Der Schwerpunkt der empfehlenswerten Geschichtsdokus im Januar und Februar sind anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz, die letzten Monate und das Ende des Zweiten Weltkrieges.
„Stolpersteine – Gegen das Vergessen“
Die ab 1996 von Gunter Demnig zuerst in Eigenregie hergestellten und verlegten Stolpersteine gelten als das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Mittlerweile erinnern über 100.000 Steine in 31 europäischen Ländern an die Opfer des Nationalsozialismus. So weit verzweigt wie dieses Mahnmal ist auch die Dokumentation „Stolpersteine – Gegen das Vergessen“ von Marius Möller. Sie blickt nicht nur zurück auf die Geschichte der Stolpersteine, sondern widmet sich auch deren Gegenwart, den Fragen und Konflikten, die sie aufkommen lassen. In einer dritten Ebene werden mit Hilfe von Archivaufnahmen die Biografien hinter ausgewählten Stolpersteinen vorgestellt. Es entsteht ein dichtes Geflecht zwischen dem Gedenken von heute und der Vernichtung von damals. Und eine Mahnung, unsere Gegenwart kritisch zu betrachten.
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Sendetermin: Montag, 27.01.2025, 10:25 Uhr auf ARTE (Erstausstrahlung) und vom 23.01.2025 bis zum 21.02.2025 in der ARTE-Mediathek.
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Credits: „Stolpersteine – Gegen das Vergessen“, eine Dokumentation von Marius Möller. Eine Produktion im Auftrag des WDR in Zusammenarbeit mit ARTE.
„Verfolgt – Die sieben Leben des Dany Dattel“
568 Tage lang war Danny Dattel in Auschwitz. Und hat als einziges Kind der Berliner Jüdischen Gemeinde das Vernichtungslager überlebt. Im Dokumentarfilm von Christian Twente (Regie) und Christel Fomm (Buch) ist das aber nur die erste Station eines bewegten Lebens, das von Ereignissen der deutschen Nachkriegsgeschichte und insbesondere von Dattels Rolle in der Pleite der Herstatt-Bank geprägt ist. In einem ausführlichen Gespräch reflektiert Dattel sein Leben, teilweise vor Ort in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Bebildert werden diese Erinnerungen durch Archivaufnahmen und Reenactments. An einzelnen Stellen kommen Expert:innen zu Wort und ein Kommentar schließt etwaige Lücken. Das nimmt dem Film etwas von seiner Intimität, schwächt aber nicht die Eindrücklichkeit von Dattels Lebensgeschichte.
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Sendetermin: Montag, 27.01.2025, 22:50 Uhr bei Das Erste und vom 27.01.2025 in der ARD-Mediathek.
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Credits:„Verfolgt – Die sieben Leben des Dany Dattel“, ein Dokumentarfilm von Christian Twente (Regie) und Christel Fomm (Buch). Eine Produktion von Gruppe|5 im Auftrag von WDR, SWR und NDR in Zusammenarbeit mit ARTE.
„Warum Dresden? Die Macht der Erinnerung“
Obwohl zum Ende des Zweiten Weltkriegs zahlreiche deutsche Großstädte von den Alliierten bombardiert worden sind, ist es die Zerstörung von Dresden, die in der deutschen Erinnerungskultur einen besonderen Stellenwert einnimmt. In ihrer Dokumentation geht Galina Breitkreuz der Frage nach, warum ausgerechnet Dresden so viel Aufmerksamkeit zukommt – aber auch, welche Bedeutung die Stadt im Nationalsozialismus hatte und warum sie von den Briten als potenzielles Ziel ausgewählt worden ist. Umfangreiches Archivmaterial und Interviews mit Expert:innen kommen bei dieser Suche nach möglichen Antworten zum Einsatz. Die Lebenswege von Friedrich Porsdorf und Henny Wolf in Dresden vor, während und nach dem Krieg knöpfen die historischen Ereignisse an individuelle Geschichten.
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Sendetermin: Montag, 03.02.2025, 23:50 Uhr bei Das Erste (Erstausstrahlung) und vom 03.02.2025 in der ARD-Mediathek.
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Credits: „Warum Dresden? Die Macht der Erinnerung“, eine Dokumentation von Galina Breitkreuz. Eine Produktion von B-Picture im Auftrag des mdr.