Schlagwort: TV-Tipps

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TV-Tipp 22.5.: Nichts als die Unwahrheit

Gibt es die eine Wahrheit oder gibt es derer viele? Eine Frage, die uns nicht erst seit dem Amtsantritt von Donald Trump beschäftigt. Eine heute als Lüge wahrgenommene, angebliche Erkenntnis über die Produktion von Massenvernichtungswaffen diente 2003 als Auslöser für den zweiten US-Irakkrieg, der zum Sturz von Saddam Hussein führte. Im Zentrum von Lügen und Wahrheit stand ein Geheimdienstinformant namens »Curveball«. Der heute in Deutschland lebende Iraker stand dem Filmemacher Matthias Bittner für lange Interviews zur Verfügung. Daraus entstand »Krieg der Lügen«, einer der zweifelsohne wichtigsten deutschen Dokumentarfilme der letzten Jahre. 3sat zeigt ihn am Montagabend.

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Bild eines Mannes in Uniform

TV-Tipp 19.5.: Dreiteiler “Weltenbrand” – Völkersterben aquarelliert

Als das ZDF vor fünf Jahren den Dreiteiler »Weltenbrand« das erste Mal zeigte, war das durchaus eine Sensation. Vor allem die nachträgliche Kolorierung des originalen Schwarzweiß-Materials war zu diesem Zeitpunkt noch sensationell. Zwischenzeitlich ist diese technische Veredelung auch schon fast wieder »ein alter Hut« – und auch die aufwendigen Reenactments in Geschichts-Dokus sind mittlerweile Usus. Was bleibt ist eine erhellende und unterhaltsame Geschichtsaufarbeitung, die wirklich alles tut, um für ihr Thema Interesse zu wecken. Auch in x-ten Wiederholung – heute beispielsweise bei ZDFinfo alle drei Folgen – ist dieser Dreiteiler über die beiden großen Kriege de frühen 20. Jahrhunderts sehenswert.

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TV-Tipp 17.5.: Fakes in Pillenform

»Dies ist kein Dokumentarfilm« heißt es im Nachspann des fiktionalen Fernsehfilms »Gift«. Nach 90 Minuten sollte das eigentlich selbst der unbedarfteste Fernsehzuschauer bereits bemerkt haben. Da liegen immerhin schon eine indische Hochzeit, der Fernsehtod von Heiner Lauterbach und die Intrigen von Maria Furtwängler als falschspielende Medizinethikerin zurück. Aber der eigentliche Dokumentarfilm – also die Fakten – stehen dann erst an. Ab 21:45 sendet Das Erste nach »Gift« dann »Gefährliche Medikamente – gepanscht, gestreckt, gefälscht«. Ein neues gemischtes Doppel also zur besten Sendezeit.

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»Union fürs Leben«

Es gibt sie in jeder Stadt, in jedem Dorf. Mehr als 25.000 Fußballvereine zählt allein der DFB. Und jeder ist für seine Mitglieder und seine Fans unvergleichbar und einzigartig. Frank Marten Pfeiffer, der auch die Kamera führte, und der erfahrene Dokumentarfilm-Regisseur Rouven Rech, der unter anderem mit »Das Leben ist kein Heimspiel« den heutigen Bundesliga-Spitzenklub Hoffenheim porträtierte, haben von 2012 bis 2014 einige Fans des 1.FC Union Berlin begleitet und mit »Union fürs Leben« einen Fußballfilm geschaffen, der wenig vom Fußball, sondern vom Film handelt. Der rbb zeigte den auch außerhalb Berlin sehenswerten Dokumentarfilm, der 2014 auch in den Kinos lief, am 17. Mai. Nun ist er bis 24. Mai 2017 in der Mediathek des Senders abrufbar.

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Bild eines Mannes mit einer Frau im Hintergrund

TV-Tipp 15.5.: Wo Leistung noch quält

Autorin Chiara Sambuchi erforscht in ihrem Dokumentarfilm »Die Viagra-Tagebücher« das intime Leben unterschiedlicher Männer, die regelmäßig Potenzmittel einnehmen. Sie beschreibt die Hoffnungen, Erfolge, aber auch die Missverständnisse und unerreichbaren Erwartungen, die mit den Mitteln verbunden sind. Der Dokumentarfilm von 2016, den 3sat am Montagabend zeigt, kommt ohne reisserische Bilder aus. Nicht einzelne Körperteile stehen im Fokus von Kamera und Autorin, sondern die Menschen und Paare.

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Blick auf einen Fluss von oben

»Deutschland von oben«

Die von der ZDF-Redaktion Terra X und der Produktionsfirma Colourfield erfundene Dokumentations-Serie »Deutschland von oben« hat – das darf man wortwörtlich nehmen – unseren Blick verändert. Heute gehören die Bilder aus der Luft auf die Welt da unten zu jeder Naturdoku. Und zugleich scheinen die Filme »von oben« auserzählt. Doch auch wenn die Vogelperspektive inzwischen ein bisschen überstrapaziert wird, haben die Bilder noch eine ganz besondere Magie. In der ZDF-Mediathek sind noch einige der Folgen der langlebigen Serie als Videostream online abrufbar. Auch wenn die Geschichten aus der Vogelperspektive auserzählt scheinen, haben sie doch einen noch immer besonderen Reiz.

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Mann sitzt nachdenklich vor einem Waschbecken bei einem Frisör -Filmstill aus dem Dokumentarfilm "Der Kuaför aus der Keupstraße"

»Der Kuaför aus der Keupstraße«

Zehn Jahre lang wollte niemand hören, dass die Opfer, die 2004 bei einem Bombenanschlag auf einen Friseursalon in Köln wirklich Opfern waren. Stattdessen hatte man sie zu Verdächtigen erklärt. Über diesen Skandal bei den Ermittlungen, die erst viele Jahre später bei den Enthüllungen gegen den NSU zu Tage trat, hat Regisseur Andreas Maus den beeindruckenden Dokumentarfilm »Der Kuaför aus der Keupstraße« gemacht.

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Foto: Szene aus »Der NSU-Komplex« © SWR/BR/Dirk Laabs

TV-Tipp 12. April: »Der NSU-Komplex«

Das NSU-Tätertrio Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe steht in dem Dokumentarfilm »Der NSU-Komplex« von Stefan Aust und Dirk Laabs fast nur nebenbei. Vielmehr konzentrieren sich die beiden Filmemacher und Journalisten auf die Wurzeln des braunen Netzwerkes, die sich unter den versprochenen »blühenden Landschaften« bilden konnten. Der SWR zeigt am Mittwochabend diese »Rekonstruktion einer beispiellosen Jagd« im Anschluss an den ersten Teil des fiktionalen NSU-Dreiteilers »Mitten in Deutschland: NSU«. So gut die Inszenierung auch ist: Doku schlägt in diesem Fall Fiktionalisierung um Längen. Einzig was am Ende bleibt ist die Unzufriedenheit, dass auch nach Jahren der Recherche längst noch nicht alles aufgeklärt werden konnte.

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