Erstmals hat ein an der Ludwigsburger Filmakademie Baden-Württemberg entstandener Dokumentarfilm bei den Student Academy Awards einen »Studenten-Oscar« gewonnen. Johannes Preuss, Student im Studienschwerpunkt Fernsehjournalismus an der Filmhochschule, erhielt diese Auszeichnung für seine knapp 30-minütige Reportage mit dem Titel »Galamsey – Für eine Handvoll Gold«. Er setzte sich dabei in der Kategorie »Documentary« gegen starke internationale Konkurrenz durch.
Johannes Preuss, der bei dem Projekt Regie und Kamera übernahm sowie als Producer fungierte, dokumentiert in der Reportage das illegale Goldgeschäft in Westafrika. Als junger Entwicklungshelfer hatte Johannes Preuss bereits erlebt, wie der Goldrausch die kleine Stadt ergriffen hatte. Einige Jahre später kehrte er für seine Reportage dorthin zurück, um herauszufinden, was der vermeintliche Goldsegen den Menschen wirklich gebracht hat: Wer sind die Profiteure und wer die Opfer bei dieser zerstörerischen Jagd auf funkelnde Steine.
Der heutige Ludwigsburger Filmstudent hatte vor seiner Zeit an der baden-württembergischen Hochschule bereits an der Universität Bonn (Politik, Geschichte und Romanistik) studiert. Anschließend sammelte er Erfahrung als als Autor und Produzent von Filmen für Projekte der Entwicklungszuammenarbeit u.a. in Ghana, Nigeria und Mexiko.
Lob für den Film gab es nun auch von Thomas Schadt, dem Geschäftsführer der Filmakademie Baden-Württemberg: »Ich gratuliere dem gesamten Team von Herzen – es hat eine investigative und mutige Reportage von politischer Brisanz geschaffen. Johannes Preuss hatte durch seine vorausgegangene Arbeit als Entwicklungshelfer in Ghana einen einzigartigen Zugang zu dem Thema, dessen Auswirkungen und den Protagonisten.« Und auch Petra Olschowski, Kunststaatssekretärin Baden-Württemberg, gratulierte: »Was für ein wunderbarer Erfolg gerade auch für eine Produktion, die sich als subjektiv erzählte Reportage über illegale Goldgräber in Ghana einem kritischen Thema widmet.«
Der persönliche, individuelle Ansatz – an vielen Stellen spricht der Autor und Regisseur von sich in der Ich-Form – ist in der Tat in diesem Film eine ganz besondere Note. Vielleicht war es dieses spürbare Engagement für sein Thema, das Johannes Preuss bei der Jury den entscheidenden Vorsprung gab. Insgesamt sollen es weit über 1500 Einreichungen für die Studenten-Oscars gegeben haben. Und das Beste kommt vielleicht noch: Die Preisträger der Studenten-Oscars nehmen gemeinsam an einem einwöchigen Programm in Hollywood teil, das mit der Preisverleihung am 12. Oktober endet. Zudem sind alle Studenten-Oscar-Gewinnerfilme für die regulären Oscars teilnahmeberechtigt.