NaturVision 2023: Hamster, Schriftzug, Festivaldaten © NaturVision

Highlights des NaturVision Filmfestivals 2023, Ludwigsburg

NaturVision 2023: Programm-Visual hochkant mit Hamster © NaturVision

Das 22. NaturVision Filmfestival präsentiert vom 20. bis 23. Juli 2023 eindrucksvolle Natur-Dokus, Tierfilme und Umweltreportagen in Ludwigsburg. Herzstück ist der Internationale Filmwettbewerb mit elf Preisen – eine Auswahl der Nominierten stellen wir hier vor.

Mehr als 120 Filme im Programm

Mehr als 120 Filme locken ins Central Filmtheater und zum Open Air am Arsenalplatz Ludwigsburg – gut die Hälfte davon wurde aus knapp 300 Einreichungen für den Internationalen Wettbewerb nominiert. „Ob Tierfilm, Kinderfilm, investigative Doku oder Porträts über Menschen, die für unseren Planeten kämpfen – wir sind davon überzeugt, dass alle unsere Filme ein wichtiges Medium sind, um eine Kultur der Nachhaltigkeit in unserer Gesellschaft zu etablieren“, so NaturVision Festivalleiter Ralph Thoms. Dazu kommt ein Rahmenprogramm mit Filmgesprächen, Science Slam, Zukunftsmarkt und Sportsonntag.

Für alle, die nicht vor Ort sein können, gibt es die NaturVision Ludwigsburg zusätzlich zehn Tage digital. Neben Filmen aus dem Festivalprogramm und Highlights der letzten Jahre gibt es Filmgespräche, Interviews und vieles mehr! Das Programm ist vom 20. bis 30. Juli 2023 online. 

„Black Mambas“ von Lena Karbe

Die „Black Mambas“ sind eine rein weibliche Anti-Wilderei-Einheit im Kruger Nationalpark, dem größten Wildschutzgebiet Südafrikas. Der Job verhilft den jungen Südafrikanerinnen dazu, einen Schritt aus Armut und Arbeitslosigkeit hinein in ein selbstbestimmt(er)es Leben zu machen. Ihr Empowerment stellt sich gegen vorherrschende Traditionen, Machtstrukturen und Stereotype – oder ist die vermeintliche Selbstermächtigung am Ende doch nur eine andere Strophe desselben Lieds? Eine Frage, die jede:r für sich selbst beantworten muss, denn „Lena Karbes starker Film widersetzt sich der Wertung seiner Figuren, um Fragen über Race, Geschlecht, Klasse und Wohlstand zu klären.“ (The Guardian)

Plakat BLACK MAMBAS © JIP Film und Verleih
„Black Mambas“. Buch & Regie: Lena Karbe. Kamera: Mateusz Smolka. Schnitt: Georg Michael Fischer. Produktion: Karbe Film (München), Day for Night productions, Natives at Large Redaktion: ZDF/ARTE. Deutschland, Frankreich 2022. 81 min. Sprache: Afrikaans, Englisch. Untertitel: Deutsch, Englisch.

Lena Karbes Langfilmdebüt wurde von der Deutschen Film- und Medienbewertung FBW als „besonders wertvoll“ eingestuft und beim Kopenhagener Dokumentarfilmfestival CPH:DOX 2022 mit dem F:ACT Award ausgezeichnet: „Mit brillanter Kameraführung und einem intimen Blick für Nuancen erfahren wir, welche Opfer eine Frau bringen muss, um eine Familie zu ernähren – wir nehmen teil an dem Traum, ein dekolonisierter Körper zu werden“, so die Jury-Begründung. In Ludwigsburg ist „Black Mambas“ für den „NaturVision Newcomerfilmpreis“ nominiert.

„Vogelperspektiven“ von Jörg Adolph

Regisseur Jörg Adolph (u. a. „Das geheime Leben der Bäume“) ist bekannt für seine feinfühligen und genauen Beobachtungen von Menschen. Auch die SWR/BR-Koproduktion „Vogelperspektiven“ bildet keine Ausnahme. Adolph begleitet darin den Biologen und Vorsitzenden des Landesbunds für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV), der sich für den Erhalt der heimischen Vogelwelt und gegen das Artensterben einsetzt. 

Der Film ist in den Kategorien „NaturVision Preis der Jugendjury“ und „Perspektivenwechsel – Naturfilm anders erzählt“ nominiert.

Plakat VOGELPERSPEKTIVEB © If Productions Film

„Vogelperspektiven“. Buch & Regie: Jörg Adolph. Kamera: Daniel Schönauer. Schnitt: Anja Pohl. Produktion: if… Productions Film GmbH in Koproduktion mit SWR/BR. Deutschland 2022. 106 min. Sprache: Deutsch. 

