Das 17. Indische Filmfestival Stuttgart wird vom 15. bis 19. Juli 2020 online stattfinden. Für einen Pauschalbetrag von 4,99 Euro können fünf Tage aktuelle Filme aus verschiedenen Regionen Indiens gesichtet werden. Darunter sind auch zahlreiche Dokumentarfilme.
Fünf Tage indisches Kino online
Die Bandbreite des 17. Indischen Filmfestivals Stuttgart reicht von frechen, heiligen Großstadtaffen, Stromdieben, dem Dilemma eines arbeitslosen Literatur-Alumnus, der aktuellen Diskriminierung und Ausgrenzung von Muslimen, Dalits, Christen und Stammesangehörigen in ganz Indien bis hin zur Konfrontation mit der Welt der Hijras, Indiens drittem Geschlecht.
Programm enthält auch Dokus
In ihrem Dokumentarfilm „Aayi Gayi“ hinterfragt Anandana Kapur die Behauptung, Indien habe auf nationaler Ebene einen Überschuss an Strom. Die Stromversorgung sei kein großes Problem, aber die Stromverteilung. Es geht um Stromdiebe, die illegal Stromleitungen anzapfen und Menschen, die einfach nicht ihre Stromrechnungen bezahlen können. Die Dokumentarfilmerin will wissen, ob es ein soziales Recht auf Elektrizität gibt oder Strom eine kommerzielle Ware ist.
Einem ganz anderen Thema nimmt sich der Dokumentarfilm „Patrick goes to Bollywood“ an. Hier wird gezeigt, wie sich der Münchner Filmemacher Patrick Ranz in der indischen Filmbranche um einen Job vor der Kamera bemüht.
Indisches Filmfestival Stuttgart: Rahmenprogramm
„Fridays for Future“-Klima-Aktivist*innen aus Delhi, Mumbai und Stuttgart kommen im vielversprechenden Rahmenprogramm – in sogenannten „Tea Talks“ – zu Wort. Auch werden Handyaufnahmen gezeigt, mit denen Inder aus ihrem Alltag inmitten der Corona-Pandamie berichten.
Festival will Filmfans auf der ganzen Welt ansprechen
„In unserem Online-Festival steckt viel Herzblut“, verspricht Festivalleiter Oliver Mahn. Mit seinem günstigen „All inclusive“-Preis und mit einem informativen, unterhaltsamen Rahmenprogramm wolle das Indische Filmfestival Stuttgart Fans des indischen Kinos auf der ganzen Welt erreichen. „In dieser Herausforderung liegt eine große Chance, neue Wege zu gehen und andere Gruppen zu erreichen. Das Internet und die technischen Möglichkeiten, die heute zur Verfügung stehen, haben Kunst und Kultur eine Stimme gegeben, die ansonsten verstummt wäre“, gibt er zu bedenken.
Der aktuelle Spielplan auf der Festivalseite verrät, wann welcher Film mit welchem Geoblocking fürs Streaming verfügbar ist. Die Bekanntgabe des begehrten Filmpreises „German Star of India“ ist am Samstag, 18. Juli, 20 Uhr, geplant.
(Kay Hoffmann mit Material des IFF)