Ein Mann rennt am Strand entlang. Filmstill aus "Wohin, Flüchtling?" (c) Shellac

„No Limits”: Dokumentarfilm-Schwerpunkt auf ARTE

Der ARTE-Sendeplatz „Lucarne – Die Spätvorstellung“ zeigt wöchentlich originelle und ausgefallene Produktionen, die sich mit etwas anderen Themen beschäftigen. Es geht darum Grenzen auszutesten, Widerstand zu leisten oder neue Wege gehen. Dabei liegt der Fokus nicht allein auf Dokumentarfilmen, sondern auch auf fiktionalen und experimentellen Formen. Sie alle eint die künstlerische Freiheit in der Umsetzung. Im Dezember sind an drei Montagen Dokumentarfilme unter dem Motto „No Limits“ zu sehen – darunter mit „Headshot – Russisch Roulette“ (7.12.), „Punks“ (14.12.) und „This Train I Ride“ (21.12.) auch drei TV-Erstausstrahlungen.

„Headshot“: Impro-Theater bringt Hoffnungen und Ängste zum Ausdruck

In Erstausstrahlung wird am Montag, den 7.12.2020 um 23.55 Uhr „Headshot – Russisch Roulette“ gezeigt. Der Dokumentarfilm begleitet junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 23 Jahren in Europa, die ihre Ängste und Hoffnungen durch improvisiertes Theater und Tanzvorstellungen zum Ausdruck bringen. Auf der Bühne lassen sie ihren Emotionen freien Lauf und erzählen ihre eigenen Geschichten und knüpfen an Länder und Politik an.

Filmstill aus "Headshot - Russisch Roulette" (c) Les Films de Pierre
Filmstill aus “Headshot – Russisch Roulette” © Les Films de Pierre

„Punks“: Eine Wohngruppe auf einem Bauernhof als letzter Ausweg

Ebenfalls in Erstausstrahlung wird am 14.12.2020 um 23.40 Uhr „Punks“ gezeigt. Ein pädagogisches Wohnprojekt soll kriminell auffällig gewordene Jugendliche vor dem Gefängnis bewahren. In einer Wohngruppe auf einem abgelegenen Bauernhof in Frankreich werden die jungen Erwachsenen aus den Niederlanden betreut und reflektieren ihr Handeln. Der Dokumentarfilm begleitet die Teilnehmenden des Projektes und erzählt deren Geschichten, Schicksale und Beweggründe.

Trampen auf Güterzügen in „This Train I Ride“

Mit „This Train I Ride“ ist am 21.12.2020 um 23.30 Uhr ein weiterer Dokumentarfilm in Erstausstrahlung zu sehen. Im Mittelpunkt stehen hier die drei Frauen Karen, Ivy und Christina, die auf Zügen durch die USA trampen. Ihre Beweggründe sind unterschiedlich: Rebellion, Freiheit spüren und sich selbst finden. Die Güterzüge, auf die sie unbemerkt aufsteigen, bringen sie durch weite Landschaften und Industriegebiete.

Der alltägliche Kontakt mit Metall auf den Güterzügen hat Christina dazu inspiriert, Schweißerin zu werden. © Arno Bitschy
Der alltägliche Kontakt mit Metall auf den Güterzügen hat Christina dazu inspiriert, Schweißerin zu werden. © Arno Bitschy

„Wohin, Flüchtling?”: Wenn das Lager geräumt wird

Eine völlig andere Lebenswelt wird in „Wohin, Flüchtling?“ von Elisabeth Perceval und Nicolas Klotz gezeigt. Sie dokumentieren die Zustände in einem Flüchtlingslager nahe der Stadt Calais an der englisch-französischen Grenze. Die illegale Zeltstadt bietet rund 10.000 Menschen Schutz, die weiter nach England fliehen wollen. Nun soll sie geräumt werden und die Bewohner verlieren ihr letztes Zuhause. Bewegende Gespräche mit den Menschen im Lager geben einen Einblick in den Alltag im Lager, die schlimmen Zustände und die Gründe für ihre Flucht. Ausgestrahlt wird „Wohin, Flüchtling?“ am 22.12.2020 um 00:50 Uhr.

Gruppe von drei Männern steht auf einem Fels. Filmstill aus "Wohin, Flüchtling?" © Shellac
Filmstill aus “Wohin, Flüchtling?” © Shellac

Die Sendetermine im Überblick:

7. Dezember 2020
23:55 Uhr: Headshot – Russisch Roulette (Erstausstrahlung)

8. Dezember 2020
00:55 Uhr: Ich seh‘ rot
02:25 Uhr: Broken Land

14. Dezember 2020
23:40 Uhr: Punks (Erstausstrahlung)

15. Dezember 2020
01:10 Uhr: Eine deutsche Jugend
02:45 Uhr: Der Kapitalismus des Traums

21. Dezember 2020
23:30 Uhr This Train I Ride (Erstausstrahlung)

22. Dezember 2020
00:50 Uhr: Wohin, Flüchtling?
02:15 Uhr: Il Risoluto

Neben der Ausstrahlung im Fernsehen sind die Beiträge von „No Limits“ zusätzlich auch in der ARTE-Mediathek verfügbar.

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Picture of Hannah Hiergeist
Hannah Hiergeist war bis zum Frühjahr 2024 Werkstudentin im Haus des Dokumentarfilms und unterstützte dokumentarfilm.info, die DOKsite und DOKVILLE.
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