Der Deutsche Dokumentarfilmpreis wird im Rahmen des SWR Doku Festivals vergeben: 15 Dokus konkurrieren 2021 um die renommierte Auszeichnung. Neu sind der Publikumspreis der SWR Landesschau sowie der Ehrenpreis. Das Haus des Dokumentarfilms vergibt eine Förderung.
Doku-Nominierungen: Vergangenheit, Gegenwart und Weitblick
Zwölf Dokus haben 2021 Chance auf einen der Preise, die im Rahmen des SWR Doku Festivals vergeben werden, darunter mit dem Deutschen Dokumentarfilmpreis einer der renommiertesten Awards des Genres. Die Themen sind vielfältig. In Dokumentarfilmen wie „80.000 Schnitzel“ oder „Endlich Tacheles“ geht es um die Aufarbeitung der Vergangenheit. Phänomene der Gegenwart, wie etwa Flucht und Migration, Klimawandel oder Fragen nach Heimat stellen u.a. die Dokus „Purple Sea“ oder „I am Greta“ in den Fokus. Andere Nominierte, wie etwa „Was tun“, blicken ins Ausland und zeigen Ungerechtigkeiten auf. Drei weitere Musik-Dokus sind für den Preis der Opus GmbH vorgeschlagen.
Festivalleiterin Irene Klünder kommentiert dazu: „Diese Werke spiegeln die Vielfalt der Menschen und ihrer Lebenswelten. Damit eröffnen sie neue Perspektiven und bewegen Menschen nachhaltig.“
Insgesamt 36.000 Euro Preisgeld zu vergeben
Alle Filme aus dem Wettbewerb haben Chance auf den mit 20.000 Euro dotierten Deutschen Dokumentarfilmpreis. Gestiftet wird dieser vom SWR und der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG). Die Norbert W. Daldrop Förderung für Kunst und Kultur vergibt einen weiteren mit 5.000 Euro dotierten Preis für einen Film über Künstler:innen oder die Entstehung von Kunst. Im Rennen um die beste Musik-Doku ist in Höhe von 5.000 Euro der Preis der Opus GmbH zu vergeben. Der Förderpreis in Höhe von 3.000 Euro wird vom Haus des Dokumentarfilms verliehen.
Zwei neue Preise auf dem SWR Doku Festival 2021
Erstmals stiften die Landesanstalt für Kommunikation und die MFG den mit 3.000 Euro dotierten Publikumspreis. Der Preis wird von einer Zuschauer:innen-Jury der SWR-Landesschau entschieden. Auch der Ehrenpreis für große Persönlichkeiten – verliehen von der MFG und dem SWR Doku Festival – ist 2021 neu. Den Preis erhält in diesem Jahr Regisseur Georg Stefan Troller für sein Lebenswerk.
SWR Doku Festival 2021 digital
Die Verleihung der Preise findet traditionell im Rahmen des SWR Doku Festivals in Stuttgart statt. Aufgrund der Corona-Pandemie kann das Festival allerdings nicht in gewohnter Form stattfinden. Alle nominierten Filme sind im Festivalzeitraum vom 16. bis 19. Juni 2021 auf swr.de/dokufestival zu sehen. Die Preisverleihung wird am 18. Juni 2021 abends im Netz ausgetragen.
Die Nominierungen im Überblick
Die Fachjury um Anna Dushime (Journalistin und Autorin, Redaktionsleiterin bei Steinberger Silberstein GmbH), Birgit Guðjónsdóttir (Director of Photography / Kinematographin und Dozentin), Christine Prayon (Schauspielerin und Kabarettistin), Oliver Mahn (Geschäftsführer Filmbüro Baden-Württemberg, Festivalleiter Indisches Filmfest Stuttgart) und Philipp Jedicke (Filmregisseur, Journalist, Gewinner des Förderpreises beim Deutschen Dokumentarfilmpreis 2018 für „Shut up and play the piano“) hat folgende Dokumentarfilme nominiert:
Hauptwettbewerb
„80.000 Schnitzel“ (Hannah Schweier)
„Blutige Kohle“ (Christopher Stöckle/Paola Tamayo)
„Das Neue Evangelium“ (Milo Rau)
„Dreiviertelblut – Weltraumtouristen“ (Marcus H. Rosenmüller/Johannes Kaltenhauser)
„Endlich Tacheles“ (Jana Matthes/Andrea Schramm)
„Ich bin Greta“ (Nathan Grossmann)
„Martin Margiela – Mythos der Mode“ (Reiner Holzemer)
„Paris – Kein Tag ohne Dich“ (Ulrike Schaz)
„Purple Sea/Das Purpurmeer“ (Amel Alzakout)
„The Case You“ (Alison Kuhn)
„The Wall of Shadows“ (Buch: Eliza Kubarska/Piotr Rosolowski u. Regie: Eliza Kubarska)
„Was tun“ (Michael Kranz)
Die Jury um Fola Dada (Sängerin, Komponistin, Gesangslehrerin und Hochschuldozentin), Lutz Gregor (Dokumentarfilmer und 2018 Preisträger / Musik im Rahmen des Deutschen Dokumentarfilmpreis für ‚Mali Blues‘) und Rainer Homburg (Leiter der Hymnus-Chorknaben, Organist, Dirigent und Komponist) entscheidet die Gewinner-Doku des Preises der Opus GmbH für einen Dokumentarfilm im Bereich Musik. Zur Auswahl stehen:
„Haldern Pop – Dorf mit Festival“ (Monika Pirch)
„Helmut Lachenmann – My Way“ (Wiebke Pöpel)
„Wir fangen ganz von vorn an – Neue Musik für ein Deutschland nach dem Krieg“ (Bettina Ehrhardt)