Kategorie: Dokfilminfo – Dokutipps

Szene aus »Mafia - Die Paten von New York« © AMC / Studio Hamburg Ent.

TV-Tipp 17./18.1.: Die lange Nacht der Paten von New York

Serienformate werden auch im dokumentarischen Fernsehen immer beliebter. Ein gutes Beispiel für ein solches Projekt ist die 2017 als deutsch-amerikanische Kooperation realisierte Doku-Serie »Mafia – Die Paten von New York«. ZDFinfo zeigt in der Nacht vom 17. auf den 18. Januar 2019 fünf der ingesamt acht Folgen. Sehenswert ist die Serie allemal – sie kombiniert Orginalaufnahmen und Interviews mit Spielszenen auf Kino-Niveau.

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Szene aus »Wie "Holocaust" ins Fernsehen kam« © WDR

TV-Tipp 14./16.1.: Wie eine US-Serie den Deutschen beim Erinnern half

Selten so relevant war das deutsche Fernsehen im Jahre 1979. Versteckt in den Dritten Programmen – schuld daran war der Mediensturm vor der Ausstrahlung – sendeten die ARD-Sender an vier Tagen eine amerikanische TV-Serie namens »Holocaust«. Es war, 34 Jahre nachdem das Morden der Nazis durch die Alliierten beendet werden konnte, eine Art zweite Befreiung. Diesmal wurden die Deutschen von der Verdrängung erlöst, die sie bis dahin umgeben hatte. Nun gab es nichts mehr zu Leugnen am Judenmord. Alice Agneskirchners Dokumentarfilm »Wie “Holocaust” ins Fernsehen kam«, zeigt, dass die Ausstrahlung, heute als kollektives Ereignis des Aufwachens empfunden, beinahe an Verdrängungskräften gescheitert wäre.

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Szene aus »Ein Hells Angel - Unter Brüdern« © Marcel Wehn / SWR

TV-Tipp 6./7.12.: Selten war einer so nah an einem Hells Angel dran

Die Hells Angels haben in der Öffentlichkeit und den Medien das Image einer kriminellen Vereinigung, die mit Gewalt, Drogenhandel und Prostitution in Verbindung gebracht wird. Umso verblüffter war Regisseur Marcel Wehn, als er während seines Studiums an der Filmakademie Baden-Württemberg in der Zeitung über ein spannendes Fotoprojekt las zur Judendeportationen in Stuttgart während der NS-Zeit las. Der Fotograf war Lutz Schellhorn. Er ist zugleich Präsident der Hells Angels in Stuttgart. Diese Ambivalenz interessierte den Regisseur. Deshalb wollte er einen Dokumentarfilm über Schellhorn drehen. Der sorgte 2015, als er in die Kinos kam, für Furore. Der Hessische Rundfunk zeigt »Ein Hells Angel – Unter Brüdern« in der Nacht zum Freitag.

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Szene aus »Erich Mielke – Meister der Angst« © MDR / Look Film

TV-Tipp 2.12.: Kontrolle war dem Genosse Minister alles

Er war der vielleicht stärkste Mann der DDR, er kontrollierte 175.000 Stasi-Mitarbeiter und er ließ Millionen überwachen. Am Ende war er ein scheinbar haftunfähiger Greis, der für einen 60 Jahre zuvor begangenen Polizistenmord verurteilt wurde. Das Dokudrama »Erich Mielke – Meister der Angst« (am Sonntagabend im MDR) versucht, die vielen Gesichter und Facetten des »Genossen Minister« zu zeigen. Eine vielschichtige Aufarbeitung, die Mielkes Wesenszug herausstellt, der ihm den Aufstieg ermöglichte: Brutalität gepaart mit Fanatismus.

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Szene aus »Mollath - Und plötzlich bist du verrückt« © Man On Mars Filmproduktion

TV-Tipp 14.11: Mollath – Und plötzlich bist du verrückt: Ein Mann zwischen Irrtum, Wahnsinn und Posse

Fast schon wieder vergessen? Von einem kurzzeitig Aufregen erregenden Justizirrtum handelt »Mollath – Und plötzlich bist du verrückt«. Darin versuchen die beiden Autorinnen Annika Blendl und Leonie Stade, den Skandal um Gustl Mollath so neutral wie möglich zu dokumentieren. Mollath war jahrelang in der Psychiatrie weggesperrt und es dauert Jahre, bis Zweifel an den Beweggründen und an dem damaligen Urteil letztlich zur Rehabilitierung des Mannes führten. Das Bayerische Fernsehen zeigt den 2015 auch im Kino eingesetzten Dokumenarfilm am Mittwochabend.

