Die empfehlenswerten Geschichtsdokus im März widmen sich dem Aufstieg des politischen Islam im Jahr 1979, den mysteriösen Morden an russischen Oppositionellen und einem Seelsorger im besetzten Paris.
„1979 – Aufstieg des Islamismus“
In den 1970er Jahren verfolgen zahlreiche Herrscher im Nahen Ostens einen Weg der Modernisierung und Säkularisierung. Doch die rapiden, oft von oben auferlegten Veränderungen, stoßen auf den Widerstand der Bevölkerung und insbesondere von religiösen Fundamentalisten. Die Flucht des iranischen Schahs Anfang 1979 und Khomeinis Rückkehr wirken wie ein Katalysator für weitere islamistische Revolutionen in der Region. In seiner zweiteiligen Dokumentation „1979 – Aufstieg des Islamismus“ zeichnet Jonathan Hacker diese Umwälzungen und den Aufstieg des politischen Islam nach. Umfangreiches Archivmaterial und Erinnerungen von Zeitzeug:innen zeigen eindrücklich, wie die Sehnsucht nach Freiheit im Autoritarismus enden kann.


Sendetermin: Dienstag, 18.03.2025, 20:15 Uhr auf ARTE (Erstausstrahlung) und vom 17.03.2025 bis zum 15.06.2025 in der ARTE-Mediathek.
Credits: „1979 – Aufstieg des Islamismus“, eine Dokumentation in zwei Teilen von Jonathan Hacker. Eine Produktion von OR Media im Vertrieb von tvf International. Deutsche Fassung erstellt im Auftrag des ZDF in Zusammenarbeit mit ARTE.
„Die Killer des Kremls. Moskaus mysteriöse Morde.“
In den vergangenen zwanzig Jahren sind zahlreiche kritische Journalist:innen oder Oppositionspolitiker:innen in Russland Opfer von Attentaten geworden. Und immer wieder wird angenommen, dass diese Morde vom Kreml beauftragt worden sind. Dass Wladimir Putins autokratische Herrschaft die Opposition unterdrückt, ist offensichtlich – doch wie stichhaltig ist der Verdacht, die Regierung stecke hinter den Auftragsmorden? In ihrer Dokumentation „Die Killer des Kremls. Moskaus mysteriöse Morde.“ gehen Adrian Altmayer und Anna Sadovnikova der Frage nach, welche Spuren in den Kreml führen. In Interviews mit Expert:innen und Oppositionellen wird aufgezeigt, wie das System mit Kritiker:innen umgeht, während Archivaufnahmen die jeweiligen Ereignisse in Erinnerung rufen.

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Montag, 23.03.2025, 23:45 Uhr im ZDF (Erstausstrahlung) und vom 22.03.2025 in der ZDF-Mediathek.
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Credits:„Die Killer des Kremls: Moskaus mysteriöse Morde“, eine Dokumentation von Adrian Altmayer und Anna Sadovnikova. Eine Produktion von Spiegel TV.
„Seelsorge bis zur Hinrichtung: Das Tagebuch des Priesters Stock“
Während der Besatzungszeit war der katholische Priester Franz Stock Seelsorger in den Gefängnissen der Wehrmacht in Paris. Obwohl er Teil des NS-Apparats war, vertrauten ihm die meist zum Tode verurteilten Häftlinge und nannten ihn freundschaftlich Abbé Stock. In seinem Tagebuch hat er ihre Sorgen und Nöte festgehalten – ein außergewöhnliches Zeugnis von Menschlichkeit aber auch der Schrecken des Krieges. Hermann Pölking und Linn Sackarnd haben auf Grundlage dieses Tagebuchs eine eindringliche Dokumentation über die Besatzungszeit in Paris gemacht. Interviews mit Expert:innen und Nachfahren von Gefangenen ergänzen dabei die Passagen aus Stocks Tagebuch. Archivaufnahmen, von denen eine halbe Minute aus der Landesfilmsammlung Baden-Württemberg stammt, zeigen das Leben im besetzten Paris.


Sendetermin: Dienstag, 01.04.2025, 23:10 Uhr auf ARTE (Erstausstrahlung) und vom 01.04.2025 bis zum 29.06.2025 in der ARTE-Mediathek.
Credits: „Seelsorge bis zur Hinrichtung: Das Tagebuch des Priesters Stock“, eine Dokumentation von Hermann Pölking und Linn Sackarnd. Eine Produktion von Kinescope Film im Auftrag des NDR in Zusammenarbeit mit ARTE.