TV- & Mediatheken Tipps – “Arbeitswelt im Wandel”

Gutes Geld verdienen und darin noch einen tieferen Sinn finden: eine schöne Vorstellung. Doch für viele sieht der Alltag anders aus. TV- und Mediatheken Dokus, wie „Arbeit auf Abruf – Digitale Tagelöhner“, fragen diese Woche was der Job heute noch wert ist. 

Die Arbeitswelt verändert sich rasant und radikal: In der DDR galt Arbeit noch als Lebensgefühl, wie die dreiteilige Doku „Orte der Arbeit- Aufbruch und Alltag“ zeigt. Heute schuften viele für einen Billiglohn und unter unwürdigen Bedingungen. Dies machen Dokus wie „Irgendwer zahlt immer – Vom Wert der Arbeit“ oder der preisgekrönte Dokumentarfilm „Im Schatten der Netzwelt – The Cleaners“ deutlich. Wie angemessener Lohn eigentlich aussehen kann, fragt auch die Doku „Lohn Geld oder Leben – Auf der Suche nach dem fairen Gehalt“.

Wie werden Weichen für gute Jobaussichten gestellt, auch wenn die Umstände widrig erscheinen? Dies untersucht die Doku „Aufbruch im Problemviertel – Eine Kita kämpft für Kinderchancen“. Und was nach einem Leben voller Tätigkeit mit der vielen Freizeit anfangen? Danach fragt „Aufbruch in die Rente – Über Leben im Ruhestand“.

Montag, 26. April
NDR, 22:00 Uhr: 45 – Aufbruch im Problemviertel – Eine Kita kämpft für Kinderchancen

Arbeitslosigkeit, Armut, mangelnde Deutschkenntnisse: Im Kieler Stadtteil Gaarden verheißen die Statistiken gerade den Kindern keine gute Zukunftsperspektive. Genau hier wollen zwei Gründerinnen einer brandneuen Kita den Kampf für Kinderchancen aufnehmen. Die Doku gewährt tiefe Einblicke in einen Mikrokosmos über Bildungsperspektiven und frühkindliche Erziehung in Deutschland.

Dienstag, 27. April
Arte, 20:15: Arbeit auf Abruf – Digitale Tagelöhne

Einfach und schnell Geld verdienen über eine App – das versprechen digitale Dienstleister wie Uber und Deliveroo. Doch die Fahrer und Auslieferer müssen ständig zur Verfügung stehen und haben keinen Feierabend. “Arbeit auf Abruf” zeigt den Alltag der modernen Tagelöhner und wirft einen Blick auf die Zukunft der Arbeit.

Diese Doku ist bis zum 25.06.2021 in der arte-Mediathek verfügbar.

Arte, 21:45 Uhr: Im Schatten der Netzwelt – The Cleaners | Moskau Film Festival

Die Doku enthüllt eine gigantische Schattenindustrie digitaler Zensur in Manila. Die Stadt ist der größte Outsourcing-Standort für Content Moderation. Abertausende Menschen sichten und löschen in Schichten á zehn Stunden belastende Fotos und Videos von Facebook, YouTube, Twitter & Co. Alles im Auftrag von Silicon Valley.

Arte, 23:10 Uhr: Arbeit(s)leben (1/2) Der ewige Kampf

In „Arbeit(s)leben“ ergreifen acht europäische ArbeitnehmerInnen das Wort: Sie berichten von ihren individuellen Lebenswegen, ihrer Arbeit und dem Sinn, den sie darin finden. Auf Grundlage dieser Porträts beleuchten internationale Soziologen, Wirtschaftswissenschaftler und Philosophen die Problematik der heutigen Arbeitswelt. Dies ermöglicht einen Ausblick auf die mögliche Arbeitswelt von morgen.

Gleich im Anschluss läuft Teil Zwei: Arbeit(s)leben (2/2) Wo bleibt der Mensch?

Die Dokus sind bis zum 23.10.2021 in der arte-Mediathek verfügbar.

