Alice Agneskirchner mit Preis der DEFA-Stiftung ausgezeichnet
Die DEFA-Stiftung würdigt jährlich besondere Verdienste rund um das DEFA-Filmerbe im Rahmen einer stiftungseigenen Preisverleihung. Dokumentarfilmerin Alice Agneskirchner wurde am 29. September 2023 in Berlin für herausragende Leistungen im deutschen Film ausgezeichnet. Die Laudatio hielt Cornelia Klauß (Akademie der Künste).
Alice Agneskirchners vielschichtiges Schaffen
Die 1966 in München geborene Drehbuchautorin und Regisseurin Alice Agneskirchner zeichnet u. a. für die Dokumentarfilme LIEBE MAMA, ICH KANNTE DICH KAUM…, AUF DER JAGD – WEM GEHÖRT DIE NATUR?, den 2020 mit dem Grimme-Preis prämierten WIE „HOLOCAUST“ INS FERNSEHEN KAM sowie KOMM MIT MIR INS CINEMA. DIE GREGORS verantwortlich. Letzteren präsentierte das Haus des Dokumentarfilms im September 2022 im Rahmen seiner Reihe DOK Premiere in Stuttgart und Ludwigsburg (→ zum Artikel). Er zeichnet das Leben der Cineasten Erika und Ulrich Gregor nach, den Gründern des Kino Arsenal und der Berlinale-Sektion Internationales Forum des Jungen Films. Ein Film nicht nur über die Liebe und das Kino, sondern auch über ein Stück bundesrepublikanischer Zeitgeschichte.
Agneskirchner hielt zudem die diesjährige Rede bei der Preisverleihung des Roman Brodmann Preises 2023. Die mit 10.000 € dotierte Auszeichnung für den politischen Dokumentarfilm wird vom Haus des Dokumentarfilms seit 2022 jährlich vergeben.
„Wenn viele Dinge glücklich zusammenkommen, schaffen wir Dokumentaristinnen und Dokumentaristen es, Zeitdokumente zu erschaffen. Aber was bedeutet das? Das bedeutet nach meinem Dafürhalten, sich mit wachen Augen, offenem Herzen und klugem Verstand in unserer Welt zu bewegen. Wenn man die Berufung Dokumentarfilme zu machen in sich spürt, wird man bald überall Geschichten sehen.“
Alice Agneskirchner in der Roman Brodmann Rede 2023
Weitere Preise
Weiterhin von der DEFA-Stiftung ausgezeichnet wurden Annika Pinske mit dem Förderpreis für junges Kino, deren Spielfilmdebüt ALLE REDEN ÜBERS WETTER bei der Berlinale 2022 Premiere feierte, sowie Schauspieler Hermann Beyer (u. a. MÄRKISCHE FORSCHUNGEN, TREFFEN IN TRAVERS) für sein filmkünstlerisches Lebenswerk. Drei Programmpreise gingen an Institutionen und Personen, die sich im Rahmen ihrer Arbeit in besonderem Maße für Filmerbe und Kinokultur engagieren: den Kino- und Kulturverein Bad Doberan e.V., die Trickfilmschule Fantasia in Dresden sowie den Filmpublizisten und Medienpädagogen Klaus-Dieter Felsmann.
Die 22. Preisverleihung der DEFA-Stiftung fand am 29. September 2023 in der Berliner Akademie der Künste statt.