„The Tiger Mafia“ von Karl Ammann und Laurin Merz

Dem Dokumentarfilm „The Tiger Mafia“ liegt eine gut zehnjährige Investigativ-Recherche zugrunde. Karl Ammann und Laurin Merz erzählen darin von gewissenloser Profitgier. Verdeckte Aufnahmen enthüllen dabei ein schwer zu ertragendes Ausmaß an Grausamkeit – von der illegalen Zucht der Raubkatzen über den Verkauf und Schmuggel von lebendigen Tigern bis hin zum skrupellosen Ausschlachten der Tiere, deren Körperteile in Chinas Untergrund-Pharma- und Schmuckindustrie gehandelt werden. 

„The Tiger Mafia“ konnte bei zahlreichen Festivals Preise gewinnen und ist nominiert für den „Deutschen Umwelt- und Nachhaltigkeitsfilmpreis“.

Plakat THE TIGER MAFIA © Hook Film

„The Tiger Mafia“. Regie: Karl Ammann, Laurin Merz. Buch: Karl Ammann, Laurin Merz, Christoph Senn, Will Stapples. Kamera: Jean Schablin, Karl Ammann, Sergey Vasiliev. Schnitt: Christoph Senn. Produktion: HOOK Film & Kulturproduktion. Schweiz 2021. 90 min. Sprachen: Chinesisch, Englisch, Deutsch, Laotisch, Vietnamesisch.  Untertitel: Englisch, Deutsch.

„Matter out of Place“ von Nikolaus Geyrhalter

Nikolaus Geyrhalter folgt den Spuren unseres Mülls quer über den Planeten. Wie soll der Mensch den gigantischen Abfall-Bergen Herr werden? Und welche Folgen hat die Vermüllung, die bis in die hintersten Winkel der Erde vorgedrungen sind?

„Matter out of Place“ wurde u. a. bereits in Locarno (Pardo Verde WWF Award, 2022), Florenz (Bester Dokumentarfilm/Langformat, 2022) und Zagreb (Big Stamp Award, 2023) ausgezeichnet und kann sich in Ludwigsburg Hoffnung auf den „NaturVision Filmpreis UMDENKEN“ machen.

Plakat MATTER OUT OF PLACE © NGF Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion
„Matter Out Of Place“. Buch & Regie: Nikolaus Geyrhalter. Kamera: Nikolaus Geyrhalter. Schnitt: Samira Ghahremani, Michael Palm. Produktion: NGF Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion. Österreich 2022. 106 min. Sprache: Albanisch, Deutsch, Englisch, Nepali.

„Patrick and the Whale“ von Mark Fletcher

Mit Walen zu tauchen ist die Passion von Patrick Dykstra. Seit rund 20 Jahren beschäftigt sich der Meeresforscher mit den sanften Riesen. Vor allem mit Dolores, einem Pottwal, verbindet ihn eine außergewöhnliche Beziehung – denn plötzlich geht eines der größten Lebewesen der Ozeane mit ihm auf Tuchfühlung.

Mit über 25 Auszeichnungen auf internationalen Festivals ist „Patrick and the Whale“ von Mark Fletcher und Executive Producer James Reed („Mein Lehrer, der Krake“) eine echte Erfolgsgeschichte. Der Dokumentarfilm ist in den Kategorien „NaturVision Filmmusikpreis“ und „Perspektivenwechsel – Naturfilm anders erzählt“ nominiert.

Plakat PATRICK AND THE WHALE © Terra Mater Studios

„Patrick and the Whale“. Regie: Mark Fletcher. Kamera: Rupert Murray, Gail Jenkinson, Patrick Dykstra. Schnitt: Mark Fletcher. Produktion: Terra Mater Studios. Österreich 2022. 72 min. Sprache: Englisch.

„Die Geschichte vom Orangeroten Heufalter“ und „Natura Europa – Was ist Wildnis?“ von Jan Haft

Gleich mehrfach ist Jan Haft im Wettbewerb vertreten. Er zählt zu Deutschlands bekanntesten Naturfilmern und realisiert Produktionen gleichermaßen fürs Kino wie fürs Fernsehen. Die im Stile eines Roadmovies gedrehte „Geschichte vom Orangeroten Heufalter“ erzählt vom Aussterben des Insekts und ist nominiert für den Preis der Jugendjury.

Bei „Natura Europa – Was ist Wildnis?“ ist der Titel Programm: Haft fragt, was Wildnis ausmacht oder ob sich Mensch und Wildlife ausschließen, wenn die Nutzung des Ökosystems und nicht ihre buchstäbliche Natur die Richtung vorgibt. Der Film ist im Rennen um den „Deutschen Filmpreis Biodiversität“.

Mehr erfahren über die Arbeit von Jan und Melanie Haft (nautilusfilm)

2022 gaben Jan und Melanie Haft (nautilusfilm) bei einem Workshop Einblicke in ihre Arbeitsweise. Eine Veranstaltung vom Haus des Dokumentarfilms · Europäisches Medienforum Stuttgart e.V. in Kooperation mit NaturVision Filmfestival Ludwigsburg.

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Elisa Reznicek war für die die Online-Redaktion und die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Hauses zuständig.
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