SWR Doku Festival

Deutscher Dokumentarfilmpreis 2024 – die Nominierungen

Vom 18. bis 22. Juni 2024 findet das diesjährige SWR Dokufestival in Stuttgart statt. Es zeigt neben Special Events wie einer Ulrike-Ottinger-Retrospektive die 14 für den Deutschen Dokumentarfilmpreis nominierten Filme. Am 21. Juni 2024 werden die Preise im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in den Stuttgarter Innenstadtkinos vergeben.

Deutscher Dokumentarfilmpreis 2024: Wettbewerb

Der mit 20.000 Euro dotierte Deutsche Dokumentarfilmpreis gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen für den deutschsprachigen Dokumentarfilm. Er wird vom Südwestrundfunk (SWR) und der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG) jeweils hälftig gestiftet. Zudem wird ein Dokumentarfilm in der Kategorie Musik prämiert. Alle Nominierten haben darüber hinaus die Möglichkeit, den Publikumspreis zu gewinnen. Dieser wird von der Zuschauer:innen-Jury der SWR Landesschau vergeben und von der Landesanstalt für Kommunikation und der MFG gestiftet. Sofern es sich um Erstlingswerke oder Abschlussfilme von Hochschulen handelt, können sie auch mit dem Förderpreis vom Haus des Dokumentarfilms ausgezeichnet werden. Der mit 3.000 € dotierte Förderpreis ging im Jahr 2023 an Arne Büttner und Ole Jacobs für ihren Film NASIM.

Deutscher Dokumentarfilmpreis 2024: Nominierungen

Für den Deutschen Dokumentarfilmpreis 2024 gab es rund 120 Einreichungen. Drei der nominierten Kinodokumentarfilme hat das Haus des Dokumentarfilms bereits in seiner monatlichen Reihe DOK Premiere in Stuttgart und Ludwigsburg präsentiert. Diese sind neben SIEBEN WINTER IN TEHERAN auch FÜR IMMER und SCHLEIMKEIM – OTZE UND DIE DDR VON UNTEN.

Es folgen die Titel, Trailer und Kurzbeschreibungen der nominierten Filme in alphabetischer Reihenfolge:

27 STOREYS

Buch & Regie: Bianca Gleissinger

Dieser Film ist eine witzige und sehr persönliche Annäherung an einen obskuren Ort und eine Auseinandersetzung mit den eigenen Wurzeln.

DIE KINDER AUS KORNTAL

Buch & Regie: Julia Charakter

In Korntal, einer Kleinstadt nahe Stuttgart, wird der Tatort eines der größten Missbrauchsskandals Deutschlands aufgedeckt. 

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FÜR IMMER

Buch & Regie: Pia Lenz

Wie verändert sich die Liebe zum Lebensende hin? Ein allerletztes Mal schlägt ein über Jahrzehnte verheiratetes Paar einen neuen Weg ein.

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GOLDHAMMER

Buch & Regie: André Krummel, Pablo Ben Yakov

Porträt des schwulen jüdischen Schauspielers, Escorts und AfD-Politikers Marcel Goldhammer, in dem die Grenzen zwischen Dokumentation und Fiktion ineinander verschwimmen.

HARRAGA – MAROKKOS VERLORENE KINDER

Buch & Regie: Benjamin Rost, Hicham Bourais

In Melilla, der spanischen Exklave auf marokkanischer Seite, versuchen jede Nacht marokkanischen Teenager unbemerkt auf Schiffe zu klettern, die zum spanischen Festland fahren.

PLASTIC FANTASTIC

Buch & Regie: Isa Willinger

Inmitten einer rasant wachsenden Kunststoffkrise, setzen die Giganten der Kunststoffindustrie ihre Produktion unbeirrt fort. Wer übernimmt Verantwortung?

OTZE – SCHLEIMKEIM UND DIE DDR VON UNTEN

Buch & Regie: Jan Heck

Der Film ist eine Zeitreise in den Untergrund der DDR. Es geht um den DDR-Punker Dieter „Otze“ Ehrlich und seine Band „Schleimkeim“ aus dem Schweinestall.

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SIEBEN WINTER IN TEHERAN

Buch & Regie: Steffi Niederzoll

Die Filmemacherin greift für ihren Dokumentarfilm auf teilweise heimlich aufgenommene Videos zurück, mit deren Hilfe sie filmisch rekonstruiert, was es heißt, eine Frau in Iran zu sein.

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TOTAL TRUST

Buch & Regie: Jialing Zhang

China ist das am stärksten überwachte Land der Welt. Die Hälfte aller Überwachungskameras sind hier installiert, durchdringen und kontrollieren das tägliche Leben der Bürger:innen.

Vienna Calling

Buch & Regie: Philipp Jedicke

Was macht Wien so lässig? Warum entsteht hier so viel kuriose und eigenständige Musik und Kunst? Ein Film macht sich auf, die Wien-Formel zu finden.

WHITE ANGEL – DAS ENDE VON MARINKA

Buch & Regie: Arndt Ginzel

Der Film dokumentiert Evakuierungs- und Rettungseinsätze in der Kleinstadt Marinka, Region Donezk, zwischen Frühjahr und Herbst 2022. Marinka gibt es heute nicht mehr. 

