Neues Jahr, neuer Anfang? Vom 03.01.2022 bis zum 16.01.2022 schauen die TV- und Mediatheken-Tipps des Hauses des Dokumentarfilms zu Beginn des neuen Jahres nicht nur in die Zukunft, sondern werfen auch einen Blick in die Vergangenheit.
Die Gesellschaft, die Forschung, die Kultur: Alles befindet sich im raschen Wandel. Durch die Klimakrise und Veränderungen der Umwelt scheint die Zukunft kommender Generationen oft ungewiss. Der Dokumentarfilm „Ich bin Greta” zeichnet ein eindrucksvolles Porträt der Klimaaktivistin Greta Thunberg, die unter anderem als eine der zentralen Figuren in der weltweilten Jugendbewegung „Fridays for Future” gilt, deren Gründerin sie ist. Der mit dem Deutschen Dokumentarfilmpreis ausgezeichnete Film wird am Mittwoch, den 05.01.2022 im WDR ausgestrahlt.
Aufarbeiten der Vergangenheit
Der Film „Als wir Tyrannen waren” arbeitet einen Mobbing-Vorfall aus den 1960er Jahren auf. Es werden die langfristigen Folgen des Mobbings für die Betroffenen erforscht, aber auch, wie die Täter mit den Vorkommnissen umgehen.
Die Museumspädagogik hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Neue Entwicklungen ermöglichen eine Vielzahl von innovativen Projekten, die neue Ansätze für unseren Umgang mit der Geschichte illustrieren. In „Das Grand Egyptian Museum – Ein neuer Palast für Tutanchamun” wird beispielsweise das neue Architekturprojekt des weltberühmten Museums in Kairo gezeigt.
Doch manchmal ist ein Neustart unumgänglich, so etwa auch im Dokumentarfilm „Leben nach dem Aufprall – Mit Rollstuhl und Wohnmobil in die neue Freiheit” am Samstag, den 15.01.2022. Diagnose Querschnittsgelähmt – und nun? Die Umstrukturierung des Alltags stellt das Leben der Betroffenen auf den Kopf.
Auch in den Mediatheken dreht sich alles um neue Entwicklungen: „Nichts wie weg – Welche Zukunft hat das Land” beleuchtet beispielsweise die neuen Herausforderungen des Land- und Stadtlebens.
Dienstag, 04.01.2022
Arte, 00:20 Uhr, „Als wir Tyrannen waren”
Der Dokumentarfilm „Als wir Tyrannen waren” greift auf einen Mobbing-Vorfall in einer New Yorker High School zurück – und zwar aus den 1960er Jahren. Regisseur Jay Rosenblatt machte in seiner Schulzeit selbst Erfahrungen mit Mobbing, als Opfer aber auch als Täter. Mithilfe von Animations-, Archiv- und Amateurfilmmaterial wird das Thema und dessen Auswirkungen eindrucksvoll aufgearbeitet.
Mittwoch, 05.01.2022
WDR, 23:00 Uhr, „Ich bin Greta”
Mittlerweile ist Greta Thunberg weltweit bekannt. 2018, als die damals 15-jährige Schülerin ihre ersten Schulstreiks initiierte, war das noch anders. Diese sollten schon bald zu einer weltweiten Jugendbewegung werden. „Fridays for Future” entwickelt sich zu einer polarisierenden und hoffnungsvollen Bewegung von und für Kinder und Jugendliche, die die aktuellen Entwicklungen im Bereich des Klimawandels aktiv verfolgen, um unter anderem Gesetzgeber unter Druck zu setzen und so Veränderungen anzustoßen.
Arte, 22:30 Uhr, „Alice Guy, die vergessene Filmpionierin”
Sie war eine Pionierin, die schon früh das Zukunftspotenzial der Filmkameras erkannte. Alice Guy war eine Regisseurin und Produzentin, die als außergewöhnlich produktiv galt und am Anfang des 20. Jahrhunderts rund 1000 Filme drehte. Von Filmhistorikern wurde sie jedoch schon zu ihren Lebzeiten weitgehend ignoriert. In dieser Dokumentation soll ihr Lebenswerk und ihr Beitrag zur Filmgeschichte aufgearbeitet und geehrt werden.
Donnerstag, 06.01.2022
ARD alpha, 15:30 Uhr, „Das Grand Egyptian Museum – Ein neuer Palast für Tutanchamun”
Neueste Forschung trifft auf Jahrtausende alte ägyptische Objekte. Der Dokumentarfilm „Das Grand Egyptian Museum – Ein neuer Palast für Tutanchamun” zeigt, wie das große Architekturprojekt „Grand Egyptian Museum” nicht nur die Vergangenheit des Landes aufarbeitet und konserviert, sondern auch gleichzeitig ein Symbol der Hoffnung für das Land Ägypten darstellt, das schon lange in einer Krise steckt.
Freitag, 07.01.2022
WDR, 20:15 Uhr, „Als der Winter noch weiß war”
Schlittenfahren, Eislaufen, Schneespaziergänge: So erinnern sich viele Menschen an die vergangenen Winter der letzten Jahre und Jahrzehnte. Doch gab es früher mehr Schnee? Waren die Winter wirklich kälter? Gemeinsam mit Wetterexperte Jürgen Vogt begibt sich das Filmteam der Doku „Als der Winter noch weiß war” auf eine unterhaltsame und humoristische Winterreise durch Nordrhein-Westfalen.
