Ab Montag, 09. November, nimmt 3sat in Medienpartnerschaft mit der Duisburger Filmwoche vier Wettbewerbs-Dokumentarfilme vergangener Jahre ins Programm. Mit dabei sind Gewinner des 3sat Dokumentarfilmpreises; alle vier Dokus sind Erstausstrahlungen.
25 Jahre – Duisburger Filmwoche und 3sat
Duisburger Filmwoche Bildmarke schwarzJeweils zwei Wettbewerbs-Dokus in der Woche zeigt 3sat ab dem 09. November 2020 (laufend bis 17. November). Die Medienpartnerschaft mit der Duisburger Filmwoche besteht bereits seit 25 Jahren. 3sat vergibt auf dem deutschsprachigen Dokumentarfilmfestival in jedem Jahr den 3sat Dokumentarfilmpreis, der mit 6000 Euro dotiert ist. Drei dieser Gewinnerfilme der vergangenen Jahre sowie eine Doku aus dem Wettbewerb sind nun im Fernsehen zu sehen. Alle vier verhandeln komplexe Kämpfe und Beziehungen aus Mikroperspektive der Akteur*innen.
Duisburger Filmwoche – Preisverleihung 2020
Die Gewinner*innen der diesjährigen Duisburger Filmwoche wurden heute, 09.11., um 12 Uhr verkündet. Den 3sat-Dokumentarfilmpreis gewann Sabine Herpich mit “Kunst kommt aus dem Schnabel aus dem er gewachsen ist”. Der Dokumentarfilm “If it were Love” von Patric Chiha (auch Regisseur von “Brüder der Nacht”) wurde mit dem ARTE-Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet. Weitere Preise sowie Grußworte der Gewinner*innen gibt es auch auf der Webseite der Duisburger Filmwoche zum Nachlesen.
Vier Dokumentarfilme als Erstausstrahlungen
09.11. um 22:30 Uhr: Tiere und andere Menschen (2017, Flavio Marchetti)
Flavio Marchetti geht in seinem ersten Kinodokumentarfilm „Tiere und andere Menschen“ der Beziehung von Mensch und Tier nach. Der Weg führt ihn in das Wiener Tierschutzhaus, das 1000 Tieren seinen Schutz bietet. Damit wirft er gleichzeitig einen kritischen Blick auf die Lebensverhältnisse von Tiern, die schließlich wir Menschen erst geschaffen haben. 2017 erhielt die Doku den 3sat Dokumentarfilmpreis auf der Duisburger Filmwoche.
10.11. um 22:55 Uhr: Brüder der Nacht (2016, Patric Chiha)
Sie gingen, auf der Suche nach Freiheit und sind angekommen in Armut. Der Dokumentarfilm „Brüder der Nacht“ zeigt die Geschichte zweier junger Roma-Männer. Sie gingen von Bulgarien nach Wien, um ihre Lebenssituation zu verbessern. Heute verkaufen sie ihre Körper als Schattengestalten des Wiener Nachtlebens. Was ihnen bleibt ist der gegenseitige Zusammenhalt. Ihre Premiere feierte die Doku auf der Berlinale 2016, den 3sat Dokumentarfilmpreis gewann sie auf der Duisburger Filmwoche 2016.
16.11. um 22:30 Uhr: Bewegungen eines nahen Bergs (2019, Sebastian Brameshuber)
Der Dokumentarfilm „Bewegungen eines nahen Berges“ von Sebastian Brameshuber ist eine thematisch vielschichtige Doku über den Nigerianer Cliff, der in der Steiermark mit Gebrauchtwagen handelt. Als Mikrokosmos im Makrosystem der Wirtschaft verwertet er Ersatzteile aus Nigeria und repariert Autos, meist für Osteuropäer. Dennoch zeigt die Doku viel mehr als nur den Blick auf den Alltag eines einzelnen Händlers. Ein Motiv ist die Wiederverwertung, einerseits von endlichen Ressourcen und andererseits jene des Filmemachers, der alte, noch vorhandene 16mm Aufnahmen in den Film einbaut. Daneben geht es um Deterritorialisierung und das Dilemma des Anthropozän. Die Doku gewann den 3sat Dokumentarfilmpreis der Duisburger Filmwoche 2019.
17.11. um 22:55 Uhr: Geschmack der Hoffnung (Taste of Hope, 2019, Laura Coppens)
In der Doku „Geschmack der Hoffnung“ von Laura Coppens geht es um den kleinen, Jahre andauernden Kampf von Mitarbeiter*innen der Fralib Teevorbereitungs- und Verpackungsanlage in Südfrankreich. 2010 sollte diese schließen, 1336 Tage später nahmen Arbeiter*innen das Unternehmen in die Hand. Die Filmemacherin hat diese Gruppe zwei Jahre begleitet und zeigt das Durchhalten einer Initiative, die sich dem großen Markt stellt und immer wieder vor Herausforderungen und Konfliktbewältigung gestellt wird. Zu sehen war die Doku im Wettbewerb der Duisburger Filmwoche 2019.