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WIR WAREN KUMPEL

Buch & Regie: Christian J. Koch und Jonas Matauschek.

Eine dokumentarische Erzählung über die Vergangenheit unter Tage und den Beginn vom Rest des Lebens.

Drei weitere Produktionen treten gesondert im Wettbewerb um die Auszeichnung des besten Musik-Dokumentarfilms an.

Filmstill aus "Im Labyrinth - Der Musiker Jörg Widmann" Dokumentarfilm von Holger Preuße

IM LABYRINTH – DER MUSIKER JÖRG WIDMAN

Buch & Regie: Holger Preuße

Der Film folgt Jörg Widmann in das ihm seit Jahren erforsche Thema Labyrinth. Er greift dabei nach dem roten Faden, der dessen Leben durchzieht.

Bild: © Sven Jakob-Engelmann / sounding images

ROCK CHICKS – I AM NOT FEMALE TO YOU

Buch & Regie: Marita Stocker

Die Bühnen der Welt sind von Männern dominiert. Oder ist das bloß, was man uns weismachen will? Was, wenn der wahre King of Rock and Roll eine Queen ist?

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OTZE – SCHLEIMKEIM UND DIE DDR VON UNTEN

Buch & Regie: Jan Heck

Der Film ist eine Zeitreise in den Untergrund der DDR. Es geht um den DDR-Punker Dieter „Otze“ Ehrlich und seine Band „Schleimkeim“ aus dem Schweinestall.

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Dokumentarfilme auf großer Leinwand

Das SWR Dokufestival bietet dem Publikum vom 18. bis 22. Juni 2024 Gelegenheit, die nominierten Werke in den Stuttgarter Innenstadt-Kinos Gloria und Cinema zu sehen. Flankiert werden die Screenings durch ein Rahmenprogramm mit Filmtalks und Workshops sowie der Doku Klasse, deren Anliegen es ist, die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen zu stärken.

Deutscher Dokumentarfilmpreis 2023 (Foto: SWR/Patricia Neligan)

v. l. n. r. Carl Bergengruen (Geschäftsführer der MFG), Kai Gniffke (Intendant des SWR), Nastassja Kinski (Schauspielerin), Wim Wenders (Filmemacher und Ehrenpreisträger), Volker Schlöndorff (Filmemacher),  Eric Friedler (HDF-Geschäftsführer), Donata Wenders bei der Verleihung des Deutschen Dokumentarfilmpreises 2023 © SWR/Patricia Neligan

Die Preisverleihung findet am 21. Juni 2024 in Stuttgart statt. Im Rahmen der Zeremonie wird der renommierten Filmemacherin Ulrike Ottinger der undotierte Ehrenpreises für ihr Lebenswerk verliehen. Zudem ehrt das SWR Dokufestival Ottinger mit einer Retrospektive. Im vergangenen Jahr ging der Preis an Wim Wenders.

Parallel zum SWR Dokufestival veranstaltet das Haus des Dokumentarfilms seinen Branchentreff DOKVILLE (20./21. Juni, Hospitalhof Stuttgart + Livestream). Angesichts wachsender Konflikte nicht nur in der Ukraine und im Nahen Osten reflektiert das Programm 2024 das Thema KRIEG UND DES:INFORMATION.

Jurymitglieder

Zur Hauptjury des Deutschen Dokumentarfilmpreises 2024 gehören Alev Doğan (Politik-Journalistin und stellvertretende Chefredakteurin bei The Pioneer), Marcus Lenz (Regisseur und Preisträger des Deutschen Dokumentarfilmpreises 2023), Lea Najjar (Regisseurin und Preisträgerin des Deutschen Dokumentarfilmpreises 2023), Carl–Ludwig Rettinger (Autor und Produzent), Iris Wolff (Schriftstellerin).

Jury für den Musik-Preis

Die Jury für den Musik-Preis bilden Fola Dada (Sängerin, Komponistin, Gesangslehrerin und Hochschuldozentin), Rainer Homburg (Künstlerischer Leiter der Hymnus-Chorknaben, Organist, Dirigent und Komponist), Enrique Sánchez Lansch (Preisträger des Deutschen Dokumentarfilmpreises 2022 in der Kategorie Musik-Dokumentarfilm).

Weitere Highlights

Das SWR Dokufestival wird vom Event „Doku & Talk“ begleitet, das in verschiedenen Stuttgarter Locations stattfindet. So ist die Dokumentation 60 SEKUNDEN PERFEKTION am 18.6.2024 um 20:30 Uhr im Landesmuseum Württemberg zu sehen. Die Doku-Serie HIP HOP – MADE IN GERMANY wird am 20.6.2024 um 20:30 Uhr im Württembergischen Kunstverein gezeigt, CAT DADDIES am 22.6.2024 um 19:00 Uhr in den Stuttgarter Innenstadtkinos und die Doku-Serie MILLENIAL PUNK am 22.6.2024 um 20:30 Uhr im Kunstmuseum Stuttgart.

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