Autor: Kay Hoffmann

Dr. Kay Hoffmann war langjähriger Studienleiter Wissenschaft im HDF und Gesamtkoordinator des DFG-Projekts „Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland 1945-2005“. Zusätzlich war er bis Mai 2024 Kurator der DOK Premieren in Ludwigsburg.
Bild zweier Männer, oberkörperfrei, die sich küssen

Kino-Tipp: »Berlin Excelsior«

Ein Hochhaus als Spiegel der Gesellschaft. Nicht ohne Grund mit dem vielversprechenden Namen »Excelsior« nach dem ehemaligen Hotel benannt, das hier stand, hat das Gebäude schon einige Auf und Abs erlebt. Ebenso wie seine Bewohner. Geplant war es in den 1960er Jahren als exklusives Wohn- und Geschäftsgebäude mit rund 500 Einzimmerapartments im New Yorker Stil. Doch diese Träume sind geplatzt, das Haus war heruntergekommen und hat sich inzwischen wieder etwas erholt. Ganz oben befindet sich die luxuriöse Skybar Solar, mit Blick auf den Potsdamer Platz. In ihrem Dokumentarfilm »Berlin Excelsior« porträtieren Erik Lemke, der schon länger selbst in dem Haus wohnt, und sein Kameramann André Krummel die Bewohner des Hauses.

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Szene aus »Happy« © Corso Film

»Happy – Mein Vater, die Thaifrau und ich«

Lachen hilft, das Leben zu nehmen, wie es ist: Carolin Genreiths Dokumentarfilm »Happy« ist der Beweis, dass es durchaus humorvolle Dokumentarfilme geben kann. Es geht um den Vater der Filmemacherin, der in Thailand eine neue Liebe gefunden hat. Seine Tochter ist davon nicht begeistert und hinterfragt seine Pläne und sein egoistisches Verhalten in der Vergangenheit. Die Dialoge haben Witz durch die Klischees, gegen die ihr Vater permanent anrennen muss. Schließlich ist er mit Tukta in Thailand seit drei Jahren liiert und die Hochzeit steht an. Der WDR zeigt den unter anderem vom Filmkritikerverband bei der Berlinale 2018 ausgezeichneten Dokumentarfilm noch bis 16. Januar 2019 in Sender-Mediathek.

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»Ekstase« im Kino: Von Höhepunkten und Abstürzen

Wollust, Trance, Rausch und Delirium. Höhepunkt und Absturz liegen nirgendwo so nah beieinander wie im Kino. Begleitend zur Ausstellung EKSTASE im Kunstmuseum Stuttgart (noch bis zum 24. Februar 2019) kommt die Ekstase für einen ganzen Tag ins Stuttgarter Kino Cinema. In fünf Dokumentar- und Experimentalfilmen vereinen sich Spiellust, Ausschweifung, Exzentrik und der sinnliche Kampf mit dem künstlerischen Ausdruck zu einem Panoptikum aus visuellen und musikalischen Reizen.

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Szene aus »Scala Adieu« © Douglas Wolfsperger

Dokumentarisches von der Filmschau Baden-Württemberg

Auch das jetzt beendete Festival des Jahres 2018 hat gezeigt: der Dokumentarfilm hat einen festen Platz auf der Filmschau Baden-Württemberg. Sechszehn Filme konkurrierten im Wettbewerb. Für Dokumentarfilm.info fasst unser Festivalexperte Kay Hoffmann vom Haus des Dokumentarfilms seine Beobachtungen zusammen. Dabei sah er nicht nur beeindruckende Filme, sondern nahm auch an Workshops und einer Masterclass teil, die sich mit Aspekten des dokumentarischen Films beschäftigten.

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Preisverleihung in den Dokumentarfilmsparten bei der Filmschau BW 2018 © Frank von zur Gathen

Haus des Dokumentarfilms vergibt Preise bei der Filmschau BW

Mit einer feierlichen Preisverleihung ging am Sonntag die 24. Filmschau Baden-Württemberg zu Ende. Fünf Tage volles Programm mit Premieren, Filmvorführungen, Diskussionen, Workshops, Meisterklassen und Empfängen. Das Festival hat sich in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt und zeigt, wie bunt und vielfältig das Filmschaffen im Ländle sich entwickelt hat. Nur bei zehn Produktionen war die MFG Filmförderung direkt beteiligt. Das lag natürlich auch daran, dass sehr viele Nachwuchsfilme und Hochschularbeiten präsentiert wurden.

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Leipziger Festivalchefin wechselt 2020 nach Bologna

Nur kurze Zeit nach Ende des diesjährigen DOK Leipzig-Festivals kommt die nächste Meldung von dort: Festivaldirektorin Leena Pasanen wird sich Ende nächsten Jahres vom Leipziger Dokumentar- und Animationsfilmfestival verabschieden. Seit ihrer Amtsübernahme im Jahr 2015 hat die Finnin das traditionsreiche Festival als eines der wichtigsten in Europa weitergeführt.

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Grafik zur DOK Premiere

»Die Sonneninsel«: Ein Film schlägt den Bogen in unsere Tage

Auf großes Interesse stieß die DOK Premiere »Die Sonneninsel«, dem Debütfilm des international renommierten Filmhistorikers Thomas Elsaesser. Die Vorführungen mit Filmgespräch fanden zum ersten Mal in Stuttgart im Haus der Geschichte und am folgenden Tag im Kino Caligari in Ludwigsburg statt. Außerdem hielt Thomas Elsaesser eine höchst spannende Keynote auf dem Kongress Raumwelten zum Thema Film und Architektur.

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Szene aus »Where to Invade Next« © ZDF/Dog Eat Dog Films

»Where To Invade Next« von Michael Moore

Es war sicherlich einer der vom Publikum auf der Berlinale 2016 am besten aufgenommenen Filme. Es wurde viel gelacht, es gab Szenenapplaus und einen frenetischen Beifall und Standing ovations zum Schluss, der den gesamten Abspann andauerte. Arte zeigt Michael Moores »Where to Invade Next«, ein bewusst subjektiver Dokumentarfilm, bis 9. Februar 2019 in der Mediathek des Senders als Videostream. Der Filmemacher dient sich darin dem US-Pentagon an und macht Amerika wirklich wieder groß. Merke: Jeder kann Amerika groß machen – selbst Michael Moore.

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DOK Leipzig bestätigt seinen Ruf als ein sehr politisches Festival

Am Wochenende ging das 61. Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm mit einer Preisverleihung zu Ende. Es wurden in den verschiedenen Kategorien sieben Goldene Tauben sowie 15 weitere Preise mit einer Gesamtdotierung von 78.000 Euro vergeben. Insgesamt hat DOK Leipzig seinen Ruf bestätigt, ein sehr politisches Festival zu sein. Dies gilt sowohl für die gezeigten Filme, als auch die Debatten und Diskussionen während des Festivals.

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Szene aus »An den Rändern der Welt« © Markus Mauthe / Filmtank

Kinotipp: An den Rändern der Welt

Seit über 20 Jahren bereist der Naturfotograf und Greenpeace-Aktivist Markus Mauthe die Erde fernab bekannter Reiserouten. Für sein neues Projekt machte er sich drei Jahre lang auf die Suche nach Menschen, die abseits unserer modernen Welt noch möglichst nahe an den Wurzeln ihrer indigenen Herkunft leben im Einklang mit der Natur. Thomas Tielsch hat aus 120 Filmmaterial die bei den Reisen aufgenommen wurden, einen beeindruckenden Dokumentarfilms zusammengestellt.

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