3sat: 23:00 Uhr: Aufbruch in die Rente – Über Leben im Ruhestand

Fast 1,4 Millionen Menschen sind 2018 in Deutschland in Rente gegangen. Endlich Zeit haben! Doch was ist, wenn den Neurentnern nach einiger Weile die Decke auf den Kopf fällt?

NDR, 0:00 Uhr: Königsmacherin

(In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch)

Ein Dokumentarfilm über die umstrittene politische Karriere von Imelda Marcos (geboren 1929), der ehemaligen First Lady der Philippinen. Ihre korrupte Einflussnahme hinter den Kulissen der Präsidentschaft ihres Mannes Ferdinand katapultierte sie auf die weltpolitische Bühne.

Mittwoch, 28. April
WDR, 22:15 Uhr: Geld oder Leben – Auf der Suche nach dem fairen Gehalt

Geschäftsführer, Personalleiter, Betriebsräte und Mitarbeiter dreier Unternehmen blicken für die Story aus unterschiedlichen Perspektiven auf die Frage, welche Arbeit wieviel wert ist. Muss man in die Überlegungen mehr einbeziehen als Ausbildung und Berufserfahrung? Spielen persönliche Lebensumstände eine Rolle bei der Bestimmung eines Gehalts? Fließen Fähigkeiten wie überdurchschnittliches Engagement oder besondere Fähigkeiten mit ein? Oder sollen die Mitarbeiter selbst bestimmen, was sie verdienen?

MDR, 15:15 Uhr: Orte der Arbeit- Aufbruch und Alltag (Folge 1 von 3)

Sie war schön, aber selten lukrativ, und sie war immer da: Arbeit in der DDR war mehr als nur ein Lebensgefühl. Arbeit war die Welt, zu der man gehörte, ohne je danach gefragt zu haben. Und mit dem Verlust der Arbeit erlebten Millionen Menschen nach der Wende einen massiven Umbruch.

Für “Orte der Arbeit” kehren Menschen zurück an Orte, die einst ihr Leben prägten. Diese sind heute zum Teil Ruinen, doch und erinnern trotzdem an die Zeiten von Planerfüllung und Gestattungsproduktionen.

Folge 2 von 3, am Donnerstag um 15:15 Uhr

Folge 3 von 3, am Freitag um 15:15 Uhr

Donnerstag, 29. April
ORF 1, 10:40 Uhr: Dok 1 – Wos is mei Leistung? Wer wirklich wichtig ist

Während der Pandemie werden nicht nur in Österreich soziale Werte auf den Kopf gestellt. Wer sind die tragenden Säulen der Gesellschaft? Menschen unterschiedlicher Berufssparten – vom Taxifahrer bis zur Wirtin, vom Rabbi bis zum Obdachlosen, vom WKO-Experten bis zur Sexarbeiterin – geben in dieser Doku ihre Meinungen preis.

Sonntag, 02. Mai
MDR, 23:15 Uhr: Irgendwer zahlt immer – Vom Wert der Arbeit

Das Leben im Hamsterrad: Die einen machen ein Vermögen, die anderen schuften zum Billiglohn. Was ist unsere Arbeit noch wert und wo liegt die Schmerzgrenze? Der Dokumentarfilm zeigt, was der ökonomische Druck mit Menschen aus ganz unterschiedlichen Lebenswelten macht.

Das Video ist in der ARD Mediathek verfügbar bis zum 28.05.2021.

ARD Mediathek: Menschen im Hafen: Unterwegs mit einem Harfenarbeiter

Hafenarbeiter Nummer 1096 arbeitet als Leiharbeiter in verschiedenen Bereichen des Hamburger Hafens, die teils in Spielszenen vorgestellt werden. Dadurch entsteht ein lebendiges Bild des Hafens im Jahr 1955 im Übergang von der alten Zeit, in der Zehntausende Arbeiter dort ihren Lohn verdienten, hin zur neuen Zeit, in der Maschinen und Automatisierung immer größere Leistungen ermöglichen.

(Maggie Schnaudt)

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Maggie Schnaudt betreut den Roman Brodmann Preis vom Haus des Dokumentarfilms mit.
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