Das „wichtigste Nachwuchs-Festival“ im deutschsprachigen Raum startet am 17.1.2021 als Online-Edition. Unter 98 Filmen sind u.a. zehn spannende Dokumentarfilme im Wettbewerb mit Themen wie Heimat, Zukunft und Demokratie als gesellschaftliche Teilhabe.
Kein Verzicht auf die 42. Ausgabe
Trotz der noch währenden Pandemie beschloss die Festivalleitung nicht auf seine 42. Ausgabe des Filmfestivals Max Ophüls Preis (FFMOP) zu verzichten. Die Veranstaltung in Präsenz und die damit einhergehenden Kooperationen schmerzlich vermissend, konstatieren Festivalleiterin Svenja Böttger und Künstlerischer Leiter Oliver Baumgarten:
„Die Szene des deutschsprachigen Filmnachwuchses ist quicklebendig – sie hat unsere Aufmerksamkeit absolut verdient. Und genau das soll unsere digitale Ausgabe leisten: Plattform sein, um in Zeiten der Pandemie die Arbeiten junger Filmschaffender zu würdigen, zu diskutieren und ihnen eine möglichst breite Öffentlichkeit zu bieten.“
Ein zusätzliches Präsenzfestival mit Kino-Filmvorführungen und Teilnahme der Preisträger*innen ist zu einem späteren Verlauf des Jahres geplant.
Volles Programm: Filmfestival Max Ophüls Preis
Die eigens entwickelte Streaming-Plattform bietet vom 17. bis 24. Januar 2021 ein volles digitales Programm. Zu sehen sind insgesamt 98 Filme, eine kostenlose Eröffnung (17.1.|19:30 Uhr) und Preisverleihung (23.1.|19:30 Uhr) sowie das Branchenprogramm „MOP-Industry“. Im Mittelpunkt des Festivals steht der Wettbewerb in insgesamt vier Kategorien mit einem zu vergebenden Preisgeld in Höhe von 118.500 Euro. Die Zuschauenden können zudem online für den Publikumspreis abstimmen, in Publikumsgesprächen mitdiskutieren oder beim MOP-Festivalfunk exklusiven Gesprächen lauschen.
Die „Blaue Woche“ bietet bis zum 16. Januar vorab Einblicke in das Festivalprogramm – unter anderem zum dokumentarischen Wettbewerb.
Eröffnungsfilm des Filmfestivals Max Ophüls Preis: Doku „A Black Jesus“
Eröffnet wird das 42. Filmfestival Max Ophüls Preis mit dem Dokumentarfilm „A Black Jesus“ von Luca Lucchesi. Er verhandelt, wie eine Forderung eines ghanaischen Flüchtlings die Gemeinde einer kleinen italienischen Stadt zu spalten droht. Jahrhunderte verehrt die Stadt ihre Statue eines Schwarzen Jesus. Edward aus Ghana bittet nun darum, diese Statue bei der großen jährlichen Prozession durch den Ort zu tragen. Die Gemeinde beginnt mit der Auseinandersetzung mit ihrer Identität. Der Eröffnungsfilm läuft am 17.01. ab 19:30 Uhr und ist nach der kostenlosen Eröffnung für 8 Euro im Stream verfügbar.
Dokumentarfilm-Nachwuchs inmitten aktueller Debatten
Hinsichtlich der Themen der 42. Ausgabe präsentiert die Festivalleitung „einen Jahrgang von jungen Filmschaffenden, der die Augen offenhält und sich an den aktuellen gesellschaftlichen Debatten beteiligt.“ Im dokumentarischen Wettbewerb konkurrieren insgesamt zehn Filme um den mit 7.500 Euro dotierten Dokumentarfilm-Preis der Saarland Medien GmbH. Zusätzlich wird der mit 5.000 Euro dotierte Max-Ophüls-Preis für die beste Musik im Dokumentarfilm von der Strecker Stiftung vergeben.
2020 erhielt „Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit“ von Yulia Lokshina den Dokumentarfilmpreis. Valentin Riedls „Lost in Face“ wurde 2020 zum Publikumspreis für den besten Dokumentarfilm gewählt.
Die zehn Dokumentarfilme aus dem FFMOP-Wettbewerb 2021
Die Dokumentarfilme aus dem Wettbewerb treffen den Zahn der Zeit. Politisch, analysierend und einfühlsam begleiten sie Akteure bei Fragen nach unserer Zukunft, beim Auslotsen demokratischer Prozesse als Form gesellschaftlicher Teilhabe und bei der Suche nach Heimat sowie ihrer Bedeutung. Die einzelnen Dokumentarfilme finden Sie auf der Webseite des Filmfestival Max Ophüls Preis.
„Dear Future Children“ – Weltpremiere beim 42. FFMOP
Unter anderem zeigt das Nachwuchsfilmfestival den Dokumentarfilm „Dear Future Children“ von Franz Böhm. Mit seinem Team begleitete er drei junge Aktivistinnen aus Hongkong, Chile und Uganda. Der Film spürt auf, was sie antreibt und zeigt, wie sich gegenwärtig junge politische Teilhabe in Form des Protests äußert.
Wir haben Ende 2020 mit dem jungen Regisseur gesprochen: In unserem Artikel „Dear Future Children“ – Doku über jungen Aktivismus“ lesen Sie mehr zum Film.
Ehrenpreisträger 2021: Wim Wenders
Mit dem Ehrenpreis 2021 wird der bekannte Regisseur, Fotograf und Produzent Wim Wenders ausgezeichnet. Hierzu kommentiert Festivalleiterin Svenja Böttger: „Seit Jahrzehnten setzt Wim Wenders wie kaum ein anderer sein hohes Ansehen, seine reichhaltige Erfahrung und seine offiziellen Aufgaben dafür ein, junge Filmschaffende in ihrem kreativen Bestreben mit allen Mitteln zu unterstützen – sei es durch künstlerische Einbindung ins eigene Werk, durch Vermittlung oder die Vergabe von Stipendien.“ Die Preisübergabe findet bei der Eröffnung statt.
Zudem: Letztes Jahr widmete die ARD dem Filmemacher zum 75. Geburtstag eine Werkschau: „Wim Wenders, Desperado“ – als TV-Erstausstrahlung am 14.08“.
Tickets
Alle Tickets können ab sofort online über die Streaming-Plattform erworben werden. Einzeltickets kosten 8 Euro. Ein Ticket mit Zugang zu allen Dokumentarfilmen kostet 45 Euro. Die Tickets sind limitiert und der Zugang ist nur innerhalb Deutschlands möglich.