Hier finden Sie alle Beiträge, die 2018 erschienen sind, in chronologischer Reihenfolge. Sie können einfach durch die Artikel blättern oder mittels Suche gezielt nach bestimmten Inhalten und Schlagworten suchen.
»Fighter«
Mann zu sein heißt in der Welt der Mixed-Martial-Arts-Kämpfer: austeilen und einstecken können. Filmemacherin Susanne Binninger kann in ihrem Dokumentarfilm »Fighter« (bei 3sat bis 16.9.2018 in der Mediathek des Senders abrufbar) ganz nah an drei Kämpfer herankommen. Ihr gelingt ein wirkliches nahe gehendes Portrait auf der Suche nach einem Männerbild, das vom Testosteron regiert wird, aber das mehr bietet, als nur eine Geschichte vom Kämpfen.
»Tokyo Idols«
Ganz nah dran an ihren Idolen: Junge Mädchen in bunten, ausgefallenen Outfits, die auf der Bühne für reife Männer tanzen, singen und durch soziale Medien, sowie »Meet and Greets« die Nähe zu ihren Fans suchen. Dem Leben der »Tokyo Idols« hat Kyoko Miyake eine Dokumentation gewidmet, die Arte bis Anfang Dezember in der Mediathek zeigt. Ein popkultureller Kulturschock über junge Japanerinnen zwischen Aufmerksamkeit und Einsamkeit und Big Business auf Japanisch.
Historisches Filmprogramm in der Freiburger Museumsnacht
Zum zweiten Mal beteiligte sich in diesem Jahr das Kommunale Kino Freiburg an der Freiburger Museumsnacht. Neben dem Bundesarchiv lieferte auch das Haus des Dokumentarfilms historische Filme zu Freiburg aus der Landesfilmsammlung Baden-Württemberg. Außerdem präsentierte sich das deutsch-französische Interreg-Projekt »RhInédits. Amateurfilm am Oberrhein«.
»Sklavinnen des IS«
Solange Flüchtlinge nur Zahlen sind, ist die Sache einfach. Menschen, die aus Nummern bestehen, kann man aufnehmen, verwalten, abschieben. Man kann sie aufeinander auftürmen zu einer monströsen Überzahl, die einem wie eine Flutwelle vorkommen mag, die sich Bahn bricht. Der Dokumentarfilm »Sklavinnen des IS – Suche nach Gerechtigkeit« von Philippe Sands und David Evans gibt einigen der Nummern ihre Namen und ihre Stimme zurück. Sie erzählen von einem Verbrechen gegen die Jesiden in unseren Tagen und ziehen bewusst eine Verbindung zu den Nürnberger Kriegsprozessen. Er ist noch bis 25. Juli 2018 in der Mediathek von Das Erste zu sehen.
»Das Mädchen vom Änziloch«
Das Mächen, das Gespenst und die Berge: Die Schweizer Regisseurin Alice Schmid ist mit Filmen über Kinder bekannt geworden. Als sie 2012 in »Die Kinder vom Napf« das ungewöhnliche Leben der Bergbauernkinder in ihrer Heimat einfing, fiel ihr ein siebenjähriges Mädchen auf, das sie zur Protagonistin ihres nächsten Projekts machte: Laura Röösli. Die einzige Tochter einer Köhlerfamilie ist mit ihren Träumen, Ängsten und ihrem Tagebuch allein, bis eines Tages ein Junge aus der Stadt zum Landdienst kommt. 3sat zeigt »Das Mädchen vom Änziloch« noch bis zum 21. Juli 2018 in seiner Mediathek.
Kinotipp: Auf der Suche nach Ingmar Bergman
Er wäre nun also 100 Jahre alt geworden. Dieser Satz ist stets Arbeitsauftrag für Dokumentationen und Biografien jeglicher Art. Im Fall des schwedischen Regisseurs Ingmar Bergman, dieses einzigartigen Genies des europäischen Autorenfilms, hätte es des Anlasses gar nicht bedurft. Denn über Bergmann kann man nie genug erfahren und an seine über 40, heute selten gespielten Filme zu erinnern, ist kulturelle Pflicht. Als ganz persönliche Aufgabe allerdings sah es Margarethe von Trotta an. Sie weilt »Auf der Suche nach Ingmar Bergman« und macht daraus einen Dokumentarfilm, der vor allem dann gut ist, wenn er nicht dokumentarisch sein will.
Vom Bauen der Zukunft: Utopie ist machbar
Wer interessiert sich heute noch für Le Corbusier? Wer verzichtet für Mies van der Rohe auf einen lauen Sommerabend? Wer will die Utopien des 20. Jahrhunderts erkunden, wo doch die Realitäten des Einundzwanzigsten viel unmittelbarer sind? Wer so an »Vom Bauen der Zukunft – 100 Jahre Bauhaus« herangeht, erlebt Erstaunliches. Der Dokumentarfilm über eine revolutionäre Neubesinnung in der Raumwahrnehmung wirft Fragen auf, die mehr sind als Zentimeterangaben: Wo sind wir und wie sind wir in einem Raum, der dadurch entsteht, dass wir darin sind. Das sind ja fast schon existentielle Fragen und Niels Bolbrinker, einer der beiden Regisseure dieses Filmes, zeigt bei der DOK Premiere seines Werkes auf Einladung des Hauses des Dokumentarfilms, wie aktuell diese Fragen und ihre Anworten auch heute noch sind.
»Ingmar Bergman – Herr der Dämonen«
Wie nahe Genie und Exzentrik – und in manchen Fällen wohl auch Wahnsinn – beieinander liegen, lässt sich bei Filmregisseuren ganz besonders gut ablesen. Über Orson Welles, Quentin Tarrantino oder auch den schwedischen Regisseur Ingmar Bergman geben zuvorderst ihre eigenen Arbeiten Zeugnis ab. Die deutsche Filmemacherin Henrike Sandner, die bereits viele Künstler-Dokumentationen erarbeitet hat, ist für »Ingmar Bergman – Herr der Dämonen« dem schwedischen Regie-Monolithen ganz nahe gerückt. Sie zeigt hinter seinen wunderbaren Filmen (»Szenen einer Ehe« im Anschluss) ein tief verschüchtertes, um Anerkennung kämpfendes Kind im Manne. Bis 20. Juli 2018 in der Mediathek des Senders abrufbar.
»Die große Fifa-Story«
Auch rund drei Jahre nach ihrer Erstsendung ist “Die große Fifa-Story” des französischen Journalisten Jean-Louis Perez, 2015 nach dem Blatter-Skandal und seinen Folgen gedreht, allen Fußballspielen gegenüber überlegen: Man kann sie immer wieder sehen ohne sie langweilig zu finden, den sie zeigt, wie eines der mächtigsten Sportunternehmen der Welt agiert und funktioniert. Noch bis zum 7. September 2018 ist die 95 Minuten lange Dokumentation in der Arte-Mediathek abrufbar.