoch ein totalitäres System. Doch viele Ex-Mitglieder melden sich zunehmend zu Wort. Sie werfen der Gemeinschaft autoritäre Strukturen und Gehirnwäsche vor. Erst Jahrzehnte später reagiert die Glaubenskommune. Betroffene schildern in der Dokumentation ihre Erlebnisse und Erfahrungen.

Die Doku ist noch bis zum 7.12.2023 in der ARD Mediathek verfügbar.

ARD Podcast „Im Sog der integrierten Gemeinde“
Sieben Folgen à 25-37 Minuten

Die zweite Staffel von „Seelenfänger“ erzählt, wie sich das Reformprojekt in der katholischen Kirche zu einer Sekte entwickelte. Von radikalen Lebensmodellen über fragwürdige Vorschriften bis hin zur finanziellen Ausbeutung, die Integrierte Gemeinde hat ihren treuen Anhängern so einiges abverlangt. Der Podcast schildert anhand verschiedener Biografien, wie die Gemeinschaft ihre Mitglieder nicht nur finanziell, sondern auch geistig und spirituell missbrauchte. Welche Rolle Kardinal Ratzinger bei alldem spielte, erfahren Zuhörer:innen in sieben Folgen. Der Podcast offenbart außerdem, mit welchen Herausforderungen ehemalige Mitglieder immer noch zu kämpfen haben.

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Picture of Salome Hanselmann
Salome Hanselmann ist in der Online-Redaktion vom Haus des Dokumentarfilms tätig, schreibt Doku-Tipps fürs lineare TV-Programm, Mediatheken und Streaming-Portale, stellt dokumentarische Podcasts vor und betreut die Social Media Kanäle.
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