Grimme-Preis zeichnet herausragende deutschsprachige Fernsehproduktionen aus © Grimme-Institut

Grimme-Preis 2024 – das sind die Gewinner

Das Grimme-Institut hat am 13. März 2024 die Gewinner der 14 Grimme-Preise sowie drei Sonderpreise bekannt gegeben. Die feierliche Verleihung findet am 26. April 2024 im Marler Theater statt und wird von 3sat zeitversetzt ab 22.25 Uhr im Fernsehen ausgestrahlt. In der Kategorie „Information & Kultur“ werden u. a. die Dokumentarfilme „Songs of Gastarbeiter – Liebe, D-Mark und Tod“ und „Ukraine – Kriegstagebuch einer Kinderärztin“ gewürdigt.

Preisträger der Kategorie „Information & Kultur“

Der Grimme-Preis gilt als einer der wichtigsten deutschen Fernsehpreise. In diesem Jahr wird er bereits zum 60. Mal vergeben. Mehr als 750 Einreichungen sind in Marl eingegangen. Grimme-Direktorin Dr. Frauke Gerlach freut sich über „herausragende und vorbildliche Qualitätsproduktionen (…). Auch in diesem Jubiläumsjahr zeigen unsere Preisträger*innen, was das Fernsehen in seiner Vielfalt für unterschiedlichste Zielgruppen und auf diversen Plattformen leisten kann.“ Bei „Information & Kultur“ können sich vier Produktionen sowie die Journalistin Katharina Willinger freuen, die von der Jury wegen ihrer transparenten und kontinuierlichen Auslandsberichterstattung aus der Türkei und dem Iran gewürdigt wird.

Grimme-Preis 2024 für „Songs of Gastarbeiter – Liebe, D-Mark und Tod“

„Songs of Gastarbeiter – Liebe, D-Mark und Tod“ von Cem Kaya (Film Five/filmfaust für WDR/rbb/ARTE) erzählt von der türkisch-deutschen Migrationsgeschichte, beginnend in den 1960er Jahren. Die individuellen wie gesellschaftlichen Folgen des Zuzugs von Gastarbeiter:innen nach Deutschland werden mit jeder Menge Archivmaterial und noch mehr Musik erzählt. Ankerpunkt des Films ist die zunächst eigenständige, später hybride türkische bzw. türkisch-deutsche Musikszene. Zum Kinostart 2022 war Filmemacher Cem Kaya Gast der Reihe DOK Premiere vom Haus des Dokumentarfilms. Bei unserem Branchentreff DOKVILLE 2022 wurde „Aşk, Mark ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod“ zudem in einem Video vorgestellt.

DOK Premiere Liebe D-Mark und Tod

Grimme-Preis 2024 für die „Einzeltäter“-Trilogie

Gewinner des Grimme-Preises in der Kategorie Information & Kultur ist zudem die Doku-Trilogie „Einzeltäter“ von Julian Vogel (CORSO Film für ZDF/ZDF – Das kleine Fernsehspiel). Diese thematisiert die rassistischen Anschläge in München (2016), Halle (2019) und Hanau (2020) und gibt den Hinterbliebenen eine Stimme.

Julian Vogels „Einzeltäter“-Trilogie erhielt im November 2023 bei der 47. Duisburger Filmwoche den mit 6.000 € dotierten 3sat-Dokumentarfilmpreis. der Preis wird gemeinsam von ZDF, ORF, SRG und ARD gestiftet.

Grimme-Preis 2024 für „Drei Frauen – ein Krieg

Der Dokumentarfilm „Drei Frauen – ein Krieg“ (EIKON Media/SD Cinematografica für rbb/WDR/ARTE) von Luzia Schmid erhielt den Grimme-Preis in der Kategorie Information & Kultur. Der Film erzählt von Martha Gellhorn, Lee Miller und Margret Bourke-White, den ersten akkreditierten Kriegsreporterinnen der Geschichte und ihrer Berichterstattung im Zweiten Weltkrieg. Der Film erhält ebenfalls den Publikumspreis der Marler Gruppe.  

 

„Lee Miller, Margret Bourke-White und Martha Gellhorn haben im wahrsten Sinne des Wortes Geschichte geschrieben. Mit einem untrüglichen Gespür für die Seiten des Krieges, die in offiziellen Verlautbarungen des Militärs nicht zur Sprache kommen, erweitern sie unseren Horizont. Luzia Schmid zeigt diese drei Frauen jenseits der Bruchstücke ihrer Biografien, die gemeinhin bekannt sind. Lee Miller etwa war eben viel mehr als die Frau, die in Hitlers Badewanne saß.“ 

Grimme-Preis 2024 für „Ukraine – Kriegstagebuch einer Kinderärztin“ 

„Ukraine – Kriegstagebuch einer Kinderärztin“ von Carl Gierstorfer (DOCDAYS Productions für rbb/ARTE) gewann ebenfalls in der Kategorie Information & Kultur. Der Film zeigt die verheerenden Folgen des Krieges. Er begleitet die Anästhesistin Vira Primakova bei ihrer Arbeit auf der Intensivstation des Okhmatdyt Kinderkrankenhauses im westukrainischen Lwiw. 

„‘Wir sind nicht normal. Die Sirenen heulen und wir rauchen, als ob kein Krieg wäre. Und immer scheint die Sonne‘“, sagt Vira lachend in der ersten Szene des Films. Die Kamera nimmt Viras Perspektive sehr unmittelbar ein. Carl Gierstorfer findet eine außergewöhnliche Protagonistin. Dabei funktioniert die filmische Form des gesprochenen Tagebuches ganz herausragend. Vira teilt ihre Gedanken, mal nüchtern beurteilend, mal hoch emotional, unmittelbar mit uns.“ 

Weitere Preisträger des 60. Grimme-Preises

Alle Preisträger des 60. Grimme-Preises sind auf grimme-preis.de aufgelistet. Die Verleihung des 60. Grimme-Preises findet am 26. April im Theater der Stadt Marl statt und wird von 3sat zeitversetzt ab 22.25 Uhr im Fernsehen ausgestrahlt.

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