Filmstill aus "Wim Wenders, Desperado": Filmemacher Wim Wenders mit Sonnenbrille und Hut in Wüstenlandschaft (© NDR/Wim Wenders Stiftung)

„Wim Wenders, Desperado“ – als TV-Erstausstrahlung am 14.8.2020

Als Widmung an den Künstler ist in der ARD-Mediathek noch bis zum 14.09. die Werkschau Wim Wenders zu sehen. Zudem zeigt das Erste an seinem Geburtstag, dem 14. August, um 23:50 Uhr das dokumentarische Portrait „Wim Wenders, Desperado“.

TV-Erstaustrahlung als Geburtstagspräsent

Genau an seinem Geburtstag am 14. August wird im Ersten um 23:50 Uhr der Dokumentarfilm „Wim Wenders, Desperado“ ausgestrahlt. Der Dokumentarfilm von Regisseur Eric Friedler und Co-Regisseur Andreas Frege (Campino) startete am 16. Juli 2020 in den Kinos und ist mit dem Siegel „Official Selection 2020“ der coronabedingt abgesagten Internationalen Filmfestspiele in Cannes ausgezeichnet. Die Auszeichnung erhalten diejenigen Filme, die im Programm der Festspiele zu sehen gewesen wären.

Über „Wim Wenders, Desperado“: Hommage an einen Weltkünstler

„Desperado“, so betonen die Regisseure, „so nennt man einen Mann, der verwegen ist und kühn.“ (NDR). Und genau das trifft auf den Filmemacher zu, als einer, der in die Welt schaut und nicht vor dem zurückschreckt, was er sieht.

Mit dem Dokumentarfilm schaffen die beiden Regisseure erstmals eine Hommage an den Künstler, ein Werk über einen Mann, der schon viele filmische Meisterwerke geschaffen hat. Sie haben ihn über ein Jahr lang begleitet, sind an ehemalige Drehorte gefahren, verbinden ausgewählte Filmausschnitte mit Erinnerungen Wenders’, verweben darin noch nie verwendetes Archivmaterial und führen Gespräche mit Protagonist:innen, die ihm nahe stehen. Dabei begeben sie sich selbst „on the Road“, zusammen mit dem Mann, der lange Zeit seines Lebens rastlos war.

Von Authentizität, Vertrauen und Spontanität

Die Idee zur Doku hatten die beiden Regisseure schon lange vor den Dreharbeiten. Ganz in Wenders Manier: verhalten und intuitiv, aber nicht abgeneigt, sagte er jedoch erst ein Jahr später zu. Für den Dokumentarfilm gab es kein Drehbuch und kein Konzept. Ähnlich wie in seinen eigenen Arbeiten, war das Ende unbekannt. Alles lief sehr spontan und lebte von den Momenten, in denen Wenders Teile seines Lebens Revue passieren lässt. Kann man die Zeit zurückholen? Mit ihm schon. Zurück an ehemaligen Dreh- und Aufenthaltsorten werden Erinnerungen wach und der Film macht sie für das Publikum nachspürbar.

Auch die über Jahre bestehende Freundschaft zwischen Campino und Wenders verhalf in einigen Momenten zu intimen Szenen, zu authentischen Gesprächen, in denen das gegenseitige Vertrauen den Protagonisten bei sich selbst sein lässt.

Wim Wenders im Gespräch mit Erika Pluhar für “Desperado” (© NDR).

Wim Wenders im Portrait

Wim Wenders ist kurz nach Kriegsende in Düsseldorf geboren und wächst später mit seinen Eltern in Oberhausen auf, einer Industriestadt in NRW. Auch wenn er sich dort zwischen all den Fabriken relativ wohlfühlte, drängte es ihn nach dem Abitur in die Ferne. Er ging nach Paris und in die USA, lernte den Film kennen und lieben. Mit den Jahrzehnten sammelte sich ein umfangreiches Werk an. Mit seinen Filmen will er die Welt zeigen, Wirklichkeit sichtbar machen und einfangen – auch wenn das manchmal utopisch erscheint. Seit den 1990er Jahren widmet er sich auch dokumentarischen Arbeiten. International bekannt sind seit jeher beispielsweise „Red Hot Blue“ (1990), „Buena Vista Social Club“ (1999), „The Soul of a Man” (2009), „Pina – Tant, tanzt, sonst ” (2011) und „Das Salz der Erde“ (2014).

 

Werkschau Wim Wenders in der ARD Mediathek

Das Erste und der NDR würdigen noch bis zum 14. September Wim Wenders Schaffen mit einer umfangreichen Werkschau online. 28 seiner Filme sowie über 20 Kurzfilme, Portraits und Interviews mit ihm bekannten Menschen sind dort zu finden. Auch eine Art virtuelle Ausstellung, als „Webspecial“, zeichnet sein Leben und seine Werke nach.
 
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Picture of Annika Weißhaar
Annika Weißhaar unterstützte die Online-Redaktion vom Haus des Dokumentarfilms bis Ende 2021 als Werkstudentin (Master Empirische Kulturwissenschaft an der Universität Tübingen).
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