Dokumentarische Filme als Erinnerung an den Holocaust
Jährlich wird am 27. Januar weltweit an die Opfer des Holocaust während des Zweiten Weltkrieges erinnert. Der 27. Januar wurde 2005 von der UN als internationaler Stichtag eingeführt, da die Rote Armee an diesem Tag 1945 die letzten Verbliebenen des Konzentrationslagers Auschwitz befreit hatte.
Anlässlich des Gedenkens zeigt 3dat vom 25.1. bis zum 27.01.2021 ausgewählte Dokumentarfilme. Darunter die Erstausstrahlung „Shattered – Reise in eine stille Vergangenheit“ und „The Euphoria of Being – vom Glück, zu leben“, Publikumspreis-Gewinnerfilm auf dem DOK.fest München 2020. Auch die Dokus „Getrennt durch Stacheldraht – Jugendjahre im KZ Gusen“ und „Vernichtet – Eine Familiengeschichte aus dem Holocaust“ sind zu sehen.
Internationaler Holocaust-Gedenktag: Die Dokus auf 3sat
„The Euphoria of Being – Vom Glück, zu leben“ (Montag, 25.01.2021 um 22:25 Uhr, 3sat
Mit 90 Jahren wird die Holocaust-Überlebende Eva gebeten, zusammen mit einer Regisseurin und Tänzerin eine Tanz-Choreografie über ihr Leben aufzunehmen. Mit 20 Jahren kehrte Éva Fahidi von Auschwitz-Birkenau nach Ungarn zurück. Mutter, Vater und Schwester wurden dort ermordet. Zu sehen ist ein Film, in dem sich die Geschichte der jungen Tänzerin mit Évas Geschichte verbindet.
„Shattered – Reise in eine stille Vergangenheit“ | Erstausstrahlung (Dienstag, 26.01.2021 um 23:00 Uhr, 3sat)
Walther Wehmeyer ist Filmemacher und verfolgt die Spuren der jüdischen Familie Lion aus Aachen, die 1937 nach Amerika floh. Wehmeyers Großvater übernimmt 1937 das Kaufhaus „Appelrath-Cüpper“ von Curt Lion. Die Verbindung zu der jüdischen Familie lässt ihn nicht los. Der Filmemacher beginnt zusammen mit den beiden jüdischen Schwestern, Britta und Marianne (geb. Lion), die Vergangenheit um das Kaufhaus und um die Vertreibung aufzuarbeiten.
„Getrennt durch Stacheldraht – Jugendjahre im KZ Gusen“ (Mittwoch, 27.01.2021 um 20:15 Uhr, 3sat)
Zwei konträre Lebensgeschichten treffen nach 75 Jahren aufeinander: Während Dušan Stefancic im Konzentrationslager Gusen um sein Leben kämpft, besucht Sohn des KZ-Lagerführers Walter Chmielewski wohlbehütet die NS-Eliteschule Napola. In der Doku erzählen sie von der Vergangenheit aus der eigenen Perspektive und geben Einblicke in die Historie des Konzentrationslagers Gusen.
„Vernichtet – eine Familiengeschichte aus dem Holocaust“ (Mittwoch, 27.01.2021 um 21:00 Uhr, 3sat)
Filmemacher Andreas Christoph Schmidt folgt in der Dokumentation den Spuren der jüdischen Familie Labe im kleinen Dorf Glambeck. Mutter Rosa Labe, verwitwet, führte dort einen Kolonialwarenladen. Ihr Sohn Paul unterstützte sie mit seiner Arbeit als Knecht, Dora und Theo gingen noch in die Dorfschule. Am 9. November 1938 brennt das Hab und Gut der Familie auf dem Dorfplatz nieder. Doch Akten und Zeitzeugen helfen heute dabei, die Geschichte von deren Vernichtung nachzuerzählen.