Montag, 10.01.2022
ARD, 22:50 Uhr, „Die Klimaretter – Haben wir noch eine Chance?”
Weltweit wird gegen das drängendste Problem unserer Zeit gekämpft – die Klimakrise. Politik, Unternehmen und Universitäten suchen Lösungen für das Klimaproblem, das über die Lebensbedingungen der nächsten Generationen entscheiden wird. Der Film begleitet Klimaretter:innen im Sudan, Europa und Indonesien und zeigt, wie durch Erfindergeist neue Möglichkeiten zur Lösung der Krise gefunden werden können.
Donnerstag, 13.01.2022
Phoenix, 07:00 Uhr, „Büro, Büro – Die Geschichte unserer Arbeit”
Ein Drittel der Deutschen arbeitet heutzutage im Büro. Anfang des 20. Jahrhunderts waren es gerade einmal drei Prozent. Mit dieser Entwicklung hin zum Arbeiten am Schreibtisch hat sich auch dessen Umfeld verändert. Ob berühmt-berüchtigte „Cubicals” oder ganz entspannt im Home Office: die Büroarbeit befindet sich im Wandel. Schon kommt auch der nächste Schritt, der die Schreibtischarbeit revolutioniert – die Digitalisierung.
Samstag, 15.01.2022
ARD alpha, 9:30 Uhr, „Leben nach dem Aufprall – Mit Rollstuhl und Wohnmobil in die neue Freiheit”
Ein missglückter Fallschirmsprung bindet Sandra Lanfranco für den Rest ihres Lebens an den Rollstuhl. Der Film begleitet die unternehmenslustige Frau, die sich nun mit der Diagnose Querschnittslähmung neu zurechtfinden muss. Dazu gehört auch ein neues Projekt: einen ausrangierten amerikanischen Schulbus in ein behindertengerechtes Wohnmobil umbauen. Eine großes Unternehmung, die vor allem Geduld und Durchhaltevermögen fordert, aber Sandra den Start in ihr neues Leben ermöglicht.
Phoenix, 16:15 Uhr, „Ein Halligtraum? – Neuanfang im Wattenmeer”
Mehrmals im Jahr wird das Land, auf dem die Menschen in Hallig leben, überflutet. So sieht das Leben mit der unberechenbaren Nordsee vor der Tür aus. Doch auch hier wird sich Nachwuchs gewünscht, weshalb sich Bürgermeister Piepgras erfolgreich um den Zuzug von jungen Leuten bemüht. Wie sich die Neuankömmlinge den Herausforderungen auf Hallig Hooge stellen, zeigt die Doku „Ein Halligtraum? – Neuanfang im Wattenmeer”.
Sonntag, 16.01.2022
SWR, 9:45 Uhr, „Endlich alt! Jetzt mach ich, was ich will – Wie ein Experiment Menschen verändert”
Ruhestand – und jetzt? Diese Doku im SWR begleitet verschiedenen Senior:innen auf ihrem Weg, sich neu zu erfinden. Der 71-jährige Günther Anton Krabbenhöft zum Beispiel wird in den sozialen Netzwerken als „Hipster-Opa” gefeiert. Der fashionbewusste Senior tanzt in Clubs und war in der Zeit vor der Pandemie nicht mehr aus dem Berliner Nachtleben wegzudenken. „Endlich alt! Jetzt mach ich, was ich will“ illustriert, wie das Alter und der Eifer nach neuen Erfahrungen die Menschen bewegen.
Mediatheken
ARD, „Nichts wie weg – Welche Zukunft hat das Land”
Die Stadt lebt, das Land stirb aus? Die Landwirtschaft, von der einst die Mehrheit der Menschen auf dem Land gelebt hat, ernährt heute immer weniger Familien. Das heißt: Immer mehr junge Menschen wandern in die Stadt ab; Geschäfte und Schulen auf dem Land schließen. Andererseits wird die ländliche Idylle als Erholungsort neu entdeckt. Wird das Land hierdurch neu belebt oder entsteht hier bloß eine „Kulisse”?
Verfügbar bis 07.11.2026
ZDFinfo, „Schattenwelten: Auf den Schlachtfeldern der Zukunft”
Krieg in der Grauzone, so werden heute immer mehr Konflikte ausgetragen. Drohnen, Hacker und digitale Überwachung lassen die Grenzen zwischen Krieg und Frienden immer mehr verschwimmen. Vor fünfzig Jahren war dies noch undenkbar, heute stellt es die Realität dar. Die Doku „Schattenwelten: Auf den Schlachtfeldern der Zukunft” blickt unter anderem auf den Konflikt in der Ukraine und die Rolle, die die Cyberkriminalität dort hat.
Verfügbar bis 23.12.2023
Arte, „Recht auf Zukunft: Wie schützen wir künftige Generationen?”
Keine Frage: Unsere aktuelle Lebensweise stellt kommende Generationen vor große Herausforderungen. Von vielen werden deshalb spezielle Rechte zu Themen wie der Klimakrise oder zur Verschuldung gefordert. Doch können wir einen juristischen Rahmen für Menschen festlegen, die noch nicht einmal geboren sind? Der Film richtet den Blick speziell auf Finnland und dessen Diskussion über ein Endlager für radioaktive Abfälle.
Verfügbar bis 09.02.2022
(Verena Haag | Mara Spieß)