Die Geschichtsdokus im Oktober 2024 widmen sich den politischen Verwerfungen im 20. Jh. und Anfang der 2000er Jahre: Den ersten 15 Jahren des Ostblocks, dem Aufstieg rechtsextremer Kräfte in den USA und dem Leben in der DDR.
„Europa und der Eiserne Vorhang“
In ihrer dreiteiligen Doku „Europa und der Eiserne Vorhang“ widmet sich die russischstämmige Regisseurin Tania Rakhmanova den Menschen in den sowjetischen Satellitenstaaten von Polen über die DDR bis Ungarn. Sie kombiniert ausführliche Interviews mit Zeitzeug:innen sowie Archivaufnahmen und Ausschnitte aus Spielfilmen, um parallel von den privaten Schicksalen wie deren historischen Rahmenbedingungen zu erzählen. Abgedeckt wird der Zeitraum von Kriegsende bis zur Verfestigung der Spaltung der Welt durch den Bau der Berliner Mauer. Es gelingt ein tiefer Einblick in die Lebensbedingungen in den ersten Nachkriegsjahren und die Hintergründe der Blockbildung.
„USA – Der Aufstieg der Ultrarechten“
Welche Kräfte haben Einfluss darauf genommen, dass die Republikaner sich von einer konservativen Partei immer mehr zu einer populistischen Partei gewandelt haben, die für rechtsextreme Kräfte anschlussfähig ist? Dieser Frage widmet sich Alice Cohen in ihrer äußerst erhellenden Dokumentation. Archivaufnahmen und Interviews mit Expert:innen beleuchten die vielfältigen Entwicklungen seit den 1980er Jahren, die sowohl Sprache als auch Ansichten der Partei radikalisiert haben. Zusätzlich verstärkt durch die Präsidentschaft von Donald Trump ist so aus der Partei der Ordnung eine des Aufstands geworden. Welchen Einfluss ultrarechte Kräfte auf die ähnliche Wandlung der AfD hatten, zeigt die Doku „Aufstieg rechts“ von Jan N. Lorenzen und Marcel Siepmann in der ZDF-Mediathek.
„Geheimnisse der DDR“
Dieses Jahr wäre die DDR 75 Jahre alt geworden – und vor 35 Jahren fand sie im Mauerfall ihr Ende. ZDFinfo widmet sich mit der dreiteiligen Doku „Geheimnisse der DDR“ dem Leben im Arbeiter-und-Bauern-Staat: von der Arbeitswelt über den Familienalltag bis hin zur politischen Realität. Dabei gehen die drei Teile nicht etwa chronologisch vor, sondern haben je eigene Schwerpunkte: die eklatanten Unterschiede zwischen „Anspruch und Wirklichkeit“, die ökonomischen Herausforderungen von „Mangel und Erfolg“ und schließlich die Funktionsweise von „Macht und Unterdrückung“. Es kommen sowohl Expert:innen als auch Zeitzeug:innen zu Wort, während umfangreiches Archivmaterial ein lebendiges Bild vom Leben in der Diktatur zeichnet.
