Deutscher Dokumentarfilmpreis 2022 – Nominierungen

Zeitgleich zum Branchentreff DOKVILLE 2022 (23./24.6.) veranstaltet der SWR sein Doku Festival. Es beginnt am 21. Juni in den Stuttgarter Kinos Gloria und Cinema und schließt am 24. Juni mit der feierlichen Verleihung des Deutschen Dokumentarfilmpreises.

2021 pandemiebedingt online, kehrt das SWR Doku Festival 2022 endlich wieder in die Stuttgarter Innenstadtkinos zurück. „Natürlich freuen wir uns, dass wir online sehr viele Menschen erreichten und für den Dokumentarfilm begeisterten“, betont Festivalleiterin Irene Klünder. „Doch ein Publikumsfestival mit dem gemeinsamen Erleben des Films in einem Kinosaal mit großer Leinwand und vollem Sound ist eine ganz andere, schöne und tiefergreifende Erfahrung. Hier, wo sich Menschen wirklich und wahrhaftig begegnen, entsteht in dieser Begegnung Neues, wird Menschlichkeit fühlbar.“

„Geschichten über Menschen und Mitgefühl“

Zwölf Dokumentarfilme unterschiedlicher Couleur sind in der Endauswahl für den renommierten Deutschen Dokumentarfilmpreis 2022, der vom Südwestrundfunk (SWR) und der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG) hälftig gestiftet wird. Sie erzählen „Geschichten über Menschen und Mitgefühl, dringen in die Tiefe der Welt vor und führen uns deren Vergänglichkeit wie auch Schönheit vor Augen“, umreißt Klünder das breite thematische Spektrum. Die Nominierten haben entsprechend der Statuten auch Chancen auf den Preis der Norbert W. Daldrop Stiftung für Kunst und Kultur, den mit 3.000 € dotierten Förderpreis des Hauses des Dokumentarfilms (prämiert wird ein Erstlingswerk und Abschlussfilm von Filmhochschulen oder der erste lange Dokumentarfilm nach dem Hochschulabschluss) sowie den Publikumspreis, der von der Zuschauer:innen-Jury der SWR Landesschau vergeben und von der Landesanstalt für Kommunikation und der MFG gestiftet wird.

Die Nominierten für den Deutschen Dokumentarfilmpreis 2022

Unter den Anwärtern auf den Deutschen Dokumentarfilmpreis 2022 finden sich auch etliche Filme, die das Haus des Dokumentarfilms in seiner Reihe DOK Premiere mit Filmgespräch präsentiert hat. Andere wird die diesjährige Ausgabe des Branchentreffs DOKVILLE aufgreifen.

Drei weitere Produktionen treten gesondert im Bereich „Musik“ an:

  • „A Symphony of Noise – Matthew Herbert‘s Revolution“, Buch und Regie: Enrique Sánchez Lansch
  • „Legenden – Rosenstolz”, Buch und Regie: Tim Evers
  • „Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt“, Buch und Regie: Axel Brüggemann

Alle Infos auf der Homepage des SWR Doku Festivals

Ehrenpreis für Werner Herzog

Zum zweiten Mal wird vom SWR Doku Festival und der MFG der Ehrenpreis für das Lebenswerk verliehen – 2022 an den 79-jährigen Regisseur, Produzenten und Autor Werner Herzog. Er gilt als einer der wichtigsten und einflussreichsten Filmschaffenden weltweit. 

„Werner Herzog ist eine große Persönlichkeit, dessen Arbeit Generationen von Filmschaffenden inspiriert und beflügelt. Seit nun mehr bald sechs Jahrzehnten begibt er sich mit seiner Kamera in Teile unserer Welt, in die sich kein anderer Regisseur traute, um Geschichten auf eine Art und Weise zu erzählen, die niemand sonst überhaupt in Betracht zog“, umreißt SWR Intendant Prof. Dr. Kai Gniffke sein Schaffen. „Seine Filme belegen eindrucksvoll, warum Werner Herzog als einer der kühnsten und visionärsten Filmemacher unserer Zeit gilt – ein Regisseur, den sowohl Milos Forman als auch Francois Truffaut als ‚den größten lebenden Filmemacher‘ bezeichneten.“

Zu Werner Herzogs bekanntesten Dokumentarfilmen zählen „Land des Schweigens und der Dunkelheit“ (1971) über die Lebenssituation taubblinder Menschen, „Mein liebster Feind“ (1999) über das schwierige Verhältnis zwischen Klaus Kinski und ihm, „Grizzly Man“ (2005) über den Tierschützer Timothy Treadwell sowie der oscarnominierte Dokumentarfilm „Begegnungen am Ende der Welt“ (2007), der von Menschen und Orten in der Antarktis erzählt.

Branchentreff DOKVILLE „Dokumentarfilm. Investigativ.“

Zeitgleich zum SWR Doku Festivals findet DOKVILLE vom Haus des Dokumentarfilms statt. Der jährliche Branchentreff tagt am 23. und 24. Juni 2022 im Hospitalhof Stuttgart. Im Fokus stehen investigative Langformate und Doku‐Serien. Panels, Case Studies und Vorträge widmen sich den Bedingungen aufwändiger Recherchefilme, der Zusammenarbeit mit Whistleblowern sowie Faktenchecks, Fake News und Propagandalügen und nicht zuletzt den Fragen der Finanzierung. Diskussionsstoff liefern u. a. Filme wie „Hinter den Schlagzeilen“, „Auf der Spur des Geldes“ oder „The Killing of a Journalist“ sowie neue Doku‐Serien wie „Reeperbahn Special Unit 65“ und „Femizid – Sie musste sterben“.

Vor-Ort-Tickets für DOKVILLE berechtigen je nach Verfügbarkeit auch zum Besuch des SWR Doku Festivals. Alle Infos zum DOKVILLE Programm und zu den Teilnahme-Möglichkeiten gibt es auf dokville.de

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Elisa Reznicek war für die die Online-Redaktion und die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Hauses zuständig.
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