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TV-Tipp 17.10.: Die große Passion – Ein wahrlich monumentales Laienspiel

Ein bayerisches Dorf im Ausnahmezustand: Oberammergau und die große Passion. Daraus hat Filmemacher Jörg Adolph in den Jahren 2010 und 2011 einen sehenswerten, preisgekrönten Dokumentarfilm gemacht: »Die große Passion«. Der Bayerische Rundfunk zeigt dieses fast schon monumentale Dokuwerk am Mittochabend in der kompletten 145 Minuten langen Fassung – so, wie man diese epische Langzeitbeobachtung auch würdigen sollte.

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Szene aus »Schule, Schule – Die Zeit nach Berg Fidel« © ZDF / Christian Wyrwa

TV-Tipp 15.10.: Was aus der Utopie von Berg Fidel wurde

Der Traum von einer (Grund-)Schule, die allen Kindern mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten gerecht werden kann. Das war das Thema von »Berg Fidel – Eine Schule für alle«, einem Dokumentarfilm von Hella Wenders, die für diesen Film drei Jahre lang Schülerinnen und Schüler einer Schule in Münster begleitete. Sechs Jahre später wollte sie wissen, wie es weiterging mit David, Jakob, Anita und Samira: »Schule, Schule – Die Zeit nach Berg Fidel« ist am Montagabend, 0.20 Uhr, im Kleinen Fernsehspiel des ZDF zu sehen.

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Szene aus »Inside Job« © Representional Pictures

TV-Tipps 12.9.: Inside Job – Der Film, der 20 Billionen kostete

Der amerikanische Filmemacher Charles Ferguson hat mit seinem 2011 Oscar-prämierten Dokumentarfilm »Inside Job« die Ursachen und die Schuldigen am ökonomischen Weltbeben im September 2008 benannt. Der Film (am Mittwochabend bei ZDFinfo) analysiert die Hintergründe der Lehmann-Brothers-Pleite ohne Rücksicht auf die political correctness. Zehn Jahre nach 9/15 (dem Tag, an dem die Pleite offen ausbrach) ein noch immer wichtiger Film. Zumal manche Finanzexperten ja längst schon wieder die nächste nahende Krise im Blick haben.

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Diskussion über »The Gatekeepers« bei Dokville 2013 mit (v.l.n.r.) Claudia Franzen, Regisseur Dror Moreh und Patricia Schlesinger (damals NDR) @ HDF

TV-Tipp 18.5.: Töte zuerst – Wie Terror neuen Terror gebirt

Mit »The Gatekeepers« (»Töte zuerst!«) gelang dem israelischen Filmemacher Dror Moreh 2012 ein politischer Dokumentarfilm, der das jahrzehntelange Schweigen Israels über den geheimdienstlichen Kampf des Landes gegen seine Feinde durchbrach. ARD-alpha wiederholt die seinerzeit für einen Oscar nominierte Produktion am Freitagabend. Es ist eine hoch interessante Form der israelischen Vergangenheitsbewältigung – anspruchsvoll in der Thematik, aber trotz vieler Interviewsequenzen auch bildlich überzeugend.

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Szene aus »Titos Brille« © zero one film

TV-Tipp 17.5.: Wie Tito doch noch eine Brille bekam

Regina Schillings Dokumentarfilm »Titos Brille« lebt ganz von seiner Protagonistin Adriana Altaras, einer Schauspielerin und Regisseurin. Sie entrollt die Geschichte ihrer Eltern, die zunächst an der Seite des späteren jugoslawischen Diktators Tito kämpften, dann aber des Land verlassen mussten. An diesem persönlichen Erbe knabbert »die Partisanentochter« noch heute – und macht sich mit dem alten Mercedes des Vaters auf den Weg, die Familiengeschichten zu entwirren, die viel mit der europäischen Geschichte der Nachkriegszeit zu tun hat. Erzählt wird diese Reise mit viel jüdischem Witz. Der SWR wiederholt den Film am Donnerstagabend.

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