Deutscher Filmpreis für „Herr Bachmann und seine Klasse“
Am vergangenen Freitag (1.10.21) wurde die LOLA, der Deutsche Filmpreis, vergeben. Als bester Dokumentarfilm wurde „Herr Bachmann und seine Klasse“ ausgezeichnet, auch der Preis für die beste Tongestaltung ging an einen Dokumentarfilm.
Bei der diesjährigen Vergabe des Deutschen Filmpreis waren zwei Dokumentarfilme unter den Gewinnern. Unter den Nominierten in den Kategorien „Bester Dokumentarfilm“, „Beste Regie“, „Bester Schnitt“ und „Beste Tongestaltung“ waren insgesamt vier Dokumentarfilme.
„Herr Bachmann und seine Klasse“: Schulalltag im hessischen Stadtallendorf
Als bester Dokumentarfilm wurde „Herr Bachmann und seine Klasse“ von Maria Speth ausgezeichnet, der die Beziehung zwischen Lehrer Dieter Bachmann und einer sechsten Klasse in einer hessischen Kleinstadt porträtiert. Die Schüler:innen haben alle ganz unterschiedliche soziale und kulturelle Erfahrungen, denen der Lehrer mit Offenheit und Vertrauen begegnet.
Achtung und Einfühlungsvermögen sind wichtig
Dieter Bachmann ist im Schulalltag vor allem auch die gegenseitige Achtung wichtig. Er lässt die Sechstklässler ganz offen über deren Herkunftsländer, Ansichten und persönliche Themen sprechen. Um sie auf die weiterführende Schule vorzubereiten, fördert er deren Interessen und geht auf Stärken und Schwächen ein. Dabei spielt auch Musik eine wichtige Rolle.
In den dreieinhalb Stunden begleitet die Kamera nicht nur den Alltag in der Klasse selbst, sondern ist auch bei Ausflügen, wie beispielsweise zu den Arbeitsplätzen der Eltern, vor Ort. Damit wird deutlich, wie wichtig Einfühlungsvermögen und Wertschätzung für die Entwicklung der Schüler:innen sind. Der Dokumentarfilm ist außerdem 2021 im Berlinale-Hauptwettbewerb mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet worden.
„A Symphony of Noise“: Preis für Doku über Klangforscher
Die LOLA für die beste Tongestaltung ging an „A Symphony of Noise“, der in die Welt des Musikers und Klangforschers Matthew Herbert eintaucht. Die Kompositionen des Künstlers entstehen hauptsächlich aus Umwelt- und Alltagsgeräuschen, aus denen er Kunstprojekte aus elektronischer Musik zusammenstellt. Dabei sind nicht nur die Musik und deren Klang selbst wichtig, sondern auch der Hörprozess und die politische Botschaft, die er vermittelt.
Klänge bestimmen unseren Alltag
Zehn Jahre lang hat der Regisseur Enrique Sánchez Lansch den Musiker bei Produktion, Aufnahme und Aufführungen begleitet. Herbst berichtet im Dokumentarfilm auch über seine Überzeugungen und warum das Wahrnehmen der Klänge im Alltag für den Menschen besonders wichtig ist. Im Mittelpunkt steht sein neustes Projekt: Ein Buch, in dem er Geräusche beschreibt. Der Dokumentarfilm ist eine Reise in die Klänge unseres Alltags, von denen Menschen täglich beeinflusst werden.
Vier Dokumentarfilme unter den Nominierten
Die LOLA ist der höchstdotierte Kulturpreis Deutschlands. Nominiert in den Kategorien „Bester Dokumentarfilm“ und „Beste Tongestaltung“ war außerdem der Dokumentarfilm „Space Dogs“ von Elsa Kremser und Levin Peter sowie „Walchensee Forever“ von Janna Ji Wonders in den Kategorien „Bester Dokumentarfilm“ und „Bester Schnitt“.